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Simsen ohne Obama & NSA

Zwei Mechernicher Studenten entwickelten die Instant-Messenger App „whistle.im“ – Sicher verschlüsseltes wie kostenloses Versenden von Nachrichten – Senden von Dateien bereits in Planung

Die Arbeit an der neuen App „whistle.im“ läuft bei bei Michael Bank (l.) und Daniel Wirtz neben dem Studium. Das Programmieren zählt zu den Hobbys der beiden Mechernicher.

Mechernich – Daniel Wirtz (30) und Michael Bank (27) heißen die beiden Erfinder der neuen Instant-Messenger-App mit dem Namen „whistle.im“. „Whistle“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „Pfeife“ oder „Flöte“, Das „im“ steht für „Instant Messenger“. Aber was ist das eigentlich? Mit dieser App auf dem Smartphone ist es möglich, kostenlos und anonym Nachrichten in Echtzeit („instant“) via Internet zu verschicken, und zwar, ohne dass jemand mitlesen kann. US-Präsident Obama und seinen NSA-Handy- und Internetspähern kann man mit der App ein Schnippchen schlagen.

Die neue App der beiden Mechernicher Studenten kann vieles, was man  bereits von anderen Anbietern wie „Whatsapp“ kennt, aber sie bringt viele wesentliche Vorteile mit sich. „»whistle.im« ist und bleibt kostenlos und werbefrei“, konstatierten Daniel Wirtz und Michael Bank, die beiden Entwickler, im Interview mit der Agentur ProfiPress.

Vor dem Hintergrund der allgegenwärtigen Überwachung – siehe NSA und Konsorten – ist der wohl gravierendste Vorteil der neuen App, dass die versendeten Nachrichten, nicht wie bei vielen anderen Messengern unverschlüsselt an den Empfänger versendet werden. „whistle.im“ verschlüsselt die Informationen der User (Nutzer) mit 2048 Bit.

Die neuartige App der Mechernicher ermöglicht es den Usern außerdem, mithilfe seines Accounts Nachrichten von seinem Tablet, Smartphone, Computer oder sonstigem Endgerät an den gewünschten Adressaten zu versenden – vorausgesetzt dieser verwendet die App ebenfalls. Man ist also nicht, wie es bei der Konkurrenz häufig der Fall ist, an ein spezielles Endgerät oder eine Handynummer gebunden. Es ist lediglich das Betriebssystem iOS, Android oder  ein moderner Browser wie Firefox vonnöten.

„whistle.im“ setzt zur Verschlüsselung auf die bewährte und in Fachkreisen oft eingesetzte Public-Key-Kryptografie, die unter anderem auch beim Verschlüsselungsprogramm „Pretty Good Privacy“ (PGP) zum Einsatz kommt.

Zur Nachvollziehbarkeit der Verschlüsselungstechnik bieten die beiden Entwickler das sogenannte Kryptografiemodul zum Einblick für die Öffentlichkeit auf ihrer Website (https://whistle.im) an, damit sich jeder mit entsprechenden Kenntnissen selbst ein Bild über die Sicherheit sowie den Weg und die Art der Verschlüsselung des Dienstes machen kann.

Die Privatsphäre der Nutzer ist aber nicht nur durch die Verschlüsselung der versendeten Nachrichten geschützt. Die Berechtigungen, die man der App bei der Installation erteilt, sind vergleichsweise von sehr geringem Umfang. Die Applikation kann und darf beispielsweise keine Kontaktdaten auslesen, speichern, geschweige denn an Dritte weiterleiten.

Die Verwaltung der „whistle“-Kontakte erfolgt ebenfalls verschlüsselt ohne die Nutzung des mobiltelefoninternen Telefonbuchs. Die versendeten Nachrichten wandern technisch bedingt zwar zwangsläufig durch die Server von Daniel Wirtz und Michael Bank, sind aber selbst von den beiden Betreibern nicht auslesbar. Ein nicht erkennbarer Datenstrom fließt also durch die Server und gelangt von dort aus unberührt zum gewünschten Empfänger. Zudem sollen alle empfangenen und versendeten Daten rückstandlos vom jeweiligen Gerät zu löschen sein.

Die Bedienung auf dem Smartphone, der bisher nur in Englisch verfügbaren App, gestaltet sich sehr simpel. Sie überzeugt mit Übersicht und Schlichtheit. Zum jetzigen Zeitpunkt kann man mit „whistle.im“ lediglich Textnachrichten versenden. Dies soll aber nicht so bleiben. „Das Verschicken von Bildern, Videos und anderen Dateiformaten ist derzeit in Planung“, betonte Michael Bank im Interview.

Alles in allem lässt sich behaupten, dass mit „whistle.im“ nun eine in Sachen Datenschutz waschechte Alternative zu den etablierten Anbietern für jedermann erhältlich ist. Kostenlos, anonym und werbefrei versteht sich.

pp/Agentur/ProfiPress