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Selfmademan aus Obergartzem optimiert Motoren weltweit

Selfmademan aus Obergartzem
optimiert Motoren weltweit
Jungunternehmer investierte eine Million in hochmodernes Entwicklungs-Center im Gewerbegebiet – Chip-Tuning: Mehr PS, weniger Benzinverbrauch – 62 Vertriebspartner in der ganzen Welt – Partnerschaft zum Rennsport
Mechernich-Obergartzem – Die Optimierung von Motoren, landläufig auch als “Frisieren” bezeichnet, faszinierte Danny Kubasik (26) schon als Jugendlicher. Was er noch während seiner Schulzeit als Hobby betrieb, hat er inzwischen zu seinem Beruf gemacht. Seine Firma “Kubatech UG & Co KG” beliefert inzwischen von Obergartzem aus mit seinem “mcchip-dkr” Kunden in der ganzen Welt.
Ende August bezog er sein neues Entwicklungs-Center am Cristian Schlömer-Ring im Gewerbegebiet, das 2014 Quadratmeter große Grundstück erwarb er von der Stadt Mechernich. Kubasik: “Der Grunderwerb war unproblematisch, die Verhandlungen mit der Stadt waren einvernehmlich.”
Das Firmengebäude hat 750 Quadratmeter. Rund eine Million Euro hat Kubasik investiert. Sein Produkt “mcchip-dkr” wird inzwischen bereits von 62 Vertriebspartnern weltweit an Autohändler oder Transportunternehmer mit großem Lkw-Fuhrpark vermittelt.
Basis des Geschäfts: Viele Pkw- oder Lkw-Besitzer sind mit der PS-Stärke ihrer Fahrzeuge nicht zufrieden, hatten es beim Kauf allerdings aus Kostengründen gescheut, Modelle mit mehr PS-Volumen zu ordern. Sie wussten, seit es Chip-Tuning gab, dass man höhere PS-Zahlen mittels Software-Optimierung wesentlich günstiger bekommen konnte. So lassen sich beispielsweise bei Pkw bis zu 3000 Euro, bei Lkw gar bis zu 8000 Euro einsparen.
Siebenstelliger Jahresumsatz
Das Geschäft läuft gut mit dem “mcchip-dkr”, der 26jährige Unternehmer, der aus Antweiler stammt, visiert einen siebenstelligen Jahresumsatz an. Als Jugendlicher hätte er das niemals für möglich gehalten, damals drehte sich für ihn alles um Sport. Er war von frühester Kindheit an tennisbegeistert, stieg als 12-Jähriger mit den Knaben des TC RW Euskirchen und seinen Kameraden Christoph Ickenroth, Stefan Habscheid und Andreas Greuel sogar in die 1. Verbandsliga auf.
Da war er Gymnasiast am St. Angela Gymnasium in Bad Münstereifel. Als 13-Jährigen ließen ihn seine Eltern für neun Monate in die USA ziehen, wo er beim legendären Tennis-Guru Bolletieri das Racket schwang und in den Genuss einer Ausbildung kam, die schon Maria Scharapova und Andre Agassi in die Weltspitze führten.
Nach der Rückkehr wechselte er zur Realschule, dann zum Thomas-Eßer-Berufskolleg in Euskirchen. Während der Schulzeit verdiente er sich ein schönes Taschengeld mit Tennistraining. Noch bevor er sein Fachabitur machte, entdeckte er sein neues Hobby Chip-Tuning. Dies, weil sein Vater sich seinen Wagen hatte “optimieren” lassen.
“Was andere können, musst Du auch können”, habe er sich gesagt, so Kubasik rückblickend. Vaters Seat Ibiza wurde sein erstes “Versuchskaninchen”. In der heimischen Garage tüftelte er solange an dem Wagen, bis dieser statt ursprünglich 130 PS nun 165 PS hatte. “Damals mussten die Bausteine an den Steuergeräten noch aus- und wieder eingelötet werden”, rekapituliert er.
Das hat sich inzwischen erheblich geändert, denn heutzutage werden die Steuergeräte ausgelesen, die Software wird dann nach den Programm-Veränderungen wieder eingelesen. Damit auch alles technisch einwandfrei und rechtlich unbedenklich ist, sind offizielle TÜV-fertige Gutachten die Basis der Optimierungen.
Aus dem Hobby wurde ein Beruf
Bevor Kubasik sein Fachabitur machte, hatte er bereits ein Jahr lang seinem neuen Hobby gefrönt. Opfer und Nutznießer seiner Leidenschaft waren Freunde, die einen Pkw hatten, “20 bis 30 Wagen habe ich damals kostenlos getunt”, sagt er. Das war der Moment, als ihm die Idee kam, sein Hobby zum Beruf zu machen.
Er bekam von den Eltern ein Startkapital von 10.000 Euro und mietete sich in Kommern einen Geschäftsraum von 70 Quadratmetern. 2005 machte er sich unter der Firmierung “DKR-Tuning” selbständig. Da sich das Geschäft enorm entwickelte und der Standort Kommern mit der Zeit zu klein wurde, zog es Kubasik ins Gewerbegebiet Obergartzem.
Dort mietete er sich 2008 auf einer Fläche von 220 Quadratmetern ein und wandelte sein Einzelunternehmen nun in die “Kubatech UG & Co KG” um. Zu diesem Zeitpunkt bot sich die Möglichkeit, seine operativen Geschäftsmechanismen durch die Investition in einen Allrad-Leistungs-Prüfstand zu optimieren und somit letztlich selbst entwickeln zu können.
Sein Produkt “mcchip-dkr” sprach sich bald in der Branche herum. “Mehr Leistung durch Software-Optimierung” – daran waren vor allem auch große Speditionen interessiert. Kubasik verpasste den Lkw bis zu 80 PS mehr und reduzierte gleichzeitig den Treibstoffverbrauch. Bald meldeten sich potenzielle Vertriebspartner. Inzwischen liefert die “Kubatech” seinen “mcchip-dkr” nicht mehr nur nach Holland oder Schweden, sondern auch nach Australien, Südkorea, Dubai und neuerdings auch nach China.
Geschäfte mit China

“Voraussetzung für ein erfolgreiches Geschäft ist, dass wir immer auf dem neuesten Modellstand sind”, sagt Kubasik, der dem Laien auch erklärt, wie er in Obergartzem in seinem Betrieb ein Auto optimiert, das in Wirklichkeit in China bei einem Händler steht: “Die Fachleute in China lesen das Steuergerät des Wagens aus und schicken die Daten per Internet nach Obergartzem. Hier werden die Daten verändert und zurück nach China gesandt, wo sie dann in den Wagen wieder eingelesen werden – mit den entsprechenden Mehr-PS.”
In den letzten Monaten hat Kubasik sein Geschäft ausgeweitet: Auch Traktoren, Wohnmobile oder gar Motorboote kann man sich optimieren lassen.
70 Prozent des Umsatzes macht Kubasik inzwischen über die Vertriebspartner (davon gehen 60 bis 70 Prozent ins Ausland), 30 Prozent Umsatz wird am Firmensitz in Obergartzem getätigt. Ein Großteil davon mit Kundschaft aus dem Rennsport. So hat Kubasik auch eine Kooperation mit dem Team “Roadrunner”, das im Tourenwagensport (VLN, RCN) mit einigen Renault Clio sehr erfolgreich unterwegs ist und nicht nur einen Hallenbereich angemietet hat, sondern auch den modernen Allrad-Leistungs-Prüfstand nutzen kann.
Dieser Prüfstand – ein Windkanal im Kleinformat – ist das Herzstück des Entwicklungs-Centers. “Unser Prüfstand ist so modern eingerichtet, dass er auch von der Industrie oder von Rennställen angemietet werden kann”, versichert der 26-Jährige, der nicht nur Tourenwagen optimiert, sondern auch schon einen Lkw für die legendäre Rallye Paris-Dakar mit seiner Software ausgestattet hat.
Danny Kubasik beschäftigt in Obergartzem einen Kfz-Meister (Mechatroniker) mit großer Rennsporterfahrung, einen Kfz-Mechaniker, einen Haustechniker/Fahrer sowie einen kaufmännischen Mitarbeiter. Wer sein Privatfahrzeug in Obergartzem optimieren lassen will, muss etwa drei bis vier Stunden Zeit mitbringen.
Kubasik ist ein Tüftler und Autodidakt. Um für den Rennsport richtig testen zu können, hat Kubatech sich auch einen GT3-Porsche 911, ein Straßenfahrzeug, angeschafft, das auch für Kundenfahrten auf dem Nürburgring genutzt wird.
Neben dem Chip-Tuning hat man bei “Kubatech” aber auch noch andere Optimierungen im Angebot: Austausch von Turboladern und Auspuffanlagen mit entsprechender Software-Anpassung oder aber auch Fahrwerkveränderungen an Straßenautos, um sie etwa “Nürburgring”-tauglich zu machen.
Dem Sport ist Danny Kubasik stets treu geblieben, dem beruflichen Alltag steht ein straffes Programm sportlicher Aktivitäten gegenüber.
Er hat selbst schon zahlreiche Rennen bestritten, wurde bei den “24h” auf dem Nürburgring auf einem “Roadrunner”-Clio Klassenzweiter, fuhr bei der VLN auf einem Clio 9.47 Minuten in der “Grünen Hölle”. Tennis spielt er auch noch auf hohem Niveau, nämlich in der Oberliga beim KTHC BW Köln. Zudem schnürt er fast jeden Tag seine Laufschuhe – egal, wie das Wetter ist. Seine Bestzeit über die Halb-Marathonstrecke liegt bei 1.31 Stunden.
www.mcchip-dkr.com

pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

15.11.2011