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AllgemeinStadt Mechernich

Sechs Prozent über Landesdurchschnitt

Mechernicher votieren bei der Landtagswahl 2022 in etwa gleich mit der gesamten Kreisbevölkerung: 42 Prozent CDU, 24 SPD, knapp 14 Prozent Grüne, AfD mit knapp sieben Prozent viertstärkste Kraft – Dramatischer Rückgang der Wahlbeteiligung um neun auf nur noch 56,5 % – Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick appelliert an die Bürger, vom freiheitlichen Wahlrecht in jedem Fall Gebrauch zu machen – 30 Prozent Briefwähler: So viele, wie noch nie – Bei der Auszählung verdrängt Roggendorf/Weißenbrunnen Berg nach Jahrzehnten von der Poleposition

Mechernich – In etwa im Durchschnitt der zehn anderen Kommunen im Kreis Euskirchen fiel das Landtagswahlergebnis in der Stadt Mechernich aus. Stärkste Partei war die CDU mit 42 Prozent, sechs Prozent mehr als NRW-landesweit und fast vier Prozent mehr als 2017. „Das Ergebnis vor Ort ist völlig unspektakulär, aber die Regierungsbildung in Düsseldorf wird diesmal extrem schwierig“, kommentierte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick am Morgen nach der Wahl.

Der Wahlvorstand von Roggendorf übergab am Wahlsonntagabend als erster Urne und Stimmzettel im Rathaus an (v.l.) Manuela Holtmeier, Constantin Hochgürtel, Holger Schmitz, Silvia Jambor, Carmen Keil, Rainer Schulz und David Esch. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Für die Kommunen im Land stelle sich die Frage, wie teuer und von Konsequenzen beladen die eine oder andere zur Rede stehende Koalitionsbildung werden könnte. „Dramatisch“ findet das Stadtoberhaupt den neuerlichen Rückgang der Wahlbeteiligung.

Dr. Schick appelliert an die Bürger, das Interesse an demokratischen Entscheidungen nicht aus den Augen zu verlieren und bei aller persönlichen Enttäuschung dennoch in jeder Situation vom freiheitlichen Wahlrecht Gebrauch zu machen. Die Demokratie erfordere das Mittun demokratisch gesinnter Menschen auf allen Ebenen.

Der Wahlvorstand verfolgte im Ratssaal die nach und nach aus 33 Mechernicher Wahllokalen und sechs Briefwahlbezirken eingehenden Ergebnisse, von rechts Manuela Holtmeier, Georg Leyendecker, Thomas Hambach und Ralf Claßen. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Direktkandidat Klaus Voussem wurde am Bleiberg – wie in den übrigen Städten und Gemeinden seines Wahlkreises – weniger oft angekreuzt als seine Partei. Er kam in Mechernich auf 40,6, wahlkreisweit auf 40,3 Prozent. Der Euskirchener Rechtsanwalt gewann dennoch direkt vor seinem schärfsten Rivalen Thilo Waasem (SPD), der in Mechernich auf 27,9 Prozent kam.

Das entsprach auch Waasems Ergebnis insgesamt. Die SPD kam am Bleiberg auf knapp 24 Prozent. Voussem beginnt seine vierte Legislaturperiode im Düsseldorfer Landtag.

Am Vortag der Wahl trafen Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (l.) und Steinbachheld Hubert Schilles (m.) NRW-Landesinnenminister Herbert Reul in Floisdorf. Am Tag nach der Wahl sprach der Chef der Stadtverwaltung von einer schwierigen Regierungsbildung in Düsseldorf, und warf die Frage auf, wie teuer die eine oder andere Koalitionsvariante die Kommunen im Land zu stehen kommen könnte. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Die Grünen blieben in Mechernich – wie auch im ganzen Kreis Euskirchen – mit knapp 14 Prozent hinter dem NRW.-Landesergebnis (18,2 %) zurück. Die AfD kam am Bleiberg auf 6,8 Prozent, dicht gefolgt von der abgestürzten Freidemokratischen Partei mit 6,1 Prozent. Beide Ergebnisse lagen in Mechernich noch über dem Landesdurchschnitt von 5,4 (AfD) beziehungsweise 5,9 % (FDP). Die Linke holte am Bleiberg lediglich 1,6 Prozent, NRW-weit 2,1.

6406 Briefwähler, 1304 Erstwähler

Die Wahlbeteiligung war in Mechernich mit 56,5 neun Prozent niedriger als 2017(65,3), der Anteil der Briefwähler mit 6406 (30 Prozent) so hoch wie noch nie, so Georg Leyendecker vom Wahlteam der Stadt. Er und seine Kollegin und Teamleiterin Manuela Holtmeier verfolgten die nach und nach eintreffenden Wahlergebnisse aus den einzelnen Wahllokalen im Ratssaal gemeinsam mit dem Ersten Beigeordneten Thomas Hambach und Dezernent und Kämmerer Ralf Claßen sowie einigen interessierten Gästen.

David Esch (v.l.) nimmt die Unterlagen des Briefwahlvorstandes von Stefan Mannz und Petra Greis entgegen, rechts nähert sich Ortsbürgermeister Walfried Heinen mit den Unterlagen aus Eiserfey. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Insgesamt waren in der Stadt Mechernich 22.154 Menschen wahlberechtigt, darunter 1.304 Erstwähler. Sieger bei der Auszählung war diesmal nicht Berg, wie seit Jahrzehnten, dessen Wahllokal die Stadt mit dem bevölkerungsreicheren Floisdorf zusammengelegt hatte.

Diesmal machte Roggendorf/Weißenbrunnen das Rennen, dessen nicht repräsentatives Wahlergebnis gegen18.20 Uhr ausgezählt war und die städtische Wahlstatistik dieses Abends zunächst mit 32,08 % für die CDU, 37,74 für die SPD, 6,6 für die Grünen und 11,32 Prozent für die AfD eröffnete.

Wenige Rats- und Parteivertreter und Verwaltungsmitarbeiter wie Georg Leyendecker und Ralf Claßen (v.l.) im Vordergrund verfolgten die nach und nach eintreffenden Wahlergebnisse von den Dörfern. Nur bei Kommunalwahlen herrscht regelmäßig großer Publikumsandrang am Wahlabend. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

260 Wahlhelfer in 33 Wahllokalen

Dann kam Bergbuir mit 51 Prozent CDU, 30 % SPD, 0,72 FDP und 8,7 Grünen, gefolgt von Eiserfey mit 43 % CDU und 26,14 SPD und Lessenich/Rißdorf mit fast 57 % CDU und 18 % SPD, je 6,5 AfD und FDP sowie 11,38 Grünen.

David Esch und Volker Löbel nahmen die ersten Wahlunterlagen und Urnen vom Roggendorfer Wahlvorstand entgegen, wenig später trafen der Eiserfeyer Ortsbürgermeister Walfried Heinen und der Briefwahlvorstand mit Stefan Mannz und Petra Greis in der Annahmestelle neben Rainer Schulz‘ Hausmeisterbüro ein.

Auch Ordnungsamtsleiterin Silvia Jambor, Standesamtschefin Carmen Keil und Fachbereichsleiter Holger Schmitz packten im Verein mit einem Dutzend weiterer Verwaltungsmitarbeiter am Wahlabend mit an. „Insgesamt waren 302 Wahlhelfer vor Ort in den Wahllokalen im Einsatz“, so Wahlteamleiterin Manuela Holtmeier. Georg Leyendecker: „260 in 33 Wahllokalen, plus 42 in sechs Briefwahlbezirken.“

pp/Agentur ProfiPress