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Schulsituation insgesamt erfreulich

Anmeldeverfahren fürs neue Schuljahr fast abgeschlossen – Mechernich bleibt sicherer Schulstandort – Begeisterungsfähiges Konzept fürs Gymnasium – Gesamtschule ein Selbstläufer – Bessere Busverbindung nach Antweiler/Wachendorf/Satzvey in Arbeit

Mechernich – Vielerorts schließen wegen des Geburtenrückgangs Kindergärten und Schulen. Dass sich die Verantwortlichen und Bürger in Mechernich darüber noch keine Sorgen machen müssen, belegen die aktuellen Anmeldezahlen der städtischen Schulen, die in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales präsentiert wurden.

„Den Vogel schoss dabei einmal mehr die Mechernicher Gesamtschule ab“, berichtete der Redakteur Günter Hochgürtel für die Rheinische Redaktionsgemeinschaft im „Kölner Stadt-Anzeiger“ und in der „Kölnischen Rundschau“. Für die neueste der in Mechernich in großer Bandbreite angebotenen Schulformen wurden 136 (Vorjahr 135) künftigen Fünftklässler angemeldet. Nur vier davon hatten von ihrer Grundschule eine uneingeschränkte Empfehlung fürs Gymnasium.

Ungebrochen groß ist das Interesse der Eltern und Kinder an der Mechernicher Gesamtschule, hier die bis auf den letzten Platz gefüllte Aula beim Tag der offenen Tür im Januar. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Ungebrochen groß ist das Interesse der Eltern und Kinder an der Mechernicher Gesamtschule, hier die bis auf den letzten Platz gefüllte Aula beim Tag der offenen Tür im Januar. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Die Gesamtschule tritt also nicht als Konkurrenz zum städtischen Gymnasium Am Turmhof (GAT) in Erscheinung, wie manche im Vorfeld der Mechernicher Schulreform vor drei Jahren schon befürchtet hatten. Gleichwohl sind dort die Anmeldezahlen rückläufig. Am GAT gibt es nach bislang vorliegenden Zahlen nach 84 im Vorjahr diesmal nur 68 neue Schüler. Nach den Ursachen wird geforscht, ein begeisterndes pädagogisches Konzept soll in Kürze definiert und vorgestellt werden.

Abhilfe hat die Stadtverwaltung auch im Schülertransport aus dem Raum Satzvey/Antweiler/Wachendorf nach Mechernich in Aussicht gestellt. Der Einsatz eines weiteren und schnelleren Busses aus dem traditionell stark nach Euskirchen und Bad Münstereifel orientierten Teil der Stadt ins Mechernicher Schulzentrum ist allerdings mit 30.000 – 40.000 Euro pro Jahr nicht ganz billig. Die Politiker müssen erst im Schulausschuss und Stadtrat zustimmen.

„Die Satzveyer Schüler müssen schon um 6.30 Uhr an der Haltestelle sein oder aber mit dem Zug fahren und den Fußweg vom Bahnhof zum Schulzentrum in Kauf nehmen“, sagte der zuständige Fachbereichsleiter Holger Schmitz im Ausschuss.

 

Aus Kreis- und Kurstadt viel später zu Hause

 

Andererseits seien die Fahrschüler aus Antweiler/Wachendorf/Satzvey aber auch nachmittags bereits wieder um 15.30 Uhr zu Hause, argumentierte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick in einem Interview nach der Sitzung: „Fahrschüler aus Münstereifel sind erst anderthalb Stunden später wieder an Ort und Stelle, haben also weniger Freizeit, können erst später spielen oder in den Vereinen Sport treiben und so weiter.“

Die städtischen Grundschulen gehen mit stabilen Zahlen in das kommende Schuljahr 2017/18. Mechernich hat mit 90 die meisten Schüler, gefolgt von Kommern (75), Satzvey (56) und Lückerath (43). Sowohl in Lückerath als auch in Satzvey bleibt die Zweizügigkeit erhalten.

Im vergangenen Sommer hat das städtische Gymnasium Am Turmhof 87 Abiturienten entlassen. Damit es bald wieder mehr Anmeldungen gibt als die aktuell 68, wollen die Verantwortlichen der Stadt gemeinsam mit Schulleiter Micha Kreitz ein zugkräftiges pädagogisches Konzept erarbeiten. Foto: Bernhard Karst/pp/Agentur ProfiPress
Im vergangenen Sommer hat das städtische Gymnasium Am Turmhof 87 Abiturienten entlassen. Damit es bald wieder mehr Anmeldungen gibt als die aktuell 68, wollen die Verantwortlichen der Stadt gemeinsam mit Schulleiter Micha Kreitz ein zugkräftiges pädagogisches Konzept erarbeiten. Foto: Bernhard Karst/pp/Agentur ProfiPress

Von Satzvey und Lückerath werden auch die meisten Grundschüler an weiterführende Schulen anderer Kommunen überwiesen. Mechernich (87 Prozent) und Kommern (81 Prozent) gelingt es, die überwiegende Zahl der Eltern für weiterführende Schulen im Stadtgebiet Mechernich zu begeistern. Die Gesamtschule Mechernich zieht im kommenden Schuljahr nach derzeitigen Zahlen auch 45 „Pänz“ aus anderen Städten und Gemeinden an.

In dem erwähnten Interview beklagt Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, dass manche Eltern ihre Kinder in die vorgeblich „heile Welt“ ortsfremder und meist kirchlicher Schulen schicken: „Dieses vermeintliche Behütetsein funktioniert in Wirklichkeit nicht. Im Gegenteil: Wenn Schule „Schule fürs Leben“ sein soll, dann am besten auch in einem realistischen sozialen Umfeld mit entsprechendem multikulturellem Anteil.“ Top-Manager der Zukunft, befürchtet Schick, kämen nicht aus abgeschotteten Lebensverhältnissen.

pp/Agentur ProfiPress