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Schullandschaft Mechernich entwickelt sich

Mechernicher Schulausschuss: Zusammenarbeit der Förderschulen in Satzvey und Bürvenich genehmigt– Maria Pesch (Initiatorin Waldorfschule) stellt Pläne für Schulgründung 2016 vor – Stolze Zahlen an weiterführenden Schulen in Mechernich – Drei Grundschulen sogar über Prognosen

Mechernich – Neuanmeldungen, Waldorfschule, Inklusion und Förderschule – die Schullandschaft in der Stadt Mechernich entwickelt sich. Im Schulausschuss standen deshalb einige wichtige Themen auf der Tagesordnung. Von langfristig zu niedrigen Anmeldezahlen an der Satzveyer Förderschule und den Plänen, zum Schuljahr 2016/2017 eine Waldorfschule in Satzvey zu gründen, schrieben jetzt nach der Schulausschusssitzung des Mechernicher Stadtrates die örtlichen Tageszeitungen, „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Kölnische Rundschau“.

Dabei hatte Stadt-Anzeiger-Redakteur Günter Hochgürtel viel Gutes über den Schulstandort Mechernich zu berichten. Sowohl das Gymnasium am Turmhof als auch die neue Gesamtschule in Mechernich kämen auf stolze Zahlen für das nächste Schuljahr. Mit 108 Neuanmeldungen liegt das Gymnasium deutlich über den Anmeldezahlen des Vorjahres (92 Schüler). Die Gesamtschule verzeichnet sogar 142 Anmeldungen, was langfristig für eine Fünfzügigkeit spricht.

Attraktiv sind die weiterführenden Schulen in Mechernich scheinbar auch für Schüler aus anderen Kommunen: Während das Gymnasium einen neuen Schüler von außerhalb des Stadtgebiets anlocken konnte, sind es an der Gesamtschule insgesamt 26. Dies ist allerdings dem Umstand geschuldet, dass der Teilstandort der Gesamtschule in Kall nicht zustande kam und die dort angemeldeten Schüler die Möglichkeit hatten, in Mechernich aufgenommen zu werden. Von 46 in Kall angemeldeten Schülern machten 18 von diesem Angebot Gebrauch. Aber auch die Grundschulen zogen Schüler von auswärts an: „Lückerath verzeichnet mit fünf Schülern die meisten Anmeldungen von auswärts“, so die „Kölnische Rundschau“.

Maria Pesch (l.) stellte im Schulausschuss die Planungen für eine Waldorfschule in Satzvey vor. Zusammen mit Svenja Spittmann gehört sie zu den Initiatoren des Projekts „Gründung einer Waldorfschule in Mechernich“. Foto: Claudia Hoffmann/pp/Agentur ProfiPress
Maria Pesch (l.) stellte im Schulausschuss die Planungen für eine Waldorfschule in Satzvey vor. Zusammen mit Svenja Spittmann gehört sie zu den Initiatoren des Projekts „Gründung einer Waldorfschule in Mechernich“. Foto: Claudia Hoffmann/pp/Agentur ProfiPress

Gute Zahlen an Gymnasium, Gesamtschule und Grundschulen

Insgesamt verzeichnen die Grundschulen für das nächste Schuljahr gute Zahlen. Mechernich (78 Anmeldungen), Lückerath (35 Anmeldungen) und Satzvey (40 Anmeldungen) lägen sogar über den Prognosen des Schulentwicklungsplanes. Nur Kommern bleibe mit voraussichtlich 72 Erstklässlern geringfügig hinter den Erwartungen zurück. Redakteur Hochgürtel verkündet deshalb eine gute Nachricht in beiden in der Stadt Mechernich erscheinenden Tageszeitungen: „Schulschließungen aufgrund mangelnder Schülerzahlen sind in Mechernich vorerst nicht zu befürchten.“

Sorgen bereite hingegen die Satzveyer Förderschule. Bisher gebe es für die Förderschule „noch keine belastbaren Zahlen“, weil bis zum Sommer immer noch Schüler an- oder abgemeldet werden können, zitiert die „Kölnische Rundschau“ den städtischen Beigeordneten Thomas Hambach. Ob die „Schule am Veybach“ die erforderliche Gesamtschülerzahl von 72 erreichen werde, könne man deshalb erst zu einem späteren Zeitpunkt sagen.

„Freie Veytalschule“ mit Waldorf-Pädagogik

Über kurz oder lang sei der Bestand der Förderschule aber gefährdet, so der stellvertretende Verwaltungschef, nicht zuletzt durch die Inklusion, die es Kindern und Jugendlichen mit Handicap ermöglichen soll, eine Regelschule zu besuchen. Günter Hochgürtel gibt die Forderung von Ulrike Syndikus in der Ausschusssitzung wieder, wonach Förderschulen in jedem Falle erhalten werden müssten.

Tatsächlich plane die Stadt, so schreibt der „Kölner Stadt-Anzeiger“, „eine gemeinsame Förderschule mit Zülpich mit den beiden schon bestehenden Standorten Bürvenich und Satzvey.“ Die Genehmigung für den Zusammenschluss zum kommenden Schuljahr liegt inzwischen vor. In der Ausschusssitzung wurde nun der Abschluss einer notwendigen öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zwischen den beiden Kommunen zur engen Zusammenarbeit der beiden Schulen auf den Weg gebracht. Diese soll auch die Beschulung Mechernicher Förderschüler in Bürvenich absichern.

Sorgen bereiten dem Mechernicher Schulausschuss die geringen An-meldezahlen in der Satzveyer Förderschule. Angestrebt wird nun eine enge Zusammenarbeit und langfristig wohl sogar eine gemeinsame Förderschule mit Zülpich am Standort Bürvenich. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Sorgen bereiten dem Mechernicher Schulausschuss die geringen An-meldezahlen in der Satzveyer Förderschule. Angestrebt wird nun eine enge Zusammenarbeit und langfristig wohl sogar eine gemeinsame Förderschule mit Zülpich am Standort Bürvenich. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Mit der Zusammenlegung wird die Satzveyer „Schule am Veybach“ zu einem Teilstandort der Bürvenicher Stephanusschule. Eltern haben also die Sicherheit, dass weiterhin eine sonderpädagogische Förderung in einer Förderschule für ihre Kinder bereitgestellt wird. Denn sobald in Satzvey die Mindestgröße von 72 Schülern unterschritten wird, dürfen an diesem Teilstandort keine Schüler mehr aufgenommen werden. Dann würde die Beschulung vereinbarungsgemäß, natürlich vorbehaltlich des Elternwillens, in Bürvenich erfolgen.

Bei der Stadt Mechernich geht man davon aus, dass die Satzveyer Schüler bis zum Jahr 2019 stufenweise nach Bürvenich umziehen werden. „Als Schulteam ist es unser Ziel, eine verlässliche Arbeit in Hinblick auf die individuelle Förderung der Kinder hinzukriegen“, so Edeltraud Lorenzen, Schulleiterin der Stephanusschule. Seit acht Jahren leitet die Kommernerin die Bürvenicher Förderschule, zunächst als Konrektorin, inzwischen als Direktorin.

Ab dem kommenden Jahr sollen freiwerdende Raumkapazitäten in Satzvey für eine ganz neue Einrichtung in der Mechernicher Schullandschaft genutzt werden: Im Sommer 2016 möchte die „Freie Veytalschule“ in Satzvey ihre ersten Klassen einschulen, eine Schule nach der Waldorf-Pädagogik. „Zumindest „wenn es nach dem Willen der Initiatoren geht“, so die „Kölnische Rundschau“.

Die Planungen für die Waldorfschule stellte Maria Pesch als Vertreterin der Initiative im Schulausschuss vor. Satzvey sei als Standort deshalb besonders günstig, so Stadt-Anzeiger-Redakteur Hochgürtel, weil der Waldorf-Kindergarten Lessenich in unmittelbarer Nähe liege. „Die meisten Kinder seien in der Vergangenheit gezwungen gewesen, auf die Waldorfschule nach Erftstadt zu gehen, was zum Teil mit langen Anfahrtswegen verbunden ist.“

Maria Pesch äußerte im Ausschuss, dass die Zeit reif für eine Schulgründung sei, „weil es Interessenten aus einem ziemlich großen Umkreis gibt“. Entsprechend den Planungen, so die „Kölnische Rundschau“, wolle man zum Schuljahr 2016/2017 mit zwei Jahrgängen in einer Klassenstärke von 25 Kindern starten. „Auf der Waldorfschule werden alle staatlich anerkannten Schulabschlüsse bis zum Abitur angeboten.“

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, ging Maria Pesch auch auf die Elternbeiträge für die Schule ein, die demnach generell bei fünf Prozent des Bruttoeinkommens einer Familie lägen, was sich im Schnitt auf monatlich 150 bis 180 Euro beläuft. Mit kleinen Kniffen wolle man außerdem die Räumlichkeiten so umgestalten, „dass sich unsere Schüler darin wohlfühlen“.

pp/Agentur ProfiPress