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Schüler entwickelten Schaltschränke für die Sahara

Schüler entwickelten Schaltschränke für die Sahara
Gymnasiasten haben gemeinsam mit der Deutschen Mechatronics Mechernich Hightech für Handymasten in der Wüste entworfen – Drei Mädchen und fünf Jungen sind Preisträger der 9. Runde der Begabtenförderung der VIV
Mechernich – Um begabten Nachwuchs zu rekrutieren, hat die Deutsche Mechatronics Mechernich (DTMT) Gymnasiasten bereits zum zweiten Mal in ein Firmenprojekt mit eingebunden. Diesmal wurden drei junge Frauen und fünf junge Männer des Gymnasiums Am Turmhof, die die Klasse 11 und 12 besuchen und zwischen 16 und 18 Jahre alt sind, für ein technisches Problem der besonderen Art sensibilisiert. Es ging darum, Handymast-Schaltschränke für die Sahara zu konstruieren, die den extremen klimatischen Verhältnissen gewachsen sein sollten.
“Bei Handymasten wird die Stromversorgung in Wüstenregionen über Solarzellen gelöst”, berichtete DTMT-Personalleiter Karl Heinrich Moll, der mit seinem Kollegen Thomas Schulze am Freitagmorgen in das Gymnasium Am Turmhof gekommen war, um den jungen Leuten aus Dank für die erfolgreiche Mitarbeit eine Urkunde und einen Jeep aus Blech zu überreichen, der es allerdings in sich hatte: Er bestand lediglich aus einem Stück Blech, das man ernst noch selbst durch Kanten in Form bringen musste.
“Das Problem bei Handymasten in der Wüste ist, dass der Strom in Batterien gespeichert wird und bei der Speicherung Wärme entsteht”, erläuterte Moll weiter. Wenn diese Wärme nicht abgeleitet werde, erwärmten sich die Batterien so stark, dass deren Lebensdauer reduziert werde. Wie aber leitet man Wärme ab, wenn es draußen glühendheiß ist? Die jungen Leute strengten ihren Grips an. Die Lösung: Die Wärme musste gespeichert werden, um sie erst in der kalten Wüstennacht an die Umgebung abzugeben.
“Dem Schülerteam ist es im Versuchsaufbau gelungen, die Wärme durch Kältekreisläufe zu speichern, so dass sie in der Tat wieder abgegeben werden konnte”, erläuterte Thomas Schulze. Besser noch: Gemeinsam mit den DTMT-Fachleuten und den beiden Physiklehreren Hartmut Melenk und Stefan Marenbach entwickelte man in Sachen Wärmemanagement am Handymast eine so innovative und konstruktive Lösung, dass diese sogar als Gebrauchsmuster angemeldet werden konnte. Für das Schülerteam Annika Kratz, Carsten Stoffels, Christina Sander, Mike Ullrich, Sarah Gerstlauer, Sven Schiller, Thomas Schmidt und Thorsten Röttgen ein ganz besonders schöner Erfolg.
Mädchen waren besonders pfiffig
“Zwischendurch war es schon manchmal ein harter Weg”, gestand Moll, der die jungen Leute aber tröstete: “Was Sie durchgemacht haben, ist in der Produktentwicklung ganz normal.” Das Ergebnis sei schließlich eine Summe von vielen Einzelleistungen gewesen. Besonders freute sich Moll darüber, dass vor allem die Mädchen nicht nur zur Problemlösung beigetragen, sondern sogar die “führenden Köpfe des Schülerteams” gewesen waren. Auch der Spaßfaktor sei natürlich beim Treffen in den Räumlichkeiten der DTMT nie zu kurz gekommen.
Schulleiter Josef van de Gey war begeistert von der Zusammenarbeit mit der DTMT. “Aus Sicht der Schule ist ein solches Projekt sehr fruchtbar, weil Schüler und Lehrer Einblicke in die aktuellen Themen der Industrie erhalten”, sagte er. Die Schule unterliege heute einem sehr großen Wandlungsprozess, es werde immer wichtiger, die jungen Leute bereits früh mit bestimmten Berufsfeldern in Berührung zu bringen. Denn die Zeiten, da ein Gymnasium die Schüler ausschließlich auf ein Studium vorbereitete, seien lange vorbei.
Heinz Justen, der Entwicklungschef der DTMT freute sich über die Neugier und Innovationskraft der Schüler: “Als Systemlieferant für Entwicklung, Konstruktion und Fertigung mechatronischer Komponenten, Module und Systeme hat DTMT großes Interesse, bei jungen Menschen Begeisterung für Technik zu wecken.” Die DTMT beteiligte sich bereits zum zweiten Mal an der Begabtenförderung, die die Vereinigten Industrieverbände von Düren, Jülich, Euskirchen und Umgebung (VIV) jährlich veranstalten.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

06.07.2010