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Schüler diskutieren mit Detlef Seif

Bundestagsabgeordneter zu Gast im Mechernicher Gymnasium „Am Turmhof“ (GAT) – Detlef Seif in Diskussionsrunde mit Neuntklässlern – Aktuelle Themen von „Pegida“ bis Sterbehilfe

Mechernich – „Pegida“, Sterbehilfe, Wahlversprechen – in der Diskussion mit Schülern aus neunten Klassen im Mechernicher Gymnasium „Am Turmhof“ (GAT) stellte sich der Bundestagsabgeordnete Detlef Seif den Fragen der Jugendlichen. Das Angebot des Weilerswister CDU-Politikers, einen Eindruck von Arbeit und Verantwortung in der Politik zu geben, nahmen sie gerne an und fragten in einer lebhaften Diskussionsrunde in der Aula des Gymnasiums auch kritisch nach.

110 Schüler nahmen an der Veranstaltung teil. Drei der vier Neuner-Klassen waren im vergangenen Herbst auf Klassenfahrt in Berlin, wo sie auch den Bundestag besichtigen und eine Führung durch den Plenarsaal mitmachen konnten.

Detlef Seif war zur Diskussionsrunde mit den Neuntklässlern in das Mechernicher Gymnasium „Am Turmhof“ gekommen. Mit seinen Schulbesuchen möchte er den Schülern einen direkten Einblick in die Politik und den Alltag als Bundestagsabgeordneter geben. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Detlef Seif war zur Diskussionsrunde mit den Neuntklässlern in das Mechernicher Gymnasium „Am Turmhof“ gekommen. Mit seinen Schulbesuchen möchte er den Schülern einen direkten Einblick in die Politik und den Alltag als Bundestagsabgeordneter geben. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Detlef Seif, seit mehr als fünf Jahren Mitglied im Deutschen Bundestag, erzählte zunächst von seinem Alltag als Abgeordneter, seinem beruflichen Werdegang und dem typischen Verlauf einer Sitzungswoche. Anschließend stellte er sich den Fragen der Schüler, wodurch schnell tagesaktuelle Themen aufs Tapet kamen. Mit der Bürgerbewegung „Pegida“ (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) hatten die Mechernicher Gymnasiasten sich bereits im Politikunterricht zum Thema „politischer Extremismus“ auseinandergesetzt. Aber wie steht die CDU eigentlich zu Pegida?

Man müsse die Dinge kritisch begleiten, aber auch Befürchtungen der Bürger ernst nehmen, so Seif. Mit Pegida gehe allerdings eine große Gefahr der Stigmatisierung einher, wenn sich Hooligans und Rechtsradikale mit ausländerfeindlichen Parolen an den Massendemonstrationen beteiligten. „Wenn sich Pegida davon distanzieren würde, wäre das in Ordnung, aber Pegida duldet es und weiß auch um die Außenwirkung.“ Andere abzulehnen und zu diskriminieren weil sie anders sind, sei natürlich undiskutabel.

„Halten Sie alle ihre Wahlversprechen?“, lautete eine weitere Frage der Schüler. Dabei kam das Gespräch unter anderem auf die Bundeskanzlerin und ihren Positionswechsel in Bezug auf das Thema Maut. „Alles hängt mit allem zusammen und man gewinnt neue Überzeugungen, wenn sich politische Parameter verändern“, erklärte Seif. „In einer Demokratie kann man eben nicht alleine entscheiden – auch nicht als Kanzlerin.“

„Halten Sie alle Ihre Wahlversprechen?“ Die Schüler stellten dem CDU-Bundestagsabgeordneten Detlef Seif ihre Fragen. Foto: Bernhard Karst/pp/Agentur ProfiPress
„Halten Sie alle Ihre Wahlversprechen?“ Die Schüler stellten dem CDU-Bundestagsabgeordneten Detlef Seif ihre Fragen. Foto: Bernhard Karst/pp/Agentur ProfiPress

Diese Aussage des Abgeordneten bezog sich auf die Fraktionsdisziplin oder „Fraktionstreue“, wie er es nennt. In einer Fraktion schließe man sich zusammen, um Interessen und Meinungen zu bündeln und ins Gesetzgebungsverfahren zu bringen. „Ich kann nicht bei jedem Thema, das nicht meiner persönlichen Meinung entspricht, dagegen stimmen“, so Seif.

Ausgenommen von dieser Fraktionstreue seien allerdings so genannte Gewissensentscheidungen, wie sie etwa beim Thema Sterbehilfe getroffen werden müssten. Seif verdeutlichte den Schülern den Spannungsbogen, der bei einer solchen Entscheidung berücksichtigt werden müsse. Einerseits könne er den Wunsch von schwer kranken Menschen nachvollziehen, die ihrem Leiden ein Ende setzen wollten. Andererseits betrachteten aber auch einige Menschen ihr Leben als nicht mehr lebenswert aus dem Eindruck heraus, ihren Verwandten oder gar der Gesellschaft zur Last zu fallen. Der Abgeordnete plädierte deshalb dafür, ältere Menschen wieder mehr in die Gesellschaft einzubeziehen.

Auf die Frage nach seinen Zielen für das Jahr 2015 hatte der CDU-Politiker klare Vorstellungen. „Ich wünsche mir, dass der soziale Frieden bewahrt bleibt, denn es wäre schade, wenn wir unsere Toleranz verlieren würden.“ In diesem Zusammenhang müsse man daran arbeiten, ein Land zu werden, das „offen ist für die Menschen, die unser Land bereichern.“ Mit Blick auf die in Deutschland massiv abnehmende Geburtenrate wies Seif darauf hin, dass ohne den Zuwachs durch Migranten schon längst die Sozialleistungssysteme zusammengebrochen wären.

Auch die Schüler seien hier gefragt, sich an der Politik zu beteiligen: „Die Gesellschaft braucht euch. Es ist wichtig, dass wir überzeugte Demokraten haben, die tolerant sind und wissen, was sie an unserem Land haben.“

pp/Agentur ProfiPress