Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

AllgemeinFreizeit- und Gewerbefabrik ZikkuratStadt Mechernich

Saunabesuche werden teurer

Die vom Gesetzgeber beschlossene Steuererhöhung betrifft auch die Eifel-Therme Zikkurat – Betriebsleiter Jörg Schaefer: „Entscheidung ist nicht nachvollziehbar“

Mechernich-Firmenich – Saunabesuche sind gesund, das steht außer Frage. Bisher war auch der Staat dieser Ansicht und forderte von den Sauna-Betrieben lediglich die reduzierte Mehrwertsteuer in Höhe von sieben Prozent. Doch damit ist es nun vorbei. Zum 1. Juli 2015 haben die Finanzministerien des Bundes und der Länder festgelegt, die zu erhebende Umsatzsteuer auf Saunaeintritte auf den Regelsteuersatz in Höhe von 19 Prozent anzuheben. „Der Sauna-Gang gilt nicht mehr als Gesundheitsprophylaxe, sondern die Politik sieht ihn nun als Wellness-Vergnügen an“, erklärt Jörg Schaefer. Für den Betriebsleiter der Eifel-Therme Zikkurat in Firmenich heißt das, dass er gezwungen ist, zum 1. September die Eintrittspreise anzupassen, um wirtschaftlich überleben zu können.

Für Wirbel sorgt nicht nur das Team in der Sauna-Landschaft der Eifel-Therme: Auch die Steuererhöhung von sieben auf 19 Prozent lässt die Wellen hochschlagen. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Für Wirbel sorgt nicht nur das Team in der Sauna-Landschaft der Eifel-Therme: Auch die Steuererhöhung von sieben auf 19 Prozent lässt die Wellen hochschlagen. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Vorausgegangen waren der Steuererhöhung Proteste der Branche und des Deutschen Sauna-Bundes. „Man wollte erreichen, dass das Saunieren weiterhin als präventive Maßnahme gegen Erkrankungen angesehen wird. Doch leider hatten alle Appelle an den Bundesgesundheitsminister und an Finanzminister Wolfgang Schäuble nicht den gewollten Erfolg“, bedauert Schaefer die Entwicklung. Die Politik ist anderer Meinung: Sauna sei Wellness und nicht Gesundheitsförderung und dürfe daher nicht mehr in den Genuss von Steuervorteilen gelangen.

Sauna-Betreibern wie der Eifel-Therme beschert die Entscheidung ein Dilemma. Verzichten sie auf Preiserhöhungen, fahren sie Verluste ein. Geben sie die Steuererhöhung in voller Höhe an die zahlenden Gäste weiter, fürchten sie einen Besucherrückgang. „Wegen der steigenden Energiekosten wird es ohnehin schon immer schwieriger, die Preise so zu gestalten, dass sie für unsere Gäste noch akzeptabel sind“, sagt Jörg Schaefer.

Nicht nachvollziehen kann Jörg Schaefer die Entscheidung des Bundesfinanzhofes, Saunabetriebe künftig mit dem Regelsteuersatz zu belasten: „Das ist eine unzumutbare Belastung für die Saunabetriebe und die Menschen, die hier aktiv etwas für ihre Gesundheit tun.“ Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Nicht nachvollziehen kann Jörg Schaefer die Entscheidung des Bundesfinanzhofes, Saunabetriebe künftig mit dem Regelsteuersatz zu belasten: „Das ist eine unzumutbare Belastung für die Saunabetriebe und die Menschen, die hier aktiv etwas für ihre Gesundheit tun.“ Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Aufgrund des zu erwartenden Rückgangs der Saunabesucher rechnet Rolf-Andreas Pieper, Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes in Bielefeld, von einem volkswirtschaftlichen Schaden, der „sogar mit mehr als 200 Millionen Euro“ beziffert werden könne. „Ein Großteil der 2.150 öffentlichen Saunabäder kommt deshalb in erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten“, sagte Pieper in einer Pressemitteilung des Deutschen Saunabundes.

Für die Eifel-Therme bemüht sich Betriebsleiter Jörg Schaefer, die zusätzlichen Kosten durch die Steuererhöhung mit einer moderaten Preiserhebung abzufedern. Das Drei-Stunden-Ticket verteuert sich von 17 auf 18,50 Euro, die Tageskarte kostet künftig statt 19 Euro nun 21 Euro. Auch der Frühstarter-Tarif erhöht sich um 1,50 Euro. Zwei Euro mehr als früher kostet der Feierabend-Eintritt (17 statt 15 Euro). Zudem verstehen sich alle Saunatarife inklusive Eintritt ins Erlebnisbad.

„Wir hoffen sehr auf das Verständnis unserer Gäste“, wünscht sich Jörg Schaefer. Nachvollziehen kann er die Maßnahme des Bundesfinanzhofes nicht. „In einer Zeit, in der Burnout und andere psychische Erkrankungen zunehmen, halte ich es für eine Fehlentscheidung, den gesundheitlichen Nutzen der Feierabend-Naherholung in Frage zu stellen.“ Die Menschen seien gestresst und bräuchten diese Form des Relaxens.

pp/Agentur ProfiPress