Rinnener Bürger informierten sich
Über 70 Anwohner kamen zur Bürgerversammlung ins Rinnener Bürgerhaus – Planungsbüro PE Becker und Bürgermeister Herbert Radermacher informierten über anstehende Kanalarbeiten in den Straßen Im Acker, Blumenstraße, Bergstraße und Sistaler Straße – Verwaltungsmitarbeiter bieten persönliche Beratung an
Kall-Rinnen – „Heute sind mehr Menschen hier als zur Kirmes“, sagte der Rinnener Ortsvorsteher Lothar Maevis mit Blick ins Bürgerhaus. Das war vermutlich etwas übertrieben, gleichwohl aber dokumentierten die über 70 Anwohner das große Interesse der unmittelbar betroffenen Rinnener im Zusammenhang mit den anstehenden Kanalarbeiten. Auch Ratsvertreter aller Kaller Fraktionen waren hinzugekommen.
In Rinnen wird der Kanal von Mischwasser auf ein Trennsystem umgestellt. Konkret heißt das, dass ein zweites Kanalrohr in der Straße installiert werden muss. So kann das Schmutzwasser in die Kläranlage geleitet werden, während das Regenwasser in die Urft umgeleitet und so wieder der Natur zugeführt werden kann. Letztendlich können damit auch Kosten gespart werden, weil nur noch ein Teil des Wassers in der Kläranlage aufbereitet werden muss. Nachdem die Baumaßnahme in der Michaelstraße im September abgeschlossen wurde, geht es nun im zweiten Bauabschnitt in den von dort abgehenden Querstraßen Im Acker, Blumenstraße, Bergstraße und Sistaler Straße weiter.
Aus erster Hand informieren konnten die Interessierten sich im Rinnener Bürgerhaus bei Diplom-Ingenieur Bernd Becker, Diplom-Ingenieur Andreas Göttgens und B.Eng. Michael Lorse vom Kaller Planungsbüro PE Becker sowie Bürgermeister Herbert Radermacher und dem zuständigen Verwaltungsmitarbeiter Roland Huppertz. Andreas Göttgens stellte die Pläne vor. Im öffentlichen Bereich, so Göttgens, würden sich die Kosten auf voraussichtlich rund 2.600.000 Euro belaufen. Erst im Juli hatte das Land NRW die Zusage zur Förderung des zweiten Bauabschnittes erteilt. „Diese Zusage mussten wir erst abwarten und können nun von der Michaelstraße aus weiterbauen.“
Gemäß der aktuellen Planung, so Göttgens, sollen die Arbeiten in der Bergstraße beginnen und dann nacheinander in den Straßen Im Acker, Blumenstraße und Sistaler Straße weitergehen. Auch in diesem zweiten Bauabschnitt des Projekts „Fremdwasserbeseitigung“ müssen die Anlieger ihr Abwasser getrennt den beiden Kanalrohren zuführen. Hierzu müssen die Grundstückseigentümer auch auf ihren Grundstücken entsprechende Kanalarbeiten vornehmen. Die Kosten für die Baumaßnahmen auf den privaten Grundstücken werden zu 50 Prozent vom Land NRW gefördert.
Wie Roland Huppertz erklärte, werden in den kommenden Monaten alle betroffenen Anwohner angeschrieben. „Dann kommen wir zu jedem Einzelnen zu einer Erstbegehung und besprechen, wie es weitergeht.“
In Kürze sollen die Aufträge öffentlich ausgeschrieben werden, damit im kommenden Frühjahr die zweite Bauphase beginnen kann. Die Bauzeit soll ungefähr zwei Jahre betragen. Die Arbeiten an der Kanalisation sollen gleichzeitig dazu genutzt werden, die Nebenanlagen in den genannten Straßen je nach Möglichkeiten und Bedarf auszubauen. Dazu gehören zum Beispiel Gehwege, Grünflächen und die Straßenbeleuchtung.
Bürgermeister Herbert Radermacher lud alle Anwohner ein, sich bei Fragen von den Herren Roland Huppertz (Baurecht) und Markus Auel (Beitragsrecht) in der Kaller Verwaltung individuell beraten zu lassen. „Ein Anruf genügt, dann ermöglichen wir Ihnen einen kurzfristigen Termin – die Türen stehen offen“, so der Bürgermeister.
pp/Agentur ProfiPress