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Rehe außer Rand und Band

Die Kreisjägerschaft warnt vor Wildunfällen – In den nächsten Wochen treibt die Paarungszeit das Wild auf die Straßen

Kreis Euskirchen/Mechernich – Die Kreisjägerschaft Euskirchen warnt vor erhöhter Unfallgefahr in den nächsten Wochen. „Der Sommer ist ihre Paarungszeit. Nun ist der Rehbock auf Brautschau. Er treibt seine Verehrte tagsüber durch Wald und Flur und auch über Straßen“, mahnt Reinhold Wanasek, Obmann für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, zur besonderen Vorsicht.

Hupen nutze nichts, die Lichthupe gar nichts. Hat der Bock seine Ricke einmal im Visier, fahren seine Hormone Achterbahn. Die Kreisjägerschaft Euskirchen bittet daher die Kraftfahrer: „Runter vom Gas – langsamer fahren.“ Dies gelte insbesondere für die schnellen Motorräder. Zweiradfahrern fehle schlichtweg die „Knautschzone“, die Autoinsassen bei einem Aufprall noch einigermaßen schütze. „Ein 20 Kilogramm schweres Reh besitzt bei einer Kollision mit Tempo 100 ein Aufschlaggewicht von fast einer halben Tonne. 60 Stundenkilometer können immer noch zu schnell sein“, rechnet Wanasek vor. Immerhin jedes dritte Reh lasse sein Leben auf der Straße.

Ein Rehbock auf Brautschau treibt die Ricke nicht nur durch Wald und Feld, sondern auch über Straßen. Die Kreisjägerschaft Euskirchen ruft daher Auto- und Motorradfahrer zur besonderen Vorsicht auf. Foto: Karl Schulte Wess/Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen
Ein Rehbock auf Brautschau treibt die Ricke nicht nur durch Wald und Feld, sondern auch über Straßen. Die Kreisjägerschaft Euskirchen ruft daher Auto- und Motorradfahrer zur besonderen Vorsicht auf. Foto: Karl Schulte Wess/Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen

Ab sofort und in den kommenden Wochen müsse, so die Jäger, auch tagsüber mit verstärktem Wildwechsel gerechnet werden. Insbesondere auf Landstraßen entlang der Wald-Feld-Grenzen zahle es sich aus, mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren.

Um Wildunfälle zu verhindern, sollten Autofahrer bei angezeigtem Wildwechsel sofort langsam und konzentriert fahren, die Wald- und Straßenränder sorgfältig im Auge behalten und bremsbereit sein. Meist tauche das Wild nur 20 Meter und kürzer vor dem Fahrzeug auf. „Wer da zu schnell fährt, hat keine Chance mehr“, so Wasanek.

Die größte Gefahr drohe in der Morgen- und Abenddämmerung, während der Nacht und bei Nebel. Besonders gefährlich seien neue Straßen, die durch Waldgebiete führen, weil Wild die gewohnten Wechsel beibehält. Ein Tier komme selten allein, daher müsse immer mit Nachzüglern gerechnet werden.

Was tun, wenn sich ein Zusammenprall mit dem Wild nicht mehr vermeiden lässt? Hier empfehlen die Jäger, das Lenkrad gut festzuhalten und weiterzufahren und geradeaus zu lenken. „Auf keinen Fall ausweichen. Ausweichmanöver können schlimme Folgen haben, auch für andere Verkehrsteilnehmer“, warnt Wasanek.

Nach einem Unfall muss sofort die Warnblinkanlage eingeschaltet und die Unfallstelle abgesichert und das Wild an den Randstreifen geschafft werden, damit keine Folgeunfälle passieren. Auch wenn Deutschland seit 2008 als tollwutfrei geilt, sollte das Tier nur mit Schutzhandschuhen angefasst werden.

Wenn verletzte Tiere flüchten, sollte man sich möglichst die Richtung merken. So kann der Jäger oder Förster später mit einem ausgebildeten Hund dem verletzten Tier folgen und es von seinem Leiden erlösen.

pp/Agentur ProfiPress