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Palliativ-Begleitung bis zum Tod umfasst Körper, Geist und Seele

Palliativ-Begleitung bis zum Tod umfasst Körper, Geist und Seele
Infoabend über die neue ambulante Palliativpflegestation der Euskirchener Diakonie – Möglichst viel Lebensqualität und möglichst wenig Schmerzen für unheilbar Kranke – Auch Angehörige werden mit eingebunden.
Kreis Euskirchen – Anfang April hat der ambulante Palliativpflegedienst als Teil der Euskirchener Diakonie-Station seine Arbeit aufgenommen. 14 Pflegekräfte, das ganze Team von Diakon Walter Steinberger und der Diakonie-Station der Evangelischen Kirche in Euskirchen, Flamersheim und Zülpich hatte sich zwischen November 2005 und Oktober 2007 in jeweils 160 zusätzlichen Ausbildungsstunden auf die individuelle lindernde Zuwendungspflege und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen vorbereitet.
Steinberger: “Palliativpflege ist eine ganzheitliche Angelegenheit, umfasst Körper, Geist und Seele und bezieht selbstverständlich auch das soziale Umfeld, die Familie, jener mit ein, die nicht im Krankenhaus, sondern im gewohnten Umfeld sterben wollen!” Das erfordert von den Schwestern und Pflegern der ambulanten Palliativpflegestation der Diakonie-Station eine Menge Einfühlungsvermögen.
Nach einem zweijährigen intensiven Vorbereitungs- und Verhandlungsmarathon gab die AOK jetzt endlich grünes Licht für den Start der Station. Damit ist auch im Kreis Euskirchen für die Diakonie der Weg eröffnet, schwerstkranke Menschen zu Hause menschenwürdig, ganzheitlich und vor allem möglichst schmerzfrei zu begleiten.
Was Palliativpflege genau ist, wie die ambulant tätigen Palliativschwestern der Euskirchener Diakonie arbeiten, was Angehörige von Tumorpatienten wissen sollten und viele andere Fragen mehr beantwortet die Euskirchener Diakonie bei einem öffentlichen Infoabend am Mittwoch, 23. April, um 19,30 Uhr im Evangelischen Gemeindesaal, Kölner Straße 41.
Diakon Walter Steinberger sagte jetzt im Vorfeld der Veranstaltung: “Wir werden der Öffentlichkeit dann vorstellen, was wir können und machen. Wir informieren über eine individuell abgestimmte Schmerztherapie, verbunden mit einer umfassenden Symptomkontrolle.” Rede und Antwort stehen nicht nur Steinberger und die Mitarbeiterinnen der Diakonie, sondern auch der Palliativ-Mediziner Dr. Arved Bonn vom Euskirchener Marien-Hospital und der Kölner Palliativpfleger Mario de Haas, der bereits über acht Jahre Erfahrung in einem von acht ambulanten Palliativ-Modellprojekten in NRW verfügt. Auch der Euskirchener Diakon Walter Steinberger hat das Kölner Projekt begleitet und aus den dort gemachten Erfahrungen für sein Euskirchener Team partizipiert.
Eingeladen sind alle Interessierte, Betroffene, Angehörige aber auch Gemeindemitglieder und Kooperationspartner.
Walter Steinberger sagte im Vorfeld der Infoveranstaltung am 23. April: “Es ist ein großer Teil kirchlicher Sozialarbeit – und das mit steigender Bedeutung –, Menschen zu begleiten und zwar mit einer möglichst hohen Lebensqualität bis hin zum Sterben.” Unterstützt und begleitet wird das Diakonie-Team von dem ambulanten Hospizdienst des Caritasverbandes Euskirchen, dem Netzwerk Trauerarbeit im Kreis Euskirchen, “Nest”, und dem niedergelassenen Arzt und Palliativ-Fachmann Dr. med. Thomas Weitershagen.
In die Gespräche, psychosoziale Betreuung, Seelsorge und Pflege der Patienten werden auch die Angehörigen mit eingebunden. Die Schwestern der Diakonie-Station stehen rund um die Uhr in Verbindung mit ihnen. Walter Steinberger: “Das Umfeld ist sehr wichtig: Wir haben eine junge Frau bis zum Sterben gepflegt und betreut, die hatte ein fünfjähriges Kind und der Mann arbeitet in der Fabrik. In einer solchen Situation gibt es nicht nur einen Betroffenen. Wir haben alle drei begleitet.”
Auch Angehörige anderer Pflegedienste sollen in ambulanter Palliativpflege beraten werden. Bei einem Palliativforum treffen sich die Fachkräfte aller Dienste jeweils am letzten Mittwoch im Monat auf der Palliativstation des Euskirchener Marien-Hospitals mit Dr. Arved Bonn treffen und beraten.
Erreichen können Sie die Diakonie-Station unter Tel.: 02251 / 4448
pp/Agentur ProfiPress
Stichwort
Palliativ-Medizin oder “Palliative Care”: “Palliativ” leitet sich von dem lateinischen Wort “Pallium” ab, was übersetzt Mantel/Umhang heißt. Im übertragenen Sinne ist damit die Wärme/Linderung gemeint. In der Hospizarbeit bedeutet er: Die Beschwerden von unheilbar Kranken mit begrenzter Lebenserwartung werden gelindert. Ganzheitlich orientiert, soll dadurch nicht nur körperliches Leid wie Schmerzen, sondern auch soziales, psychisches und spirituelles Leid gemildert werden. Die Bedürfnisse und die Lebensqualität der Patienten stehen dabei im Vordergrund, nicht die Verlängerung der Lebenszeit um jeden Preis. Das Sterben wird als natürlicher Prozess angesehen, aktive Sterbehilfe wird jedoch strikt abgelehnt. (pp)

Manfred Lang

05.05.2008