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“Ohne Prinz ist alles doof”

“Ohne Prinz ist alles doof”
Aloys I. (47) nach Sehnenabriss schon auf dem Wege der Besserung – Vielleicht wird er beim Rathaussturm an Weiberdonnerstag ins neue Verwaltungsgebäude hineingetragen – Einsatz einer Sänfte beim Mechernicher “Rosensonntagszug” wird erwogen
Mechernich – Das närrische Finale in der Stadt Mechernich muss weitgehend ohne Prinz Aloys I. (Schnotale) stattfinden. Das gilt möglicherweise auch für den legendären Sturm aufs Rathaus, der dieses Jahr an Weiberfastnacht erstmals auf das neue Verwaltungsgebäude unternommen wird.
Fall er mit ärztlichem Segen überhaupt dabei sein darf, wird Prinz Aloys seinen anstürmenden Heerscharen keine große Hilfe sein, denn der 47-jährige Wassermeister der Mechernicher Stadtwerke und Vater zweier Kinder hat sich am vorvergangenen Wochenende während der Damensitzung in der Dreifachturnhalle des Mechernicher Schulzentrums einen Abriss der Patella-Sehne zugezogen.
Beide in Mechernich erscheinenden Tageszeitungen besuchten seine Tollität in der Mechernicher Kreisklinik und berichteten über das noch nie da gewesene Malheur eines Mechernicher Prinzen. Heimatforscher Anton Könen sei nur ein Fall bekannt, dass eine Mechernicher Tollität mitten in der Session aufgeben musste und das sei Jahrzehnte her. Damals führte laut Könens Recherchen der Tod der Prinzenmutter zum vorzeitigen Ende der Session.
“Die Patella-Sehne und
zwei Muskeln gerissen”
“Es war etwa in der Mitte der Sitzung. Wir wollten nicht steif auf der Bühne stehen, sondern uns unters närrische Volk mischen und mit den jecken Wievern schunkeln”, berichtete der frisch operierte Prinz dem Mechernicher Journalisten Joachim Sprothen am Krankenbett im Kreiskrankenhaus: “Auf der letzten Treppenstufe auf dem Weg runter zur Halle ist mir dann einfach der Unterschenkel weggeknickt, und ich bin gestürzt. Vermutlich war die Patella-Sehne schon vorgeschädigt. Wenn so ein dickes Teil reißt, kann man das Knie überhaupt nicht mehr bewegen. Gleichzeitig sind auch noch zwei Muskel links und rechts des Kniegelenks gerissen.”
Der schwer verletzte Prinz wurde sogleich von den Sanitätsdienst schiebenden Freiwilligen des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen verarztet und mit dem bereitstehenden Rettungswagen ins Mechernicher Kreiskrankenhaus gebracht. Gleich nach der Untersuchung wurde die Operation für den nächsten Tag, 10 Uhr, terminiert. Die lief am Sonntag unter Vollnarkose ab. Schnotale: “Die Ärzte und Krankenschwestern haben sehr gute Arbeit gemacht. Mein linkes Bein soll noch sechs Wochen mit einer Schiene fixiert werden. Auf Krücken kann ich aber schon einige Schritte gehen.”

“Seit Jugendbeinen
drauf gefreut . . .”
Die Enttäuschung sei natürlich groß, sagte der Prinz im Interview: “Schon als jugendliche Fußballspieler haben wir durchgespielt, wie es sein könnte, als Dreigestirn aufzutreten. Aber das Wichtigste ist jetzt, dass mein Knie wieder in Ordnung kommt. Im Moment weiß ich noch nicht einmal, ob ich jemals wieder meiner Leidenschaft nachgehen kann, Tennis zu spielen.”
“Für Sie ist der Karneval vorbei” zitiert ein anderer Journalist, Manfred Hilgers, Schnotales behandelnden Krankenhausarzt- Für den fachmann stand beim Anblick des verletzten Prinzenbeines fest: “Das wird eine langwierige Angelegenheit!” Bauer Norbert, ein Bruder des Prinzen, hofft, dass Aloys am Donnerstag beim Sturm aufs rathaus dabei sein kann: “Das neue Rathaus ist schließlich behindertengerecht – wir können den Prinz ja reintragen. Im Karnevalszug könnte man ihn in eine Sänfte setzen . . .”
Einen kleinen Trost brachte ihm Jungfrau Karla (Karl-Heinz Schmitz) mit ans Krankenbett, ein Buch mit einer Getränkedose und der Aufschrift: “Ohne Dich ist alles doof.” Das Strempter Dreigestirn war schon samt Kinderprinz da. Einen Orden vom karnevalistischen Frühschoppen in Vussem wurde am Krankenbett ebenfalls überreicht, ständig läutet das Telefon.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

16.02.2009