Ohne „Leys Hannes“ läuft nichts
Johannes Ley mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet – „Für mich ist ein Glückstag“ – Der Kommerner habe „Geschichte geschrieben“ und „Spuren hinterlassen“ – Als Fördervereinsgeschäftsführer des Freilichtmuseums maßgeblich zum Erfolg und Wachstum des LVR-Museums beigetragen
Mechernich-Kommern – Sie bescheinigte ihm „unermüdliches Wirken“. Man könne sogar zweifelsfrei sagen, „Ohne ‚Leys Hannes‘ liefe hier in Kommern nichts!“, sagte Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, in ihrer Laudatio im Pavillon des LVR-Freilichtmuseums Kommern, bei der Verleihung des Rheinlandtalers an den Kommerner.

„Für mich ist ein Glückstag“, sagte Ley sichtlich bewegt und bedankte sich für all die vielen lobenden Worte, die allen voran Henk-Hollstein, Landrat Günter Rosenke und sein politischer „Ziehsohn“, Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick über ihn reichlich rieseln ließen, aber auch für die „unfassbare Ehre, dass ich diesen Rheinlandtaler in Empfang nehmen darf.“
Heimatgeschichte geschrieben
Schick lobte, Ley habe Kommern, aber auch die Stadt Mechernich als Ehrenanamtler und Kommunalpolitiker maßgeblich geprägt: „Du hast nicht nur Heimatgeschichte erforscht und bewahrt, sondern selbst geschrieben.“ Dafür gebühre ihm Dank und Anerkennung.

Die Palette des Wirkens ist tatsächlich lang, die Lebensbiografie reich gefüllt. Der 80-Jährige ist immer noch aktives Mitglied in 17 verschiedenen Kommerner Vereinen – in vielen etliche Jahre als Vorsitzender und in dreien mittlerweile Ehrenvorsitzender. Vor allem Zusammenführen, Brücken bauen, Begegnungen schaffen, könne Johannes Ley wie kein Zweiter, stets diplomatisch, präsent und da, wenn er gebraucht werde und durch nichts aus der Ruhe zu bringen, würdigte Henk-Hollstein den neuen Würdenträger.

Wichtig war dem in Kommern geborenen Ley, den Menschen nah zu sein. Er blieb der Region auch beruflich bis zu seinem Ruhestand 1997 treu, er durchlief die Ausbildung zum Postboten, wurde Beamter in der Kommunalverwaltung und Schöffe in Bonn und Euskirchen und war nicht zuletzt in der Politik tätig, als Mitglied des Mechernicher Stadtrates, dortiger Fraktionsvorsitzender und Ortsvorsteher von Kommern. Unter seiner Regie wurde im Ort die Bürgerhalle errichtet. Ley war zudem knapp zwei Jahrzehnte Geschäftsführer des Fördervereins des Kommerner Freilichtmuseums.

Henk-Hollstein gab unumwunden zu: „Ich muss konstatieren, es war ein großes Glück für unser Freilichtmuseum, Sie im Vorstand des Fördervereins zu wissen.“
„Nicht mehr wegzudenken“
„Schuld“ für seine Verpflichtung war seinerzeit Dr. Dieter Pesch, der Vorgänger des heutigen Museumsleiters Dr. Josef Mangold. 1998 hatte Pesch eigentlich nur eine „Aushilfe“ für den Förderverein gesucht. Ley kam und „war von da an nicht mehr wegzudenken“, sagte die Vorsitzende der Landschaftsversammlung. Er habe – mit dem Team um Inge Ruschin –einen großen Teil zum Wachstum und Erfolg des Museums beigetragen.

So hat er den Tante-Emma-Laden, seit über 20 Jahren ein Herzstück des Museums, ins Leben gerufen und auch Ausstellungen möglich gemacht, wie die „Schöne neue Welt – Rheinländer erobern Amerika“ aus dem Jahr 2001. Sie wurde zu einem „großen Erfolg und ist bis heute legendär“, so Henk-Hollstein. Die Ausstellung „Wir Rheinländer“ habe nur mit Hilfe des Fördervereins realisiert werden können, weil Ley rund 240.000 Euro Fördermittel generieren konnte. Bis heute sei die Ausstellung ein Besuchermagnet und habe schon über zwei Millionen Besucher ins Freilichtmuseum gelockt.
In der Ausstellung ist der Kommerner sogar selbst verewigt: Er lieh dem napoleonischen Postboten sein Gesicht und steht damit in einer Reihe mit vielen rheinischen Berühmtheiten, die für die nahezu lebensgroßen Figuren Modell gesessen haben.
In der Gemeinschaft stark
Den Rheinlandtaler wollte Ley allerdings nicht nur für sich annehmen, sondern stellvertretend „für all die lieben Menschen, die mir im Vorstand und in den Vereinen geholfen haben“. Er betonte: „Wir sind nur in der Gemeinschaft stark und können nur in der Gemeinschaft das erreichen, was wir erreicht haben.“ Glück teile er gerne.

Der Landschaftsverband Rheinland verleiht seit über vierzig Jahren den Rheinlandtaler als Auszeichnung an Persönlichkeiten, die sich in ihrem Ehrenamt für die kulturelle Entwicklung verdient gemacht haben. Johannes Ley gehöre zu den Menschen, die sich durch „besondere Gestaltungskraft, Einsatzbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein auszeichnen, und das über Jahrzehnte hinweg“, so Henk-Hollstein und weiter: „Sie hinterlassen mit ihrem Wirken – im positiven Sinne – Spuren.“
pp/Agentur ProfiPress