Nordeifel wird zur „Mordeifel“
Krimifestival „Nordeifel-Mordeifel“ von Mittwoch, 5. September, bis Sonntag, 9. September – Insgesamt 23 Autoren lesen an ungewöhnlichen Schauplätzen – Verleihung des ersten „Jaques-Berndorf-Förderpreises“ – Zusatztermin für ausverkauftes „Krimi-Dinner“ – Festival steigt nun alle zwei Jahre
Nordeifel – Der Eifel stehen grausige Zeiten bevor: Für mehrere Tage nämlich wird das Krimifestival „Nordeifel-Mordeifel“ seine Blutspur kreuz und quer durch den Kreis Euskirchen ziehen. Insgesamt 23 Schriftsteller, darunter Besteller-Autoren wie Kai Meyer und Arno Strobel sowie „Lokalmatadoren“ wie Manni Lang und Hubert vom Venn, lesen von Mittwoch, 5. September, bis Sonntag, 9. September, an ungewöhnlichen Orten wie einem alten Bunker in Mechernich-Satzvey, dem Radioteleskop in Bad Münstereifel-Eschweiler oder in der Oleftalbahn – bei voller Fahrt, versteht sich.
„Mordeifel-Nordeifel“, so der Schirmherr des Krimifestivals und Euskirchener Landrat Günter Rosenke bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung des Programms, sei eigentlich die logische Konsequenz der überaus erfolgreichen „Criminale“ vor zwei Jahren. „Wir alle feierten damals ein fulminantes Krimifest, das so viele Menschen begeistert hat“, so Rosenke. Schnell sei damals klar gewesen: „Eine so tolle Veranstaltung mit so viel Widerhall auch in allen beteiligten Kommunen darf keine Eintagsfliege bleiben.“ Daher soll das Krimi-Spektakel nun unter dem neuen Namen nicht nur in diesem Jahr, sondern künftig alle zwei Jahre immer Anfang September stattfinden.
Die Euskirchener Chef-Wirtschaftsförderin Iris Poth und ihre Mitarbeiterinnen Ulrike Alder sowie Susen Wulf haben dafür eigens eine „Soko“ ins Leben gerufen, die die Veranstaltung organisiert und sich um alles kümmert. Bei der Pressekonferenz berichteten sie: „Die Auswahl der Veranstaltungsorte haben wir gemeinsam mit den jeweiligen Kommunen getroffen – und dabei wieder genauso engagierte und begeisterte Mitstreiter gefunden wie vor zwei Jahren.“
Und das quer durch den Kreis Euskirchen, wie ein Blick ins Programmheft zeigt: In Blankenheim etwa lesen Hubert vom Venn und Harry Verhufen im Gewölbekeller des Musemscafés über einen „Tödlichen Fund“, und in Hellenthal-Losheim bietet die gigantische, digital gesteuerte Modelleisenbahn „Euro Tecnica“ die Kulisse für Lesungen von Bernd Schumacher und Rudolf Jagusch unter dem Motto „Letzte Bahn“. Insgesamt 18 Kilometer durch das Oleftal düsen Manfred Lang und Carsten Sebastian Henn in der historischen Oleftalbahn und lesen zum Thema „Endstation“, während Kai Meyer und Frank Marx sich im ehemaligen Bunker der Landeszentralbank in Satzvey mit „Schwarzgeld“ befassen und ihr Publikum auch zu einer Führung durch das Bauwerk aus dem Kalten Krieg einladen.
„Mord unterm Sternenhimmel“ heißt es im Astropeiler Stockert in Bad-Münstereifel-Eschweiler, wo die Bestseller-Autorin Petra Hammesfahr und Wolfgang Kaes lesen. In der Kapelle im alten Kloster in Nettersheim beleuchten Arno Strobel und Martina Kempff den „Mönchstod“, während Jaques Berndorf und Elke Pistor im Dahlem-Schmidtheimer Schloss lesen. „Blutrote Blumengrüße“ schließlich senden Erika Kroll und Stefan Everling aus dem Treibhaus der Gärtnerei Voissel in Zülpich-Merzenich.
Im Rahmen des Krimifestivals wird auch erstmals der „Jaques-Berndorf-Förderpreis“ verliehen – und zwar vom Namensgeber und „Urvater der Eifelkrimis“ Jaques Berndorf persönlich. „Erschrieben“ hat sich das Nettersheimer Ehepaar Rosa und Thorsten Wirtz den Preis, der auch beinhaltet, dass ihr Buch pünktlich zum Festival im kbv-Verlag erscheinen wird. Naheliegend also, dass der kbv-Verleger und selbst Krimiautor Ralf Kramp die Verleihung im Nettersheimer Dorfsaal moderieren wird.
Da „Förderung“ aber ja bekanntlich so früh wie möglich ansetzen soll, wird in Kall die Hauptschule unter „Hochspannung“ stehen, wenn dort Antonia Pauly exklusiv für die Schüler liest. Im wahrsten Sinne des Wortes ganz besondere „Schmankerl“ im Programm sind die „Krimi-Dinner“ mit Lesung und mehrgängigem Menü in der Weilerswister Gaststätte „Zum Bahnhof“, im Restaurant „Schloss Schleiden“ sowie im Euskirchener „Hotel Restaurant Rothkopf“. Das Weilerswister Dinner „Der letzte Schrei“ ist schon jetzt ausverkauft und sorgt damit dafür, dass das Krimifestival bereits in die „Verlängerung“ geht, bevor es begonnen hat: Am Mittwoch, 12. September, gibt es im Weilerswister Bahnhof eine Wiederholung des Krimi-Dinners.
Bei aller Begeisterung aber, so der Landrat, wäre es nicht möglich gewesen, „Nordeifel-Mordeifel“ auf die Beine zu stellen, ohne, dass Sponsoren das Vorhaben unterstützen. „Mit der Kreissparkasse Euskirchen und der Regionalgas Euskirchen konnte der Kreis wieder Sponsoren gewinnen, die auch schon bei der Criminale den Großteil der finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt hatten“, berichtete Rosenke. Die Regionalgas Euskirchen ist sogar mittlerweile so mit dem „Krimivirus“ infiziert, dass sie diesmal selbst eine Veranstaltungs-Location anbietet: In einer Produktionshalle und vor der Kulisse eines riesigen Paternoster beschäftigen sich Ralf Kramp, Hans Jürgen Sittig und Bert Enkel passenderweise mit einem „Mord im Rohrlager“.
Das Nordeifel-Krimifestival endet (abgesehen vom Zusatztermin in Weilerswist) mit einer Premiere: Im LVR-Industriemuseum „Tuchfabrik Müller“ stellt die Filmwerkstatt-Eifel e.V. den Kurzspielfilm „Kette und Schuss“ vor, der auf einem Kurzkrimi von Brigitte Glaser basiert. Für viele Veranstaltungen wurden bereits zahlreiche Tickets verkauft bzw. abgegeben, weshalb es sich empfiehlt, Karten rechtzeitig vorzubestellen. Übrigens: Viele Lesungen kosten keinen Eintritt, bei den anderen beläuft sich der Preis auf maximal 9 Euro (außer Krimi-Dinner).
Alle Termine und weiteren Informationen gibt es im Internet unter: www.nordeifel-mordeifel.de
pp/Agentur ProfiPress
