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“Nicht zu verkraften”

“Nicht zu verkraften”
MECHERNICH. Von einer struktur- und arbeitsmarktpolitischen Katastrophe spricht Euskirchens Landrat Günter Rosenke in seinem Brief an den Bundesverteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung. Er bittet den Minister, das Materialdepot in Mechernich “vor dem Aus” zu bewahren. Innerhalb kürzester Zeit würde die Stadt Mechernich mit dem möglichen Verlust des Materialdepots und dem bereits sicheren Weggang der Luftwaffeninstandhaltungsgruppe 23 (LIG) rund 750 Arbeitsplätze verlieren. “Das ist für eine Stadt mit rund 28 000 Einwohnern nicht zu verkraften”, so Rosenke.
Daher bittet er den Verteidigungsminister “eindringlich”, bezogen auf den Standort Mechernich die Privatisierungsüberlegungen zu stoppen. “Sollte dieses nicht mehr möglich sein, kann ich nur an Sie appellieren, die Ausschreibungsbedingungen so zu ändern, dass das zivile Logistikunternehmen dauerhaft verpflichtet ist, die Untertageanlage in Mechernich zu nutzen.” Alles andere halte der Landrat nicht für sachgerecht, da bei Verlassen des Standortes weiterhin die Anlage ohne jeglichen Nutzen gesichert und überwacht werden müsste.
Die Vergabebedingungen sollen vorsehen, dass die zivilen Beschäftigten dem Logistikunternehmen gestellt werden. Hinsichtlich der Infrastruktur bestehe eine Option, nach einer Migrationsphase von drei Jahren auf die Nutzung der Depotanlagen zu verzichten. Das wiederum könnte das Aus für das Mechernicher Depot bedeuten.
Die drei Jahre hält der Landrat für viel zu kurz. “Damit sich die Bediensteten sowie die betroffenen Gebietskörperschaften effektiv auf den Wegfall der Arbeitsplätze einstellen können, ist eine weitaus höhere Zeitspanne von über zehn Jahren erforderlich”, so Rosenke.

Manfred Lang

09.06.2008