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“Nicht bei den Kindern kürzen!”

“Nicht bei den Kindern kürzen!”
Entwurf des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) in der Kritik – Awo ruft zu Demonstration in Mechernich auf
Mechernich – Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat kürzlich den Entwurf eines neuen Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) vorgelegt. Dieser Entwurf hat nun die Arbeiterwohlfahrt (Awo), einen der Kindergartenträger im Kreis, auf den Plan gerufen. “Wir sind überzeugt: Dieses Gesetz bringt keine Verbesserungen”, sagt Michael Mommer, Geschäftsführer des Awo Kreisverbandes.
Am Donnerstag, 20 September, rufen Mommer und Elisabeth Schwister, Fachberaterin aller Awo-Kindertagesstätten, deshalb Eltern, Erzieherinnen, Kinder und Interessierte zu einer Demonstration auf. Zu der symbolträchtigen Uhrzeit “fünf vor zwölf” wollen die Veranstalter die Aktion am Familienzentrum Mechernich in der Emil-Kreuser-Str. 28-30 starten. Dabei sollen unter anderem 750 Gasballons in die Luft gehen – als stellvertretender Protest gegen Armin Laschet, Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.
“Der KiBiz-Entwurf führt in die falsche Richtung”, so Schwister. So kritisiert die Awo-Leitung unter anderem, dass sich das Land NRW aus der Defizitdeckung des Elternbeitragsanteiles zurückziehe. Dadurch würde es vielerorts zu einer Erhöhung der Elterbeiträge kommen. Die Fachberaterin fürchtet, dass sich das manche Eltern nicht leisten können und eine zeitlich geringere Betreuung vereinbaren oder ihre Kinder sogar ganz abmelden.
Außerdem befürchtet Mommer, dass die geplanten unterschiedlichen Kopfpauschalen zu Personalabbau und durch den dadurch entstehenden wechselnden Bedarf zu einem ständigen Personalwechsel führten. “Darunter leidet die pädagogische Arbeit”, so Schwister.
Laut Awo würden die Öffnungszeiten der Kindertagesstätten durch das geplante Gesetz nicht mehr vom Bedarf der Eltern bestimmt, sondern durch die Haushaltslage des Landes. “Denn landesweit sollen die Betreuungsangebote quantitativ per Quote festgelegt werden”, erklärt Mommer. Das führte in vielen Städten dazu, dass Angebote abgebaut werden müssten, da sie nicht finanzierbar wären. Das gelte nicht nur für die Öffnungszeiten, sondern auch für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren.
Bereits zum 1. August 2008 soll das geplante Gesetz in Kraft treten. “Die Kommunen und Einrichtungsträger werden dadurch großen planerischen Schwierigkeiten und wirtschaftlichen Risiken ausgesetzt”, so Mommer, “dies geht zu Lasten des Personals, der Kinder und der Eltern. Man darf nicht bei den Kindern kürzen!”.
pp/Agentur ProfiPress
Bildzeilen:
Mommer
Michael Mommer, Geschäftsführer der Awo, ruft zu einer Demonstration gegen das geplante Kinderbildungsgesetz (KiBiz) auf. Und zwar für Donnerstag, 20 September, um 11.55 Uhr am Familienzentrum Mechernich hinter der St. Barbaraschule FOTO: ML/PP/AGENTUR PROFIPRESS.
Schwister
Elisabeth Schwister ist Leiterin der Mechernicher Kindertagesstätte “Labyrith” und Fachberaterin. Sie befürchtet massive Nachteile durch das geplante Kinderbildungsgesetz (KiBiz). FOTO: GTE/PP/AGENTUR PROFIPRESS

Manfred Lang

26.09.2007