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Neuer Verein widmet sich dem „Erlebnisraum Römerstraße“

Stadt Mechernich, zwölf weitere Kommunen und der Landschaftsverband Rheinland wollen Geschichte lebendig werden lassen

Mechernich/Kreis Euskirchen – 13 Kommunen – darunter auch die Stadt Mechernich – und der Landschaftsverband Rheinland gründeten den Verein „Erlebnisraum Römerstraße“ und setzten damit einen geschichtlichen und touristischen Meilenstein für die Kulturlandschaft im Rheinland. Bürgermeister Ralf Claßen aus Aldenhoven wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt.

Der Wissenschaftler Professor Dr. Klaus Grewe bei der Einweihung der neuen Römerkanal-Überdachung in Breitenbenden im Mai 2014. Ein fünf mal drei Meter großer und 2,50 Meter hoher, quadratisch angelegter Unterstand mit trapezförmigem Dach schützt den Eingang des Gewölbes vor Witterungseinflüssen und Schlagregen. Foto: Claudia Hoffmann/pp/Agentur ProfiPress
Der Wissenschaftler Professor Dr. Klaus Grewe bei der Einweihung der neuen Römerkanal-Überdachung in Breitenbenden im Mai 2014. Ein fünf mal drei Meter großer und 2,50 Meter hoher, quadratisch angelegter Unterstand mit trapezförmigem Dach schützt den Eingang des Gewölbes vor Witterungseinflüssen und Schlagregen. Foto: Claudia Hoffmann/pp/Agentur ProfiPress

Das Wahrzeichen der Stadt Herzogenrath, die Burg Rode, bot ein stilechtes Ambiente für die Gründungsversammlung des neuen Vereins. Schließlich wurde die frühere Zollburg durch den Grafen von Saffenberg an einer bedeutenden Verkehrsachse errichtet, die im Mittelalter die nördlich davon gelegene Römerstraße ablöste. Der Erlebnisraum Römerstraße eröffnet neue Wege in die Geschichte des Rheinlandes. Die römischen Fernstraßen von Köln nach Boulogne-sur-Mer (Via Belgica) und von Köln über Trier und Lyon nach Marseille (Agrippastraße) werden durch einen kombinierten Rad- und Wanderweg wieder erlebbar gemacht.

Im großen Saal der Burg begrüßte Herzogenraths stellvertretender Bürgermeister Dr. Manfred Fleckenstein die Anwesenden. „Wir haben mit diesem Projekt ein Stück lebendige Geschichte geschaffen, indem wir den Besuchern bedeutende Denkmäler und archäologische Fundplätze entlang der römischen Straßentrassen vereint mit Spannendem und Wissenswertem zur Geschichte präsentieren. Die 2000 Jahre alten Römerstraßen dienen somit ein weiteres Mal der Erschließung der Landschaft.“ Er bedankte sich für die gute und zielorientierte Arbeit, die künftig in dem Verein „Erlebnisraum Römerstraße“ fortgeführt werden kann.

Die Aquäduktbrücke von Vussem ist Teil der römischen Eifelwasserleitung, die im 1. Jahrhundert n. Chr. zur Frischwasserversorgung des römischen Köln entstand. Foto: Mediatus/Wikipedia
Die Aquäduktbrücke von Vussem ist Teil der römischen Eifelwasserleitung, die im 1. Jahrhundert n. Chr. zur Frischwasserversorgung des römischen Köln entstand. Foto: Mediatus/Wikipedia

Die Bürgermeister Prof. Dr. Willi Linkens aus Baesweiler und Wilfried Pracht aus Nettersheim schlossen sich mit ihren Grußworten an und gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die Römerstraßen eine nachhaltige Bedeutung für die Bürger im ganzen Land haben werden.

Dr. Nora Andrikopoulou, Abteilungsleiterin Prospektion beim LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, hat das Projekt über lange Zeit mit entwickelt und begleitet. Sie übernahm zunächst die Versammlungsleitung. Einstimmig ernannte die Versammlung auch Dr. Dirk Schmitz, Abteilungsleiter Bodendenkmalpflege im Römisch-Germanischen Museum der Stadt Köln, zum zweiten Vorsitzenden. Auch die weiteren Besetzungen im Vorstand sowie die Wahl der Kassenprüferinnen und einer Koordinatorin erfolgten einstimmig. Der Jahresbeitrag für die Mitglieder wurde auf 500 Euro festgelegt.

Vorsitzender Ralf Claßen betonte: „Ich halte den Verein insbesondere wegen des kulturellen Wertes in der heutigen Zeit für sehr wichtig. Wir werden als Kommunen hoffentlich davon in touristischer und kultureller Hinsicht profitieren. Mit dem Erlebnisraum Römerstraße haben wir auch die Möglichkeit, spannende Inhalte der römischen Geschichte Kindern und Jugendlichen plastisch darzustellen. So kann man die Geschichte anschaulich auch in die nächsten Generationen transportieren.“

Die Stadt Mechernich, bei der Gründungsversammlung vertreten durch Ersten Beigeordneten Thomas Hambach (oben rechts), ist Mitglied im neugegründeten Verein „Erlebnisraum Römerstraße“. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Die Stadt Mechernich, bei der Gründungsversammlung vertreten durch Ersten Beigeordneten Thomas Hambach (oben rechts), ist Mitglied im neugegründeten Verein „Erlebnisraum Römerstraße“. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Auch die Stadt Mechernich ist geschichtsträchtiger Boden: Durch das Stadtgebiet verlaufen 25 Kilometer der römischen Wasserleitung, die zu den eindrucksvollsten Relikten aus römischer Zeit gehört. Gleich mehrere über die Stadt verteilte Bodendenkmäler geben Einblicke in den Römerkanal, so zum Beispiel die Brunnenstube bei Kallmuth und das Sammelbecken Eiserfey, in dem zwei Leitungsstränge zu einer Hauptleitung zusammenliefen. Ebenfalls sehenswerte Beweise römischer Baukunst sind die Aquäduktbrücken bei Vollem und in Vussem sowie Gebäudereste bei Breitenbenden, die zu einer Kanalmeisterei gehörten. Im Norden Mechernichs beginnt die Route des Erlebnisraums Römerstraße an der früheren Agrippastraße. Spaziergänger können den historischen Straßenverlauf von hier aus im Eickser Busch nachvollziehen.

pp/Agentur ProfiPress