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Müllgebühren sollen sinken

Müllgebühren sollen sinken
Weil die Bürger ihren Müll besser sortieren, will die Stadtverwaltung die Einsparungen weitergeben – Bis zu 29,82 Euro weniger beim Restmüll, bis zu 7,39 Euro beim Biomüll
Mechernich – “Alles wird teurer”, hört man von vielen Seiten, in Mechernich kann der Bürger aber auf mehr Geld im Portemonnaie hoffen: Die Müllgebühren sollen nämlich gesenkt werden. Vor knapp zwei Jahren hat die Stadt Mechernich die Müllgebühren umgestellt: Statt weiter auf eine Personengebühr zu setzen, wurde die Gebühr fortan nach Gefäßgröße berechnet. Damit wollte die Bleibergkommune nicht nur mehr Gerechtigkeit für die Bürger – denn wer weniger Müll erzeugt, zahlt auch weniger – sondern auch einen Anreiz zur Mülltrennung und damit zum aktiven Umweltschutz geben.
Und das hat prima funktioniert, wie Dieter Karls, bei der Stadt Mechernich für die Abfallwirtschaft zuständig, jetzt mitteilte: “Durch besseres Sortierverhalten unserer Bürger ist die Restabfallmenge um 300 Tonnen pro Jahr zurückgegangen!”
Das bedeute für das Stadtsäckel eine Einsparung von etwa 53 000 Euro im Jahr. Außerdem habe der Kreis beschlossen, den Gebührensatz für Verladen, Transport und Verbrennung des Restabfalls bis einschließlich 2014 konstant zu halten. Und die Entsorgung des Sperrmülls ist günstiger geworden: Pro Tonne fallen künftig statt 177,40 Euro nur noch 131 Euro für die Stadt an. Karls: “Deshalb schlagen wir der Politik vor, die Müllgebühren zu senken, und die Politiker werden sicher nicht ablehnen.”
Je nach Größe und Leerungsrhythmus könnten die Gebührensätze für die graue Restabfalltone ab 1. Januar 2011 zwischen 5,02 Euro und 29,82 Euro gesenkt werden. Auch die Bioabfallmenge ist leicht zurückgegangen, die Einsparungen dort will die Verwaltung ebenfalls an den Bürger weitergeben: Dort sind es immerhin noch zwischen 14 Cent und 7,39 Euro. Und noch eine erfreuliche Nachricht hat Dieter Karls: “Es gab seit der Umstellung nicht mehr wilde Müllentsorgung in der Landschaft als vorher.”
Wenn es keine bösen Überraschungen gebe, sollen die niedrigeren Gebühren auch für 2012 und vielleicht sogar darüber hinaus gelten, sagte Dieter Karls. Er wies darauf hin, dass in den Gebühren nicht nur die Abholung von Bio- und Restmüll enthalten ist: “Dazu kommt die Entsorgung von Altpapier, Elektronikschrott und Elektrokleingeräten, Altkühlschränken, Gefriertruhen, Fernsehgeräten und Computermonitoren, zweimal jährlich Abholung von Grünabfällen wie Hecken-, Baum- und Strauchschnitt, sowie viermal jährlich die Entsorgung von Sondermüll mit dem Schadstoffmobil und ebenfalls viermal jährlich Sperrmüll.”
Und wenn es doch mal eng wird in der Tonne, kann man für einen Euro einen 70-Liter-Sack für Biomüll kaufen, der Sack für Restmüll kostet 3,70 Euro. Erhältlich sind die zusätzlichen Säcke, die man zusammen mit seinen Tonnen an die Straße stellen kann, beim Bürgerservice der Stadt Mechernich.
Vor der Satzungsänderung ab 2009 wurde die Biotonne durch die Restmüllgebühren quersubventioniert. Durch die personenbezogene Gebühr hat vor der Änderung eine vierköpfige Familie mit einer 80-Liter-Biotonne exakt viermal so viel Abfallgebühr wie ein Single mit großem Park und drei 240-Liter-Tonnen gezahlt. Insgesamt war die Umstellung eine große logistische Herausforderung, denn von etwa 9000 angeschlossenen Haushalten stellten rund 3000 Haushalte ihre Gefäßgröße oder den Abholrhythmus um.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

14.12.2010