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Morgens ist es schwer…

Prominenter Jugendbuchautor Kai Meyer las im Rahmen der Lit.Eifel im städtischen Gymnasium Schleiden – 150 Schüler waren begeisterte Zuhörer und stellten viele Fragen – Vorpremiere des neuen Romans

Bei seiner ersten von zwei Schullesungen im Rahmen der Lit.Eifel begeisterte Kai Meyer 150 Schüler im städtischen Gymnasium Schleiden. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Eifel/ Schleiden – „Morgens ist es schon manchmal schwer“, gab Kai Meyer, einer der erfolgreichsten Jugendbuchautoren Deutschlands, unumwunden zu. Einer der rund 150 Schüler, die begeistert Meyers Lesung im Rahmen der Lit.Eifel im städtischen Gymnasium Schleiden lauschten, hatte gefragt, ob er auch manchmal keine Lust habe zu schreiben. Kurz darauf wurde dann aber deutlich, wie man es schafft, in rund 20 Jahren 50 Romane zu veröffentlichen: „Ich arbeite sehr diszipliniert“, berichtete der 44-jährige Fantasy-Autor, der in Zülpich aufgewachsen ist und heute in Erftstadt lebt. Aus der Zeit, als er noch als Journalist einer Tageszeitung tätig war und „nebenbei“ Romane schrieb, habe er es beibehalten, früh aufzustehen. Um sechs Uhr morgens setzt Kai Meyer sich an seinen Computer, korrigiert ein bis zwei Stunden die Seiten vom Vortag und schreibt anschließend zehn Seiten – fünf Tage die Woche. „Am Wochenende schreibe ich nie“, so der Autor.

Dass er so nicht nur viele Seiten, sondern auch unheimlich spannende Geschichten produziert, belegen zum einen die Auflagenzahlen. Zum anderen wurde auch im Schleidener Gymnasium deutlich, dass die meisten der Schüler Bücher von Kai Meyer gelesen haben. „Sie haben sich unheimlich auf die Veranstaltung gefreut“, berichtete Schulleiterin Elisabeth Bertram bei der Begrüßung. Doch auch wenn der eine oder andere Meyers Buch „Phantasmen“ schon gekannt haben mag – während der Autor aus der Geschichte um die Schwestern Rain und Emma, die es mit „165 Millionen Geistern“ aufnehmen, las, war es mucksmäuschenstill in der Schulaula.

Im Anschluss an die Lesung nahm der Autor sich viel Zeit, alle Autogrammwünsche zu erfüllen und Bücher zu signieren. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Im Anschluss an die erste Lesung wurde die Lit.Eifel-Veranstaltung dann sogar zu einer Vorpremiere, denn Kai Meyer las auch aus seinem Buch „Die Seiten der Welt“, das erst im September erscheinen wird. In dem neuen Roman, von dem der Autor selbst sagt, dass sein Verlag „ziemlich viel Wirbel“ um ihn mache,  geht Furia Salamandra Faerfax auf die Suche nach ihrem Seelenbuch. „Mit ihm will sie die Magie und die Macht der Wort entfesseln“, so Kai Meyer. Doch dann wird Furias Bruder entführt, und sie muss um sein Leben kämpfen. Das Mädchen macht sich auf den Weg nach Libropolis, die Stadt der verschwundenen Buchläden, dessen Eingang mitten in London liegt, und schon bald beginnt ein abenteuerlicher Kampf gegen die „Herrscher der Bibliomantik“ und die „Entschreibung aller Bücher“…

Auf die Frage nach seinem persönlichen Lieblingsbuch kann Kai Meyer keine konkrete Antwort geben. „Da kann ich nicht nur eins nennen, und es ändert sich auch ständig.“ Entscheidend geprägt habe ihn aber sein früheres Lieblingsbuch „Der Herr der Ringe“. Beim Lesen dieses Buches, berichtet der Autor, habe er beschlossen, selbst zu schreiben. Und das Schreiben sei – neben aller Disziplin – bis heute seine große Leidenschaft.

Der Lit.Eifel-Koordinator Jochen Starke bedankte sich nach der Veranstaltung bei einem überaus aufmerksamen und interessierten Publikum. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Einige von Kai Meyers Büchern, das hatten die Schülerinnen Karoline Schmidt und Ingrid Schneider in einer kurzen Einführung vor der Lesung berichtet, wurden in bis zu 30 Sprachen übersetzt, weltweit beträgt die Auflage mehrere Millionen Exemplare. Dass die Lit.Eifel-Veranstalter ihn für gleich zwei Lesungen gewinnen konnten, ist ein Glücksfall, denn neben zwei jeweils einwöchigen Lesereisen für den Verlag, nimmt er nicht viele Termine an: „Mir fehlt einfach die Zeit“, sagt Kai Meyer. Die zweite Schullesung mit Kai Meyer findet in Euskirchen statt, und zwar am Dienstag, 17. Juni, von 10 bis 12 Uhr im Berufskolleg Thomas Eßer in Euskirchen

In Schleiden waren nach anderthalb Stunden Lesung und Gespräch mit dem Erfolgsautor nicht nur die Schüler begeistert: „Ein solches Highlight habe ich hier an der Schule noch nicht erlebt“, freute sich auch Schulleiterin Elisabeth Bertram. Für eine neunjährige Schülerin stand nach der Veranstaltung gar fest: „Ich will jetzt auch Schriftstellerin werden.“

Infos und das komplette Programm  gibt es im Internet unter www.lit-eifel.de .

pp/Agentur ProfiPress