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Mitunter fällt jahrelang kein Regen

Mitunter fällt jahrelang kein Regen
Eifeler Brunnenhilfe sorgt in den Trockenzonen Indiens für Trinkwasser – Ein Vortrag am Sonntag, 10. April, um 12 Uhr, informiert über die segensreiche Arbeit der Mechernicher
Mechernich – Mechernich pflegt seit vielen Jahrzehnten Beziehungen zu Indien. Zum einen leben am Bleiberg viele indische Familien, deren Ernährer als Krankenschwestern, Pfleger oder Ärzte ihren Dienst im Kreiskrankenhaus Mechernich antraten und dann für immer blieben. Zum Teil erklärt sich die Verbundenheit mit dem asiatischen Land aber auch durch das Wirken der Ur-Mechernicherin Anna Huberta Roggendorf, die 1942 in Bombay den Orden der “Society oft he Helpers of Mary” gründete.
Seit zwölf Jahren engagiert sich in den Trockengebieten des Subkontinents auch die “Eifeler Brunnenhilfe”, die 1999 im Rahmen einer Misereor-Fastenaktion entstand. Rund 20.000 Menschen in 22 Dörfern Südindiens und 10.000 Schulkinder profitieren von den Projekten, die die “Eifeler Brunnenhilfe” mit Unterstützung der katholischen Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist Mechernich verwirklichen konnte. Am Misereorsonntag, 10. April, um 12 Uhr, informieren die Akteure im Johanneshaus der Pfarrgemeinde St. Joh. Baptist in Mechernich über die Hilfsmaßnahmen in den indischen Trockengebieten. Im Anschluss findet ein gemeinsames Fastenessen statt.
Die Hauptverantwortlichen, Dr. Johannes Langhammer, Joseph Ophelders und Dr. Franz Richter, berichten dabei auch von einer selbstfinanzierten Rundreise durch Südindien, die sie im Oktober 2010 erneut in die Diözese Gulbarga führte. Dieses Bistum mit 7.500 Katholiken liegt im äußersten Norden des Bundesstaates Karnataka im trockenen Hochland von Dekkan. Es kommt vor, dass es hier mehrere Jahre hintereinander nicht regnet.
Im Jahre 2010 hatte der Sommermonsun jedoch reichliche Niederschläge gebracht, so dass sich das Land den Besuchern aus Mechernich ungewöhnlich grün darbot. Begleitet wurden sie Father Pinto, Direktor der Partnerorganisation Orbit und einem Vertreter der regionalen Hilfsorganisation Kross zu einem vollendeten Brunnenprojekt, dem bereits zweiten in der Diözese Gulbarga.
Seit fast einem Jahr haben die über 400 Schulkinder von Chincholi bereits sauberes Wasser, wie auch die Bewohner der Dörfer Ashraya und Belli Belaku. Für die durch einen Zeitplan geregelte Wasserentnahme müssen sie einen geringen Betrag zahlen. Das war die Voraussetzung für das finanzielle Engagement der Eifler Brunnenhilfe: Die Dorfbevölkerung beteiligt sich zu 20 % am Brunnenbau und verpflichtet sich, die Anlage zu pflegen und für ihren Erhalt zu sorgen.
Die Abordnung aus der Eifel überzeugte sich bei ihrem Besuch von der professionellen Ausführung und davon, dass die Gesamtkosten von 10.000 Euro in ihrem Sinne verwendet wurden.
In teilweise abenteuerlicher Fahrt über unbefestigte Pisten erreichte man am nächsten Tag Muchalamba, ein Dorf mit einer sehr armen Bevölkerung, wie überall in diesem Teil Indiens. Für dieses Dorf ist ebenfalls eine Brunnenanlage geplant. Eine geeignete Stelle soll von Fachleuten der Organisation Orbit zusammen mit einem Geologen in der Trockenzeit im Frühjahr 2011 ausgesucht werden, wenn der Grundwasserspiegel auf seinen tiefsten Stand erreicht. Der für den Bau erforderliche Betrag von 9.000 Euro wurde dank großzügiger Spenden der Mechernicher Gemeindemitglieder im Februar nach Indien überwiesen, so dass mit den Arbeiten begonnen werden kann.
Im weiteren Verlauf der Rundfahrt besichtigten die Mechernicher ein so genanntes “watershed- project”, bei dem unfruchtbar gewordene Äcker wieder ertragfähig gemacht werden, indem man die Landschaft terrassiert und den Boden gegen Erosion durch Stützmauern sichert. Mit Hilfe kleiner Dämme werden kleine Täler abgeriegelt. Das Wasser fließt während der Regenzeit nur noch langsam ab, wodurch der Grundwasserspiegel angehoben wird. Die Patenschaft über ein derartiges Projekt gehört zu den Zukunftsplänen der Eifler Brunnenhilfe.
Seit deren Gründung im Jahr 1999 wurden insgesamt 90.000 Euro Spendengelder gesammelt. 17 Brunnen, zwei kleine Staudämme, mehrere Biogasanlagen und Aufforstungsprojekte sind nur einige der zahlreichen Projekte, die seitdem realisiert wurden.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

30.03.2011