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Mit Kohl zu Gorbatschow

Vollblutjournalist Michael Maiworm aus Weilerswist (Kreis Euskirchen) produzierte Schlagzeilen in der „Bonner Republik“, ehe er als Pressesprecher mit in Kreml, Vatikan und Weißen Haus ein- und ausging

Michael Maiworm (links) 1986 zusammen mit Alfred Dregger und Botschafter Peter Hermes bei Papst Johannes Paul II. Foto: Privatarchiv/pp/Agentur ProfiPress

Eifel/Weilerswist/Berlin – In den Ruhestand verabschiedet sich in diesen Tagen ein Journalist und Politikkenner mit Rang und Namen aus dem Gebiet der Zukunftsinitiative Eifel. Es handelt sich um den 63-jährigen Michael Maiworm aus Weilerswist im Kreis Euskirchen, der vor allem zur Zeit der „Bonner Republik“ Schlagzeilen produzierte, als die Bundeshauptstadt nur einen Steinwurf weit von der Eifel entfernt lag.

Als Jugendlicher habe er die Tage bis zu seinem 21. Geburtstag gezählt, um endlich ein Volontariat bei der Zeitung antreten und Journalist werden zu dürfen, erzählte Maiworm jetzt im Interview mit der Redakteurin Alice Gempfer. Seine erste Anstellung als Redakteur hatte er 1974 bei der Westfalenpost in Werl, dann ging es über Recklinghausen, Köln und Bonn nach Berlin.

Zuletzt leitete er das Bürgerbüro einer Fraktion im Deutschen Bundestag. Seinen Lebensmittelpunkt zwischen Eifel und Villerücken in Weilerswist hat er über Jahrzehnte beibehalten.

Hinter dem heute 63-jährigen Journalisten liegt eine Karriere, in der er immer wieder ganz hautnah mit der großen deutschen, wie auch der  internationalen Politik in Berührung kam. In besonderer Erinnerung geblieben ist ihm die Reise mit Kanzler Kohl zu einem Treffen mit Michail Gorbatschow in Moskau, das im Zeichen von Glasnost und Perestroika stattfand – 1988 gegen Ende des Kalten Krieges und historisch gesehen am Vorabend des Falls der Berliner Mauer und des Eisernen Vorhangs in Europa.

In Recklinghausen lernte Maiworm seine spätere Frau Christel kennen, mit der er zunächst nach Düsseldorf und 1982 nach Weilerswist zog. Durch den Wechsel ins Rheinland ergab sich auch beruflich eine neue Perspektive. Als politischer Redakteur ging Maiworm zur Kölnischen Rundschau, die im Kreis Euskirchen über zwei Lokalausgaben verfügt, darunter die auflagenstarke „Kölnische Rundschau für Schleiden und das Eifelland“.

Von Köln und Bonn aus, wo Maiworm in der Mantel- und Parlamentsredaktion der „Rundschau“ arbeitete, hatte der Vollblut-Journalist mit besonderem Faible fürs Politische einen heißen Draht zur Bonner Politprominenz. Alfred Dregger warb den Redakteur schließlich als seinen Pressesprecher ganz ins politische Lager ab, wo Maiworm auch blieb.

Der Trip mit Kohl zu Gorbatschow war nicht das einzige Mal, dass Maiworm mit dabei war, wenn Geschichte geschrieben wurde. Er begleitete Politiker zu Ronald Reagan ins Weiße Haus oder in den Vatikan zu Papst Johannes-Paul II. Beim damaligen US-Verteidigungsminister Caspar Weinberger handelte Dregger, begleitet von seinem Weilerswister Pressemann Maiworm, den Abzug von C-Waffen aus der Bundesrepublik aus.

Auch nach Dreggers Ausscheiden aus dem Amt des Fraktionsvorsitzenden blieb Maiworm der Union als Pressefachmann erhalten. Er baute in den Jahren bis heute die Öffentlichkeitsarbeit professionell aus. Dazu gehörte auch die Website der Fraktion und ihres Bürgerbüros.

Zur Verabschiedung des Weilerswisters in Berlin kamen unter anderem der Eifeler Bundestagsabgeordnete Detlef Seif, der wie Maiworm in Weilerwist lebt, sowie Volker Kauder, der Michael Maiworm in einer sehr persönlichen Ansprache für seine Arbeit dankte: „Sie haben hier Pionierarbeit geleistet.“

MdB Detlef Seif erinnerte sich: „Als wir 2009 mit dem Fahrrad von der Eifel bis nach Berlin gefahren sind, hat Michael Maiworm uns an der Stadtgrenze abgeholt und sicher bis ins Regierungsviertel gelotst.“  Er schätze an ihm besonders, ergänzte Seif, dass er „kein Blatt vor den Mund nimmt“. Das sei der inhaltlichen Arbeit oft zugutegekommen.

pp/Agentur ProfiPress