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Metropolen, Mimen, Mienen, Masken

Ateliergeschichte über den Mechernicher Künstler Franz Kruse vor seiner Gemeinschaftsausstellung mit Tom Krey in der Rathaus-Galerie Mechernich ab dem 24. Januar – Eröffnung von „GesichtsLandschaften – LandschaftsGesichter“ durch Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick

Der Mechernicher Künstler Franz Kruse (72) bei der Arbeit in seinem Atelier im früheren Sportlerheim am „Eifelstadion“. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Mechernich – Es ist allgemein bekannt, dass Küstenbewohner anders dreinblicken, als die Bewohner enger Hochgebirgstäler. „Die Landschaft prägt das Gesicht der Menschen, die in ihr leben“, konstatiert auch der Mechernicher Künstler Franz Kruse (72). Und umgekehrt: „Menschen prägen das Gesicht der sie umgebenden Landschaften“.

Folgerichtig will Kruse bei seiner Gemeinschaftsausstellung „GesichtsLandschaften – LandschaftsGesichter“ mit dem  örtlichen Malerkollegen Tom Krey ab Freitag, 24. Januar, 18.30 Uhr, in der Rathaus-Galerie Gesichter, Gestalten und Gemäuer zeigen. Dazu zählen auch gegenständliche und abstrahierende Stadtansichten, beispielsweise auf Köln und Venedig, sowie expressionistische Einblicke in vom Menschen geschaffene Industrielandschaften wie den Kölner Hafen mit Rheinuferpromenade und Galgenhäusern sowie Kruses mediterraner Blick auf mit Sand beladene Gondeln für die Glasproduktion im italienischen Murano.

Gezeigt werden natürlich auch jede Menge Masken und Mimen, allen voran die drei Tenöre Plácido Domingo – er ist Kruses Jahrgang, 1941, –  Luciano Pavarotti und José Carreras. Pavarotti hat der geborene Gelsenkirchener und Wahl-Mechernicher (Floisdorf) persönlich gekannt.

In der Gemeinschaftsausstellung Franz Kruse/Tom Krey wird man mehr als nur den Hauch einer Ahnung von Kruses Theatervergangenheit bekommen. Immer wieder geht es um Mimen, Mienen und Masken. Franz Kruse: „Menschen spielen Rollen, schlüpfen in Kostüme und hinter Masken, wechseln Ansichten und Perspektiven, verstellen sich, geben vor, jemand anderer zu sein . . .“

Franz Kruse wurde bei Egon Pein zum Gestalter und Maler ausgebildet, es folgten Studien bei namhaften Gelsenkirchener Künstlern wie Bert Schadeck (Gestaltung und Grafik), Hans Rahn (Landschaften) und Kurt Janitzki (Zeichnen und Akt). Kruse zog 1968 nach Köln, übernahm dort die Gestaltung von Bühnenbildern, Kostümen und Bühnenfiguren, aber auch Theaterregiearbeiten. Als weitere Schwerpunkte bildeten sich Fernsehausstattungen und Ausstellungsarchitektur (Museum) heraus.

Kruse gestaltete Plakate und Programmhefte für Oper, Theater und Ballett. Er arbeitete unter anderem mit Wolf Vostell, Mauricio Kagel, Achim Freyer, Jean Pierre Ponnelle und Jörg Zimmermann zusammen. Er wirkte an Bühnenbildern für Produktionen in Rom, Oslo, Drottningholm, Mailand, Paris, London und Washington mit. Seine Werke wurden seit 1966 bei zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt.

Franz Kruse lebt seit 1977 in Mechernich-Floisdorf. Der in seinem Atelier am Eifelstadion in Mechernich arbeitende Maler und Objektkünstler hat eine besondere Affinität zu Tulpen. Und die bekam der gebürtige Gelsenkirchener schon während seiner Zeit als Chefbühnenbauer und Leiter der Requisite am Kölner Schauspielhaus.

Denn das baden-württembergische Schloss Schwetzingen, während dessen Schlossfestspielen das Team Kruses jahrelang die Festspiel-Staffage machte, liegt inmitten ausgedehnter Tulpenfelder. Stile, Motive und Generallinien in Franz Kruses Werk variieren ständig – und das seit jeher, wie er zugibt. Nur zwei Dinge, behauptet der Wahl-Mechernicher, tauchen immer wieder auf seinen Bildern und bei seiner Objektkunst auf: Schöne Frauen und schöne Blumen – meistens Tulpen.

Bei der Gemeinschaftsausstellung mit Tom Krey macht er eine Ausnahme: Da überwiegen die „LandschaftsGesichter“. Franz Kruses Bilder sind durch die Bank ästhetisch. „Ich male, was den Leuten gefällt“, so der Künstler, der kein großes Aufhebens um seine große Erfahrung als Arrangeur und Dekorateur von Großereignissen wie der Ruder-Weltmeisterschaft oder den Kölner Rosenmontagszügen macht.

Auch für ARD, ZDF und RTL hat er bereits künstlerisch gearbeitet. Dieses Frühjahr haben er und seine Mitarbeiter 25jähriges Jubiläum für das ansprechende Herrichten und das Bühnenbild bei den Sitzungen im Kölner Maritim-Hotel.

Im Jahre 2010 beteiligte sich der gebürtige Gelsenkirchener mit einem zehn Meter langen und einem Meter hohen Banner an den Kunstaktionen zur Kulturhauptstadt Europas, die Gelsenkirchen im Jahre 2010 war. Den 2,50 Meter langen und 30 Zentimeter hohen Entwurf für dieses Banner stellt Franz Kruse bei der Gemeinschaftsausstellung ebenfalls in der Mechernicher Rathaus-Galerie aus.

Neben seinem eigenen Kunstschaffen kümmert sich Franz Kruse auch um die darstellende Kunstszene in seiner Wahlheimatstadt Mechernich. So hat er als Kurator gemeinsam mit Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick die Rathaus-Galerie aus der Taufe gehoben und etabliert, die sich seit zweieinhalb Jahren als der öffentliche Mechernicher Kunstausstellungsraum einen Namen macht. Auch deshalb markiert jetzt eine Gemeinschaftsausstellung von zwei der renommiertesten Mechernicher Künstler eine Art kleines Zwischenjubiläum auf dem Weg zum Fünfjährigen.

pp/Agentur ProfiPress