Messe mit Volksfeststimmung
Beim 20. Mechernicher Brunnenfest steppte der Bär – Neuer Besucherrekord – Mehr als 200 Aussteller und buntes Programm auf fünf Bühnen in der ganzen Innenstadt
Mechernich – Heinz Schmitz, Leiter des Organisationsteams für das Brunnenfest, pries bereits bei der Eröffnung seinen stärksten Verbündeten. „Petrus muss ein Freund des Brunnenfestes sein“, sagte er und freute sich darüber, dass auch bei der diesjährigen Auflage der Veranstaltung das legendäre „Brunnenfestwetter“ herrschte. Der für das Wetter zuständige Apostel enttäuschte das Vertrauen der Mechernicher in seine schützende Hand nicht, denn nach einem trüben und kühlen Morgen brach bereits mittags die Sonne durch die dichten Wolken.
Seit 20 Jahren steht die Veranstaltung alle zwei Jahre auf dem Mechernicher Veranstaltungskalender und lockt die Menschen in Scharen in die Stadt. „Wer hätte das damals gedacht, als wir damit angefangen haben“, freute sich Schmitz über den Besucheransturm, der die Stadt bei jedem Brunnenfest aus allen Nähten platzen lässt. Auf sage und schreibe 50.000 schätzte er in diesem Jahr die Anzahl der Menschen, die über die vielen Straßen und Plätze in der Mechernicher Innenstadt flanierten.
204 Aussteller, Teilnehmer und Sponsoren nahmen in diesem Jahr teil, was beinahe eine Rekordbeteiligung war. Unter den Sponsoren hob Schmitz besonders die KEV-Energieversorgung, die Kreissparkasse Euskirchen und die Volksbank Euskirchen hervor, ohne die es nicht möglich sei, ein derartiges Fest auf die Beine zu stellen. Ein besonderes Lob zollte er der Stadt und besonders dem Bauhof, die hervorragend mit dem Organisationsteam zusammengearbeitet hätten.
Insgesamt rund 50 Mitglieder zählt das Orgateam, in dem Schmitz Hans-Jürgen Stürzenberger hervorhob, der seit Jahren eine zuverlässige und feste Größe sei. „Wir müssen zusammenstehen und Flagge zeigen“, beschrieb er den Zusammenhalt der Mechernicher Geschäftsleute, die deutlich machen sollten, welche Vielfalt in der Innenstadt zu finden ist. Viele ortsansässige Geschäfte zeigten ihr Angebot an Ständen. Doch auch aus der näheren und weiteren Umgebung hatten sich viele Händler und Gewerbetreibenden angemeldet.
Als gelungene Mischung zwischen Gewerbeschau und Volksfest beschrieb Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick das Brunnenfest in seiner Eröffnungsrede. Denn auch die Vereine würden sich in großer Zahl an der Veranstaltung beteiligen und dabei deutlich machen, welche Bedeutung sie für die Jugendarbeit in der Stadt hätten. Rund 20 Musikvereine und Spielmannszüge gebe es in Mechernich, machte er deutlich. Der Vorteil, den die Geschäfte in Mechernich bieten würden, sei der individuelle Service, der auch bei einer derartigen Veranstaltung deutlich werde. Schick dankte abschließend stellvertretend für das Organisationsteam Heinz Schmitz, bei dem die Fäden 24 Stunden am Tag zusammenlaufen würden. „Das ist nicht irgendein Job, sondern fordert den ganzen Mann“, lobte Schick.
Danach begab er sich auf einen Rundgang mit seiner Familie über das Festgelände, denn dort gab es viel zu sehen. Auf fünf Bühnen erwartete die Besucher ab 11 Uhr ein reichhaltiges Bühnenprogramm. Die größte Aktionsfläche hatte die Hilfsgruppe Eifel eingenommen, die mit einem „Dankevent“ nach Mechernich gekommen war. „Wir wollen uns für das Vertrauen der Eifeler bedanken, die uns in den 23 Jahren unseres Bestehens fast fünf Millionen Euro anvertraut haben“, sagte Willi Greuel, Vorsitzender der Hilfsgruppe. 800 Rosen sollten im Laufe des Tages an Passanten verteilt werden.
Von der Bergkapelle Mechernich über die „Silverado Dancers“ bis zur PGM Bigband reichte die Bandbreite. Ein besonderes Lied für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei DKMS hatte das Duo „2 the univers“ mitgebracht. Ein Autokran der Firma Kurth hob die Mutigen in luftige Höhen und ließ sie einen guten Überblick über die Innenstadt gewinnen.
Eine besondere Aktion hatte sich das Stadtmarketing „Mechernich Aktiv“ einfallen lassen. An vier Stationen konnten sich Kinder eine eigene Einkaufstasche aus Stoff bemalen. Nicht selten prangte anschließend die Fahne der Lieblingsmannschaft auf der Tasche.
Dr. Josef Mangold, Leiter des Freilichtmuseums Kommern, hatte sich persönlich mit einem Camping-VW-Bus aus den 1960-er Jahren in der Bahnstraße postiert. Den Verdacht, er habe darin auch die Nacht verbracht, wies er lachend zurück. Für ihn sei es wichtig, ganz unmittelbar die Reaktion der Besucher auf die Ausstellungen zu bekommen, die in seinem Museum veranstaltet werden.
Ein Blickfang waren die vielen mehr oder weniger alten Autos, die überall auf dem Festgelände zu finden waren und bei den Besuchern doch viele Erinnerungen wachriefen. „Mensch, mit so einem waren wir in Amsterdam“, rief einer entfesselt beim Anblick eines VW 1600 Caravan. Nur die Blinker seien anders gewesen, erinnerte er sich.
pp/Agentur ProfiPress