„Meine Frau ist mein Sonnenschein“
Mechernichs Ehrenbürgermeister Heinz Kehmeier und seine Ehefrau Ingeborg feierten Diamantene Hochzeit – Bürgermeister Schick überbrachte Grüße der Landesregierung
Bad Münstereifel-Arloff/Mechernich – Der Karneval spielt eine wichtige Rolle im Leben der Eheleute Kehmeier aus Wachendorf. Denn ohne ihn hätten sich die beiden, die jetzt ihre Diamantene Hochzeit im Hotel/Restaurant „Zur Waage“ in Arloff gefeiert haben, vielleicht niemals kennengelernt.
Eine Karnevalsfeier im Jahr 1954 in Lessenich war Dreh- und Angelpunkt im Leben der heutigen Jubilare. Die 16-jährige Ingeborg, ein echtes Wachendorfer Mädchen, geboren an Neujahr 1938, war mit fünf Freundinnen zum Tanzen. Dabei lernte sie den gut fünf Jahre älteren Heinz Kehmeier kennen. Gebürtig vom Niederrhein lebte er zu dem Zeitpunkt in Antweiler.
Die beiden verliebten sich, der Heiratsantrag folgte am Pfingstfest 1956. Und die Eheschließung erfolgte – wie sollte es anders sein – am Karnevalssamstag, 15. Februar, des Jahres 1958 im Standesamt Satzvey. „Kirchlich haben wir im Oktober geheiratet“, sagte Ingeborg Kehmeier.
Die Karnevalsgeschichte ist damit noch nicht zu Ende erzählt: Heinz Kehmeier trat nicht nur als Büttenredner auf, sondern war in der Session 1988/89 als Heinz III. Karnevalsprinz der KG Greesberger in Kommern. Doch das ist nicht der einzige Titel, den der heute 85-Jährige in seinem Leben hatte.
Von 1979 bis 1984 war Kehmeier Bürgermeister der Stadt Mechernich, seit 2000 darf er sich aufgrund seiner Verdienste um die Stadt als Ehrenbürgermeister bezeichnen. Nicht nur aus diesem Grund war der aktuelle erste Bürger der Stadt, Dr. Hans-Peter Schick, nach Arloff gekommen. Er überbrachte für die Landesregierung Grußworte von Regierungspräsidentin Gisela Walsken und überreichte den Kehmeiers ein Präsent der Stadt.
28 Jahre in der Politik engagiert
Schick zeigte aber auch Respekt vor der Lebensleistung des Jubelpaares: „Sie sind 60 Jahre gemeinsam durch dick und dünn gegangen, in guten wie in schlechten Zeiten. Als junger Mensch sagt man leichtfertig: Sie haben das geschafft.“ Gut gemeinte Ratschläge werde er, Schick, Heinz Kehmeier nicht erteilen. „Viel mehr sollte ich Ratschläge von Ihnen entgegennehmen, und zwar über das Führen einer Ehe und die Politik.“ Denn Heinz Kehmeier sei jetzt nicht nur 60 Jahre mit seiner Frau verheiratet, er hat sich auch 28 Jahre in der Politik engagiert.
Im März 1966 wurde Kehmeier Mitglied im Rat der damaligen Gemeinde Wachendorf. Von 1969 bis 1971 war er nach der ersten kommunalen Neugliederung Ratsmitglied in der Gemeinde Veytal. Im Anschluss der zweiten kommunalen Neugliederung ab 1972 dann Mitglied des Rates der Gemeinde, später der Stadt Mechernich, was er bis 1994 auch blieb.
1978 wurde er erster stellvertretender Bürgermeister, ein Amt, das er auch von 1989 bis 1994 ausübte. Und wie schon erwähnt war Heinz Kehmeier vom 16. Oktober 1979 bis 14. Oktober 1984 Bürgermeister der Stadt Mechernich, Stadtdirektor in der Doppelspitze war zu der Zeit Helmut Rosen. „Das war eine schöne Zeit“, sagte Kehmeier. Obwohl er Mitglied der CDU war, habe er stets ein gutes Verhältnis zu allen Ratsmitgliedern gepflegt. „Das freut mich immer noch“, sagt der 85-Jährige.
Viele Freunde und Bekannte hat er außerdem in Nyons. Für seine Verdienste um die Städtepartnerschaft mit der südfranzösischen Stadt hat man ihn zum Olivenritter geschlagen. „Du hast doch damals in Nyons auch Akkordeon gespielt“, erinnerte sich Bürgermeister Schick im Gespräch mit Kehmeier an einen Besuch.
All die Jahre an seiner Seite war seine Frau Ingeborg. Gefragt, was das Geheimnis einer 60-jährigen Ehe ausmacht, meint Heinz Kehmeier: „Man kann nach einer so langen Zeit nicht mehr ohne den anderen auskommen. Meine Frau ist mein Sonnenschein.“
Die Kehmeiers waren ihr ganzes Leben in zahlreichen Vereinen aktiv, er hütete unter anderem das Tor des RSV Wachendorf und später des TuS Veytal. Mit dem Wohnwagen hat das Paar zahlreiche Reisen unternommen. Und jeden Mittag kann man die Eheleute, die zwei mittlerweile erwachsene Kinder haben, beim Spaziergang in und um Wachendorf antreffen.
pp/Agentur ProfiPress