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Mehr als nur Bauerngolf

Das Café „Em Höhnerstall“ auf dem Margaretenhof von Andreas und Cilia Gentz erhielt kürzlich den Eifel-Award der Zukunftsinitiative Eifel – Gemütliches Ambiente und hausgemachte Kuchen als Erfolgsrezept

Kall – „Wenn man den Eifel-Oscar erhält, ist man schon stolz, denn man weiß: Man hat doch nicht alles verkehrt gemacht.“ Cilia Gentz freut sich sichtlich über den Eifel-Award, den die Zukunftsinitiative Eifel den Inhabern des Cafés „Em Höhnerstall“ vor Kurzem in Daun überreicht hat. Die Urkunde steht gut sichtbar an der Kasse, der gläserne Preis dahinter.

Vor etwas mehr als drei Jahren eröffnete das Café auf dem Margaretenhof, einem Aussiedlerhof an der Landesstraße 206 zwischen dem Abzweig nach Urft und Zingsheim. Die Idee ist aber schon ein paar Jahre älter. „Das ist bestimmt schon zehn Jahre her“, so Cilia Gentz.

Die Inhaber des prämierten Cafés „Em Höhnerstall“: Cilia und Andrea Gentz mitten im Gästeraum Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

2009 kam dann die Milchpreiskrise, der Bauernhof der Eheleute Gentz lief nicht gut, wie sie zugeben. Bei einem Ausflug mit der Interessensgemeinschaft NatUrlaub bei Freunden ins Emsland lernten sie dann „Bauerngolf“ kennen, die Erfindung eines Niederländers. Auf der Weide, am besten natürlich in Gesellschaft der Kühe, wird mit Holzklumpen am Stiel ein handballgroßer Golfball in die zehn Löcher bugsiert.

Auch der Margaretenhof wollte das Spektakel für die ganze Familie anbieten. Cilia Gentz stellte aber eine Bedingung: „Wir brauchen was für die Leute zum Sitzen.“ Der ehemalige Hühnerstall, in dem nach der Errichtung der Siedlung Ende der 50er-Jahre bis in die 70er-Jahre 200 Legehennen freilaufend gehalten wurden und der danach als Abstellraum diente, war das Wunschobjekt. Nur war der Stall insgesamt zu klein. Der Architekt Horst Nippa aus Hürtgenwald-Brandenberg brachte die Lösung: „Warum spiegeln Sie das Gebäude nicht?“ Auch ein Teil der benachbarten Maschinenhalle wurde dem Café zugeschlagen.

„Kuchenkönigin“ Cilia Gentz hat für die Gäste immer ein freundliches Wort übrig. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Von der Erteilung der Genehmigung im Jahr 2010 („Von der Gemeinde hatten wir immer Rückendeckung“) bis zum Baubeginn sollten aber fast drei Jahre vergehen. Es gab eben auf dem Hof so viel zu tun. Aber auch in der Übergangszeit bewirteten die Eheleute Gentz die Gruppen, die Bauerngolf spielten. Zunächst in einer ehemaligen Ferienwohnung auf dem Hof, anschließend in einem Holzhäuschen. Das ist auch heute noch im Einsatz, etwa bei Kindergeburtstagen.

Ein echter Treffpunkt

Cilia Gentz gibt zu, dass es natürlich kurz vor der Eröffnung im Oktober 2014 Zweifel gab, ob das Café funktioniere. Doch diese waren unbegründet. „Es läuft von Anfang an richtig gut.“ 70 Plätze hat das Café „Em Höhnerstall“ und die sind besonders sonntags, wenn ein Frühstücksbuffet angeboten wird, gut belegt. „Das Café ist zu einem echten Treffpunkt geworden. Viele Ältere kommen, weil sie wissen, dass jemand da ist, den sie kennen. Oder man lernt sich eben kennen“, erzählt Cilia Gentz.

Produkte mit echter Eifeler Qualität können im Café „Em Höhnerstall“ erworben werden. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Nicht täuschen lassen dürfen sich die Besucher vom Äußeren. Nicht nur, dass der alte Hühnerstall von außen kleiner aussieht, als er tatsächlich ist. Das Gebäude wirkt auch unscheinbar. Doch im Innern wird es urig. Ein alter, aber noch funktionstüchtiger Ofen, der einst der Schwiegermutter gehörte, steht mitten im Raum. An den Decken hängen Säcke, Milchkannen und Kuhglocken. Nicht nur Bekannte, sondern auch Gäste bringen Deko-Artikel mit.

Etwa das Schild, auf dem „Kuchenstücke unter 300 Gramm sind Kekse“ steht. Denn das ist ein weiterer Grund für die Beliebtheit des Cafés: Cilia Gentz bietet selbst gebackene Kuchen an. Ab 4 Uhr nachts steht die Inhaberin in der Küche und backt Sahnetorten, Hefekuchen, „Taate“ aus Mürbeteig, Buttercremetorten, bei besonderen Anlässen auch mal eine Geburtstagstorte. Ansonsten werden Suppen oder schnelle Gerichte wie Strammer Max angeboten. Wichtig ist Cilia Gentz, dass die Zutaten aus eigener Herstellung oder Eifeler Qualität sind. Fleisch und Aufschnitt kommen vom Metzger aus der Region, der Honig vom Nachbarhof, den Kaffee holen sie in der Rösterei in Euskirchen.

Die Eheleute Gentz sind stolz auf den Eifel-Award 2017. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Auch Kinder sind natürlich willkommen. Besonders im Sommer können sie dann auf dem Hof toben. „Und unsere Hunde dienen als Kinderbelustigung“, sagt Cilia Gentz. Insgesamt 18 Mitarbeiter sind im Café tätig, davon eine festangestellte Kraft. Jetzt im Winter arbeiten sonntags sechs Leute. „Im Sommer sind es mehr“, weiß die Chefin.

Schon jetzt können Gesellschaften im Café Feste feiern, etwa Kommunionen. Einen Wunsch hat Cilia Gentz aber. „Ich würde gerne einmal im Monat ein Frauenfrühstück zu einem bestimmten Thema veranstalten.“

pp/Agentur ProfiPress

Öffnungszeiten:

Jetzt im Winter hat das Café mittwochs bis freitags von 14 bis 18 Uhr und samstags und sonntags von 9.30 bis 18 Uhr geöffnet. Für Frühstücksgruppen ab 15 Personen öffnet das Café auch unter der Woche. Nach einer kurzen Instandsetzungspause über die Feiertage ist ein Besuch ab Sonntag, 14. Januar, wieder möglich. Weitere Informationen unter www.eifelfarm.de (pp)