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Mechernicher ist Eifeldekan

Mechernicher ist Eifeldekan
Pfarrer Erik Pühringer schlug Mitbewerber Pastor Philipp Cuck mit 57 zu 45 Stimmen – Gemeinsames Vorgehen von Cuck und Pühringer geplant
Mechernich/Schleiden – Ein Mechernicher wird Vertreter des Aachener Bischofs Dr. Heinrich Mussinghoff in der Eifel: Die Wahlversammlung der Region, der ehrenamtliche Laien und Diakone sowie hauptberufliche Pastoral- und Gemeindereferenten und Priester angehören, wählten den erst 42-jährigen Mechernicher Pfarrer Erik Pühringer am Montagabend im bischöflichen Clara-Fey-Gymnasium mit 57 von 104 abgegeben Stimmen.
Auf seinen Mitbewerber und designierten Stellvertreter, den Schleidener Pfarrer Philipp Cuck, entfielen 45 Stimmen, zwei Delegierte enthielten sich. Fast ein Drittel der einzeln eingeladenen Wahlberechtigten aus den Kirchengemeinden der Bistumsregion Eifel erschienen erst gar nicht zum Wahlabend. Zur Region gehören die Südkreiskommunen des Kreises Euskirchen sowie die zu Aachen gehörenden Kommunen Monschau und Simmerath.
Obwohl Erik Pühringer nun gewählt ist, wechselt das Amt des Regionaldekans erst im August von Kall längs über den Bleiberg nach Mechernich. Denn Amtsinhaber Domkapitular Hajo Hellwig wird erst dann nach 20 Jahren Spitzenpositionen (zehn Jahre Regionalpfarrer, zehn Jahre Eifeldekan) verabschiedet und Nachfolger Erik Pühringer eingeführt.
Philipp Cuck nahm bei seiner Bewerbungsrede kein Blatt vor den Mund. Im Angesicht von Generalvikar Manfred von Holthum sagte er: “Ihr da oben könnt nicht machen, was Ihr wollt, und wir da unten sind gar nicht so klein und machtlos, wie es manchmal scheinen will.” Erik Pühringer, mit dem Cuck bereits im Vorfeld der Wahl weitgehende Einigkeit und gemeinsames Vorgehen für die Zukunft vereinbart hatte, setzte in seiner kurzen Vorstellung die Schwerpunkte auf mehr Bedeutung für Glaubensinhalte und kleine geistliche Gemeinschaften, mit denen er die auch in der Eifel nicht zu übersehende Strukturkrise der katholischen Kirche überwinden will. In Mechernich gibt es unter Pühringers Mitwirkung bereits zwei solcher kleinen geistlichen Gemeinschaften.
Wie die Eifelausgabe der Aachener KirchenZeitung in ihrer aktuellen Ausgabe schreibt, stand Erik Pühringers Vorgänger Hajo Hellwig im Mittelpunkt des Wahlabends. Er hatte der Region Eifel in zehn Jahren als Regionalpfarrer und weiteren zehn Jahren als Regionaldekan seinen Stempel aufgedrückt hat wie kein zweiter.
Die KirchenZeitung Aachen schreibt: “Zum Ende seiner Amtszeit sah man einen demütigen scheidenden Eifeldekan, der sich nicht scheute, eine Negativbilanz seiner “Regierungszeit” zu ziehen und sich bei denen öffentlich zu entschuldigen, die im Zuge der Finanz- und Bistumskrise ihre Arbeit verloren hatten: “Mein Vorgänger konnten auflisten, was in ihrer Amtszeit neu aufgebaut und eingerichtet worden ist, ich stehe nicht nur mit leeren Händen vor ihnen, sondern zum Teil auch vor einem Scherbenhaufen.”
Natürlich rieben die Bewerber um Hellwigs Nachfolge, vor allem aber der als Festredner aus Aachen angereiste Generalvikar Manfred von Holthum Balsam in die Wunden Hellwigs, indem sie sich beeilten, seine hervorragende Arbeit und seine Unverzichtbarkeit auch für die Zukunft hervor zu heben. Explizit Nachfolger Erik Pühringer gab der Wahlversammlung kund, dass manche regionalen Ämter wie der Caritasvorsitz oder der Vorsitz im Kirchengemeindeverband, die Echternach-Wallfahrt oder die Mitarbeit in diversen Bistumsgremien “nicht an das Amt des Eifeldekans, sondern an die Person Hajo Hellwigs gebunden” seien.
Erik Pühringer bleibt auch als Eifeldekan Pfarrer von Mechernich und Leiter der Gemeinschaft der Gemeinden St. Barbara. Ob er im Angesicht zusätzlicher Aufgaben personelle Verstärkung nach Mechernich bekommt, wird sich zeigen.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

14.07.2008