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Mechernicher dienten am „Heiligen Rock“

Aachener Bistumswallfahrt mit starker Beteiligung vom Bleiberg unter der Leitung des Eifeler Regionaldekans und Mechernicher Pfarrers Erik Pühringer – Bischof Heinrich erahnt die Konturen einer erneuerten Kirche – Mit dem ungeteilten und aus einem Stück gewobenen Gewand Christi stand die Ökumene im Mittelpunkt

 

Die Aachener Trier-Prozession vor der Porta Nigra mit (von rechts) Eifeldekan Erik Pühringer aus Mechernich, dem stellvertretenden Generalvikar Rolf-Peter Cremer und Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff. Foto: Franz Kretschmann/iba/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich/Trier – Auch eine ganze Reihe Mechernicher Wallfahrer , Ministranten und Pfarrer Erik Pühringer waren am Samstag bei der Aachener Bistumswallfahrt zum „Heiligen Rock“ nach Trier mit von der Partie. Insgesamt kamen unter dem Motto „Heilig-Rock-Wallfahrt ist Christuswallfahrt“ 660 Pilger aus der Diözese auf Tuchfühlung mit jenem Gewand, das aus einem Stück gewoben und bereits in den Evangelien thematisiert wurde.

„Brechend voll ist es in der Trierer Kirche St. Paulin an diesem Samstag, 5. Mai“, schreibt Bischofs-Pressesprecher Franz Kretschmann in einer Pressemitteilung des Bischöflichen Aachener Pressedienstes „iba“. Und weiter: „660 Pilger aus dem Bistum Aachen haben sich trotz regnerischen zwölf Grad Celsius am frühen Morgen gemeinsam mit Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff auf den Weg zum Heiligen Rock gemacht. Der Gottesdienst kann erst mit einigen Minuten Verzögerung beginnen, da sich vor der Kirche die 14 Busse mit den aussteigenden Wallfahrern stauen.“

Rock Christi ein Sinnbild für die unzerstörbare Einheit der Kirche

Der Aachener Bischof freute sich, dass so viele Menschen der Einladung zur gemeinsamen Wallfahrt des Bistums gefolgt waren. Denn der 5. Mai sei zugleich der „Tag der Ökumene“, so Mussinghoff, den „wir in geschwisterlicher Verbundenheit mit evangelischen und orthodoxen Christen begehen“. In seiner Predigt erinnerte Bischof Heinrich daran, dass der nahtlose Rock Christi ein Sinnbild für die unzerstörbare Einheit der Kirche sei. Bei der Heilig-Rock-Wallfahrt gehe es aber nicht um „die Verehrung eines alten Stoffes“,  die seit Jahrhunderten verehrte Tuchreliquie sei vielmehr ein Hinweis auf Jesus Christus selbst: „Heilig-Rock-Wallfahrt ist Christuswallfahrt“. Das Leitwort der Heilig-Rock-Wallfahrt „Und führe zusammen, was getrennt ist“ verstärke diesen Impuls, wir „spüren unsere Verpflichtung, aus dem Gebet Jesu und im Blick auf den ungeteilten Rock Christi alles zu tun, was uns zusammenführt.“ Den Umbrüchen in Kirche und Gesellschaft stellte der Bischof seine Zukunftshoffnung entgegen: „Wir sehen noch nicht die Konturen einer neuen Gestalt von Kirche. Aber wir spüren, sie bilden sich. Wir haben noch nicht die große neue Vision einer Kirche der Zukunft – aber sie kommt“.

Auf dem gemeinsamen Pilgerweg von St. Paulin zum Trierer Dom zeigten sich die Wallfahrer aus dem Bistum vom gemeinschaftlichen Erlebnis beeindruckt. Ein Teilnehmer aus Jülich-Titz berichtete, dass er bereits 1959 als Zwölfjähriger Messdiener mit der St. Matthias-Bruderschaft zum Heiligen Rock gepilgert sei. Jetzt sei er zusammen mit seiner Frau nach Trier gekommen, anschließend wollten sie ihre Tochter besuchen, die dort studiert.

Nach dem Besuch des Heiligen Rocks im Trierer Dom bekräftigte Bischof Heinrich, dass dieses Erlebnis die Verbundenheit im Glauben verdeutliche. Gemeinsame Glaubenserfahrungen führten zu erneuerter Kirche. „Das können wir bei der Heiligtumsfahrt 2014 in Aachen vertiefen“, sagte er mit Blick auf die Aachener Wallfahrt in zwei Jahren.

Aachener Bistumswallfahrt unter starker Mechernicher Beteiligung

Musikalisch wurde die Aachener Bistumswallfahrt unter starker Mechernicher Beteiligung und mit Eifeldekan Erik Pühringer aus Mechernich an der Seite von Bischof Heinrich und dem stellvertretenden Generalvikar Rolf-Peter Cremer vom Musikverein „Eintracht“Konzenbegleitet.

Begrüßt wurde die starke Aachener Delegation vom Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann, der die Treue des Bistums Aachen zur Heilig-Rock-Wallfahrt hervorhob und die Gläubigen des Bistums Aachen herzlich willkommen hieß.

Unter der feierlichen Einzugsmusik der Blasmusiker aus Konzen zogen dann Bischof Heinrich und seine zehn Konzelebranten  in die Basilika ein. Die Messdiener kamen aus Mechernich und wurden von Regionaldekan Erik Pühringer begleitet. Auch ein Priester der orthodoxen Kirche feierte mit. Nach mächtigen Orgelklängen von Regionalkantor Volker Krebs hielt Bischof Mussinghoff die Predigt zum Thema des Zusammenwachsens der Kirchen.

Das Konzener Blasmusikensemble begleitete ebenfalls die sich anschließende Prozession zum Trierer Dom quer durch die Innenstadt. Unter den Klängen „Ein Haus voll Glorie schauet“ zogen dann die Pilger aus dem Bistum Aachen in den Dom ein, um den im Mittelgang ausgestellten Heiligen Rock zu besichtigen.

Die Wallfahrt findet nicht regelmäßig statt. Die bislang letzte Ausstellung war 1996, also vor 16 Jahren. Die erste Heilig-Rock-Wallfahrt im 3. Jahrtausend vom13. April bis zum 13. Mai 2012 steht in einer nun 500jährigen Tradition mit all ihren Höhen und Tiefen. Sie entwickelt sich weiter und stellt sich den Fragen, Zerrissenheit, Trennungen und Hoffnungen unserer Zeit. Am Samstag waren insgesamt 32 000 Pilger angemeldet, darunter viele aus anderen Ländern. Auffällig waren eine große Gruppe mit roten Umhängen aus Bielsko-Biala (Polen) und etliche orthodoxe Teilnehmer aus dem osteuropäischen Raum.

 

pp/Agentur ProfiPress