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“Mama Afrika” im Rathaus

“Mama Afrika” im Rathaus
Dr. Hans-Peter Schick und die katholische Hilfsorganisation “Missio” eröffnen Kunstausstellung im neuen Mechernicher Rathaus – Nigerianischer Chor bietet mitreißende Darbietung – Erster Bürger spricht zur Rolle der Frau in Afrika und Europa
Mechernich – Afrika live und in Farbe im Mechernicher Rathaus: Dieses nicht gerade alltägliche Vergnügen vermittelten jetzt die Ensemblemitglieder der nigerianischen Gesangsgruppe “Assumption Chorals”. Die Frauen und Männer aus dem “Missio”-Partnerland Nigeria sangen und tanzten zur Eröffnung der Kunstausstellung “Mama Afrika” im neuen Mechernicher Verwaltungsgebäude.
Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick eröffnete die Schau mit Bildern der beiden afrikanischen Künstler Anthony Nwachukwu und Moshood Adekunle gemeinsam mit der aus Mechernich-Lückerath stammenden Aachener Weltkirchen-Expertin Dr. Gertrud Schöbinger, die die Weltmissionstaggäste im Auftrag von “Missio” und des Bistums Aachen begleitet.
Die Exponate der “Missio”-Ausstellung mit dem Titel “Mama Afrika” spiegeln das Bild der Frau auf dem schwarzen Kontinent wider und sind im Verwaltungssitz der Bleiberg-Stadt drei Wochen lang zu sehen. Die durch die Bank sehr ansprechenden Bilder zeigen die reale Rolle der Frau und deren Lebensumstände in Afrika. Sie thematisieren aber gleichzeitig auch Komplexe wie Gleichberechtigung, Chancengleichheit, Bildung, Berufschancen und Gesundheit.
Zu Beginn der Ausstellungseröffnung bot der afrikanische Chor eine eindrucksvolle Kostprobe seiner musikalischen Fähigkeiten. Durch Gesang, Tanz und die Rhythmus-Instrumente strahlten die afrikanischen Gäste sehr viel Freude und Glück aus. Die heiteren Klänge regten zum Mitmachen an und lockten zahlreiche Mitarbeiter der Stadtverwaltung aus ihren Büros.
In seiner Eröffnungsansprache ging Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick auf die Rolle der Frauen in Afrika ein, die ganz anders sei als die in Europa: “Die Frau ist dort der Mittelpunkt der Familie.” Gleichzeitig warnte Schick davor, neuere westliche Modelle vom Zusammenleben der Menschen in nicht familiären Konstellationen zu kopieren. Auf dem schwarzen Kontinent zählten noch Werte wie Zusammengehörigkeit und Solidarität, die auch hierzulande einst eine zentrale Rolle spielten, aber in der sozialen Realität oft durch den um sich greifenden Materialismus unter die Räder gekommen seien.
Schick verschwieg seinen Zuhörern allerdings nicht, dass es in Afrika auch Auswüchse und Probleme gebe, die bekämpft werden müssten. Kein anderer Erdteil sei so von Krisen, Korruption, Ausbeutung, Not, Gewalt und Krankheiten geschüttelt. Zigtausende suchten das Weite in oft heilloser Flucht über das Mittelmeer.
Doch Europa sei vielfach nicht das vermeintlich gelobte Land, als das es aus südlicher Sicht erscheine. “Es ist sicher nicht alles nur gut im »Goldenen Europa«”, sagte der Bürgermeister, und es lohne sich nicht, Dinge anzustreben oder nachzuahmen, die hierzulande einen moralischen und ethischen Werteverfall sowie eine Aufspaltung der Gesellschaft mit sich gebracht hätten.
Das habe er vor wenigen Wochen auch einer Delegation um Bürgermeister Dariusz Skalski aus der nordpolnischen Stadt Skarszewy gesagt, die bei der Gemeinschaft Communio in Christo in Mechernich zu Gast war und von Schick im Rathaus empfangen wurde. Der Bürgermeister sagte auch den Afrikanern: “Bewahren Sie sich ihre Gläubigkeit, Ihre Solidarität, Ihre Gastfreundschaft und Ihre Hilfsbereitschaft. Opfern Sie diese Ideale nicht dem nackten Materialismus!”
Dr. Gertrud Schöbinger dankte Hans-Peter Schick für die prominente Ausstellungsplatzierung im Rathaus und merkte an: “Über die Kunst kann man Geschichten über sprachliche Barrieren hinaus erzählen.” Die ausgestellten Bilder stammen von den nigerianischen Künstlern Moshood Adekunle und Anthony Nwachukwu. Letzterer gestaltete auch den Missio-Kunstkalender 2010.
Julia Girkens/pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

17.10.2009