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„Liebe für Alle, Hass für Keinen“

Drittes Begegnungscafé in Kall erneut ein Erfolg – Große Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung – Weitere Veranstaltungen für Flüchtlinge und Einwohner in Planung – Nächster Termin: Freitag, 16. Oktober, von 9.30 bis 11.30 Uhr

Kall – Das dritte Begegnungscafé der Flüchtlingshilfe Kall im Pfarrheim St. Nikolaus zog auch dieses Mal wieder zahlreiche Besucher an. Rund 200 Asylbewerber, Ehrenamtliche, Anwohner und Interessierte kamen zu einem gemeinsamen Frühstück zusammen um sich auszutauschen und einander kennen zu lernen.

Englisch war während des Begegnungscafés die bevorzugte Sprache, um sich miteinander zu unterhalten. Ein Flüchtling zeigte einer Anwohnerin Fotos aus seiner Heimat auf dem Handy, während eine Kallerin versuchte, einer Asylbewerberin das deutsche Alphabet bei zu bringen. Wenig später tauschten die beiden Frauen ihre Telefonnummern aus, um in Kontakt zu bleiben.

Manuela Eßer, Zaman und Adeel (v.l.) sitzen zusammen am Tisch und unterhalten sich. Der 25-jährige Adeel kommt ursprünglich aus Pakistan. „Ich bin wegen der Menschen nach Deutschland gekommen. Alle lächeln mich hier an. Alle sind freundlich.“ Auch der Anwohnerin ist der Kontakt mit den Flüchtlingen wichtig, ihr macht es Spaß, sich mit ihnen zu unterhalten. Foto: Hanna Loben/pp/Agentur ProfiPress
Manuela Eßer, Zaman und Adeel (v.l.) sitzen zusammen am Tisch und unterhalten sich. Der 25-jährige Adeel kommt ursprünglich aus Pakistan. „Ich bin wegen der Menschen nach Deutschland gekommen. Alle lächeln mich hier an. Alle sind freundlich.“ Auch der Anwohnerin ist der Kontakt mit den Flüchtlingen wichtig, ihr macht es Spaß, sich mit ihnen zu unterhalten. Foto: Hanna Loben/pp/Agentur ProfiPress

„Die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung ist gigantisch“, stellte Dorothea Muysers, die Koordinatorin der Flüchtlingshilfe Kall, fest. Immer mehr Ehrenamtliche aus der Bevölkerung würden ihre Hilfe anbieten. Momentan seien sie dabei, genaue Strukturen zu schaffen und weitere Veranstaltungen zu planen, um die Einwohner mit den Asylbewerbern zusammenzubringen. Eine Abendveranstaltung mit Musik und ein Schulbesuch mit einigen Flüchtlingen seien schon in der Vorbereitung.

An einem Tisch saßen Adeel, Zaman und Manuela Eßer zusammen und unterhielten sich auf Englisch. Adeel ist 25 und kommt ursprünglich aus Pakistan. Der junge Mann hat eine lange Reise hinter sich, rund 40 Tage war er unterwegs, um nach Deutschland zu kommen. „Ich wollte wegen den Menschen hier her“, sagte er und strahlte. „Alle lächeln mich an, alle sind freundlich. Ich mag Kall.“

Wie auch beim zweiten Begegnungscafé im August war das Kaller Pfarrheim St. Nikolaus wieder gut gefüllt: rund 200 Asylbewerber, Ehrenamtliche, Anwohner und Neugierige kamen zu einem gemeinsamen Frühstück zusammen, um sich auszutauschen und kennen zu lernen. Der nächste Termin ist Freitag, 16. Oktober, von 9.30 bis 11.30 Uhr. Foto: Archiv/pp/Agentur ProfiPress
Wie auch beim zweiten Begegnungscafé im August war das Kaller Pfarrheim St. Nikolaus wieder gut gefüllt: rund 200 Asylbewerber, Ehrenamtliche, Anwohner und Neugierige kamen zu einem gemeinsamen Frühstück zusammen, um sich auszutauschen und kennen zu lernen. Der nächste Termin ist Freitag, 16. Oktober, von 9.30 bis 11.30 Uhr. Foto: Archiv/pp/Agentur ProfiPress

Untergebracht sind Adeel und Zaman in Steinfeld. Zwei Mal die Woche besuchen sie für drei Stunden einen Deutschkurs und freitags spielen sie zusammen mit dem Kaller SC Fußball. Auch die internationale Sprechstunde, die jeden Dienstag und Donnerstag von 16.30 bis 18.30 Uhr im Pfarrheim stattfindet, haben die beiden schon besucht. „Ich bin sehr glücklich, hier zu sein“; betonte Adeel und lächelte wieder. „Ich möchte in den nächsten Jahren hart für meine Zukunft arbeiten und Deutsch lernen.“

Oumar aus Mali kam an den Tisch. Der große Afrikaner fragte gut gelaunt in gebrochenem Deutsch, ob er die Teller mitnehmen dürfe. Die Anwohnerin Manuela Eßer kennt den jungen Mann schon länger. „Letzte Woche habe ich ihn mit zu mir nach Hause genommen. Wir haben zusammen mit meiner Familie „Mensch ärgere dich nicht“ gespielt.“ Der Umgang mit den Flüchtlingen sei ihr wichtig, sich mit ihnen zu unterhalten mache Spaß, „auch wenn die Verständigung manchmal nicht so einfach ist.“

Die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung ist gigantisch“, stellt Dorothea Muysers, die Koordinatorin der Flüchtlingshilfe Kall, fest. Immer mehr Ehrenamtliche aus der Bevölkerung würden ihre Hilfe anbieten. Auch beim Begegnungscafé kamen viele Anwohner, um sich zu informieren und die Flüchtlinge kennen zu lernen. Foto: Hanna Loben/pp/Agentur ProfiPress
Die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung ist gigantisch“, stellt Dorothea Muysers, die Koordinatorin der Flüchtlingshilfe Kall, fest. Immer mehr Ehrenamtliche aus der Bevölkerung würden ihre Hilfe anbieten. Auch beim Begegnungscafé kamen viele Anwohner, um sich zu informieren und die Flüchtlinge kennen zu lernen. Foto: Hanna Loben/pp/Agentur ProfiPress

„Die Menschen kommen aus der Not und sollen sehen, dass ihnen hier geholfen wird“, erklärte die ehrenamtliche Helferin Karen Seelmann-Eggebert. Rund einhundert Flüchtlinge seien in Kall und Umgebung momentan untergebracht. Die Kommunikation sei momentan noch ein Problem, da kaum einer aus der Region arabisch spricht. „Deshalb müssen sich die Flüchtlinge bei solchen Veranstaltungen auch gegenseitig bei der Verständigung unterstützen.“

Der junge Adeel nahm sich einen Stift und schrieb etwas auf. Die Buchstaben sahen anders aus, er schrieb von rechts nach links, in einer unbekannten Sprache. Lächelnd übersetzte er das Geschriebene ins Deutsche: „Liebe für Alle, Hass für Keinen“. Manuela nickte. „So sollte es sein.“

Montags, mittwochs und donnerstags gibt Ester Lorrig von der Freien Christengemeinde Kall e.V. einen Deutsch-Anfängerkurs für Frauen. Es fehlen noch ehrenamtliche Helfer, die während des Kurses von 11 bis 13 Uhr die Kinderbetreuung übernehmen. „Die Kinder befinden sich im gleichen Raum. Es ginge nur darum, sich mit ihnen zu beschäftigen, während ihre Mütter mit mir zusammen Deutsch lernen.“

Freiwillige, die Frau Lorrig bei ihrer Arbeit unterstützen wollen oder der Flüchtlingshilfe Kall anderweitig helfen möchten, können sich via Mail an info@fh-kall.de oder über Tel. 0174/ 942 89 49 an Dorothea Muysers wenden. Das nächste Begegnungscafé findet am Freitag, 16. Oktober, von 9.30 bis 11.30 Uhr im Kaller Pfarrheim St Nikolaus statt.

Hana Loben/pp/Agentur ProfiPress