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Kunstrasenplatz in der Gemeinde Kall erwünscht

Der Rat entschied sich für die Umgestaltung der Anlage in Kall – Verwaltung stellt entsprechenden Förderantrag beim Landesheimatministerium

Kall – Auf dem Gelände an der Auelstraße soll ein Kunstrasenplatz entstehen. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung Mitte Oktober entschieden. Allerdings steht noch nicht fest, ob es zu einer Umsetzung kommen wird. Der Kunstrasenplatz soll durch den „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ des Landesheimatministeriums gefördert werden. Für das Jahr 2020 wurden landesweit Fördermittel in Höhe von 47 Millionen Euro bereitgestellt. „Wir treffen bei rund 400 Gemeinden in ganz NRW natürlich auf starke Konkurrenz“, sagte Bürgermeister Hermann-Josef Esser in der Ratssitzung.

Wichtig ist: Es geht nicht um einen Kunstrasenplatz für den Kaller SC, sondern für die gesamte Gemeinde. Darauf hatten sich die Vereine im Vorfeld untereinander verständigt – auch wenn sich der SV Sötenich ebenfalls um eine Förderung für einen Kunstrasenplatz an der Hardt bewarb. Mit 15 zu 8 Stimmen bei Enthaltung des Bürgermeisters befürwortete der Rat nach mehr als einstündiger Diskussion aber das Anliegen aus dem Kernort.

Der Tennenplatz in Kall soll gegen einen Kunstrasenplatz ausgetauscht werden. Die Förderung wurde jetzt von der Gemeinde beantragt, die darauf hinweist, dass der Kunstrasenplatz von allen Vereinen in der Gemeinde genutzt werden darf. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Dabei wurde deutlich: Es war keine Entscheidung gegen Sötenich, sondern eine für Kall, wo der größte Nutzen gesehen wird. Dort gibt es direkt gegenüber bald die Grundschule, auch die Nikolausschule und das Berufskolleg können die Anlagen nutzen. Dass der Verein auch sein Breitensportangebot ausbauen möchte, etwa durch die Anlage einer Basketballfläche und außerdem bereits Flutlicht, Umkleidemöglichkeiten sowie ausreichend Parkplätze vorhanden sind, führte letztlich zum Votum für Kall.

Der Kunstrasenplatz soll den bisherigen Aschenplatz ersetzen. Wie der Kaller SC ausführte, müsste dieser ohnehin in naher Zukunft umfangreich saniert werden, weil die Drainage nicht mehr funktioniere und der Platz bei Regen oft unbespielbar werde.

Die Gesamtkosten für die Errichtung des Kunstrasenplatzes belaufen sich nach Informationen des Kaller SC auf 1,1 Millionen Euro – wodurch die Maximal-Fördersumme von 750.000 Euro für Tiefbaumaßnahmen überschritten wird. Allerdings sind bei den Gesamtkosten auch die Nebenanlagen, etwa die Umgestaltung der Laufbahn und der Basketballplatz, enthalten.

Da der Sportplatz in Kall aber im Hochwassergebiet der Urft liegt, müssten bauliche Maßnahmen zum Schutz der Anlage ergriffen und wegfallende Retentionsflächen kompensiert werden, wodurch laut Verwaltung weitere Kosten in Höhe von über 200.000 Euro entstehen, die nicht förderfähig sind. Diese Kosten sollen, wenn es nach dem Wunsch des alten Gemeinderates geht, im Haushalt 2021 bereitgestellt werden.

Vertreter des Kaller SC (im Vordergrund Vorsitzender Wolfgang Kirfel) und des SV Sötenich waren zur Ratssitzung erschienen und verfolgten die mehr als einstündige Debatte über den Kunstrasenplatz. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Als weiteres Projekt nach dem Kunstrasenplatz wird die Gemeinde außerdem Abriss und Neubau des Sportlerheims des FC Keldenich sowie die Umgestaltung der Spielfläche in einen Rasenplatz beim Land zur Förderung einreichen.

Darüber hinaus sprach der scheidende Gemeinderat in seiner letzten Sitzung mehrheitlich die Empfehlung an den neuen Gemeinderat aus, das nun unterlegene Projekt aus Sötenich in die Förderung für 2021 des Investitionspakts einzustellen, wenn das Projekt aus Kall nicht gefördert werden sollte. Im kommenden Jahr will das Landesministerium weitere 31 Millionen Euro Fördermittel für Sportstätten bereitstellen.

Vertreter mehrerer Fraktionen äußerten, dass unabhängig vom aktuellen Förderprogramm die Notwendigkeit gesehen wird, am Sportplatz in Sötenich für zeitgemäße Umkleidemöglichkeiten und sanitäre Anlagen zu sorgen.

pp/Agentur ProfiPress