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Kunstoasen in Mechernich

34 . Auflage der Ausstellung „Einheimische Künstler in Mechernich“: Palette reicht von witzigen Keramik-Arbeiten bis hin zur gediegener Ikonenmalerei – Ausstellung ist zu sehen bis Freitag, 3. Januar 2014, jeweils von 13 bis 17 Uhr (Heiligabend, 1. Weihnachtsfeiertag und Silvester geschlossen) – Große Tombola mit Werken der Künstler am Abschlusstag

Horst Kulbrock spendierte der Mechernicher Tombola ein gewiss einzigartiges Werk aus Papageienfedern. Foto: Claudia Hoffmann/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Wer am letzten Schultag das chaotisch-quirlige Treiben im Foyer des Mechernicher Turmhof-Gymnasiums beobachtete, der konnte sich nur schwer vorstellen, dass dort in den Abendstunden eine Kunstausstellung ihre Pforten öffnen würde. Doch wenige Stunden später war der „fliegende Wechsel“ vollzogen: Dank der emsigen Tatkraft der Aussteller und mit Hilfe effizient platzierter Stellwände waren zahlreiche „Kunstoasen“ geschaffen worden. Flankiert von Liedbeiträgen des Männergesangvereins Vussem, eröffneten Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Robert Ohlert in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Kulturausschusses sowie Chef-Organisator Paul Weyermann die nunmehr 34. Auflage der Ausstellung „Einheimische Künstler in Mechernich“. Die Zahl der Vernissage-Besucher demonstrierte dabei auch, dass sich die Ausstellung im Laufe der Jahrzehnte ganz offensichtlich einen festen Platz im Terminkalender der Mechernicher Kunstfreunde erobert hat.

Ein schöne Gelegenheit auch für den Mechernicher Beppo Wassong und die Künstler der ersten Stunde wie Horst Kulbrock und Inge van Kann, noch einmal auf die Anfänge zurückzublicken. Vor 35 Jahren hatte eine Einzelausstellung mit Kupfertreibarbeiten im Mechernicher Gymnasium große Beachtung gefunden. Anschließend war die Idee entstanden, Kunst auch einem größeren Publikum anzubieten, erzählte Wassong, der als junger Kunststudent später mit dem Kuratorium der ersten Expositionen betraut werden sollte. Rasch war ein entsprechender Beschluss im damaligen Kulturausschuss gefasst und die Idee, heimische Kunst unter städtischer Obhut zu präsentieren, auf den Weg gebracht worden. Im ersten Jahr hatten sich dann bereits mehr als 20 Interessenten gemeldet. Heute ist die Zahl der Aussteller auf 27 gestiegen, die Nachfrage aber ist noch deutlich größer – mittlerweile gibt es sogar eine Warteliste.

Dass Kunst durchaus auch Spaß machen kann, zeigte sich schon im Foyer. Am Stand mit den Keramikarbeiten von Martina Hessel nämlich wurden die Besucher von einer keck grinsenden Spezies begrüßt, die in der Region bisher unbekannt gewesen sein dürfte: der so genannten „Strente“, einer Mischung aus Strauss und Ente, die kürzlich im Hochbrandverfahren mit Braunstein das Licht der Welt erblickte und die nun in Eifeler Blumentöpfen überwintern kann. Aus ihrem Schattendasein traten auch die seltenen „Alusekten“ – sprich: Falter und Käfer, die Trash-Künstlerin Inge van Kann aus recycelten Kaffeekapseln hergestellt hat. Auf dem benachbarten Tisch tummelten sich in einer Farm aus Gurkengläsern, bunte Schmetterlinge aus Kartoffel- und Zwiebelnetzen.

Die Spannbreite der in Mechernich vorgestellten Werke reicht von gediegenen Landschaftsimpressionen in der Tradition des berühmten Eifelmalers Fritz von Wille über Arbeiten in Acryl, Pastell und Lehm auf Leinwand verschiedenster Couleur und Computerkunst, Montagen, Skulpturen aus Holz und Stein bis hin zu Coudragen, Seidenmalerei und filigranem Stickdesign.  Der Großbüllesheimer Künstler Norbert Eichel beschäftigt sich seit 1985 intensiv mit der Kunst der Ikonenmalerei und orientiert sich dabei an alten Techniken und Motivbüchern. Als Ikonenträger verwendet Eichel harzfreies, altes oder mindestens sieben Jahre luftgetrocknetes Holz, zumeist Eiche. Auf die angeraute Oberfläche werden eine Leinen- sowie eine mit Knochenleim angerührte Kreideschicht sechs bis siebenmal aufgetragen. Jede Schickt sollte zwölf Stunden lang trocknen, bevor der nächste Arbeitsgang erfolgen kann. Nach dem letzten Feinschliff erfolgt die dann Vorzeichnung und die Vergoldung mit 22-karätigem Blattgold, konnte man dem ausgelegten Informationsflyer entnehmen.

Die Kommerner Künstlerin Pia Benz holt mit ihren Bildern unterdessen die Faszination Afrikas nach Mechernich. Klein, aber ein echter Blickfang, ist überdies das Hintergrundbild zur Mini-Krippe am Stand von Ezzat Labib Moussa. Wolkenformationen aus dem Atelier von Petra Hansen sind in Mechernich ebenso zu bewundern wie die von Horst Kulbrock reproduzierte, erschwingliche Version des berühmten „Knaben mit der roten Weste“ von Paul Cézanne.

Die Exposition ist noch bis Freitag, 3. Januar 2014, jeweils von 13 bis 17 Uhr im Foyer des Mechernicher Gymnasiums Am Turmhof zu sehen, an  Heiligabend, am 1. Weihnachtsfeiertag und an Silvester bleibt sie geschlossen. Die Ausstellung endet am 3. Januar um 17 Uhr mit einer großen Tombola, für die alle Künstler eines ihrer Werke zur Verfügung gestellt haben. Auf den 500. und den 1.000. Besucher wartet ebenfalls ein Geschenk in Gestalt eines von den Künstlern gestifteten Exponats. 

pp/Agentur ProfiPress