Kunst trifft auf Bürokratie
20. Vernissage in der „Galerie im Rathaus“ – Erdgeschoss des Mechernicher Rathauses dient diesmal gleich sechs Künstlern als Ausstellungsraum
Mechernich – Den Behördengang mit einem Abstecher zur Kunstausstellung verbinden – das können Besucher des Mechernicher Rathauses seit fünf Jahren. Nun gilt es ein kleines Jubiläum zu feiern: Am Freitag, 1. Juli, um 18.30 Uhr wird die 20. Ausstellung in der „Galerie im Rathaus“ eröffnet. Aus diesem Anlass hat Kurator Franz Kruse eine Gemeinschaftsausstellung mit sechs Künstlern organisiert.
Das Rathaus nicht nur als Sitz von Rat und Verwaltung, sondern als Haus für alle Bürger: Der Entschluss, vor fünf Jahren eine Rathaus-Galerie mit ständigen Wechselausstellungen im Erdgeschoss einzurichten, war ein konsequenter Schritt in diese Richtung. Ideengeber war der Maler Franz Kruse, der von Beginn an das Projekt ehrenamtlich als Kurator betreut. „Als er mit der Idee einer ‚Galerie im Rathaus‘ auf mich zugekommen ist, war ich sofort begeistert“, sagt Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick.

„Das Rathaus soll nicht nur Behörde, sondern auch ein Ort gesellschaftlicher Ereignisse und Podium der Kultur sein. Mit den Kunstausstellungen als fester Bestandteil im Alltagsleben des Rathauses ist uns dieser Anspruch gelungen“, resümiert Bürgermeister Schick vor dem Hintergrund der Jubiläumsschau.
Der Ausstellungsbereich im Erdgeschoss steht ambitionierten Künstlern der Region offen, vorzugsweise solchen mit einer Beziehung zu Mechernich und zum Bleiberg. Kruse als Ideengeber war der erste von zumeist aus dem Stadtgebiet stammenden oder hier lebenden Künstlern, der seine Werke hier zeigte.

Regelmäßig schaut der in Floisdorf lebende Maler und Objektkünstler Franz Kruse aber auch über den Tellerrand und holt auswärtige Kunstschaffende in die Stadt am Bleiberg. Der 1941 in Gelsenkirchen geborene Wahl-Eifeler ist vor allem durch Regie- und Ausstattungsarbeiten an Theatern, Opern und für Großevents bekannt geworden und war für Produktionen namhafter Regisseure rund um den Globus tätig. Er hat bei Bert Schadeck, Hans Rahn und Kurt Janitzki gelernt und schon mit Leuten wie Wolf Vostell, Jean-Pierre Ponnelle, Prof. Jörg Zimmermann, Prof. Achim Freyer und Prof. Martin Rupprecht zusammen gearbeitet.
„Ich bin stolz darauf, dass wir das zwanzigmal hinbekommen haben. Zu sehen war Kunst der unterschiedlichsten Stilrichtungen“, sagt Kruse. „Wir machen auf jeden Fall weiter und werden künftig auch auswärtige Künstler präsentieren“, blickt er in die Zukunft.

Zunächst aber werden bei der 20. Jubiläumsschau mit Tom Krey, Henning John von Freyend, Yvonne Delisle, Ralph Kleinert, Oliver Lehmann und Franz Kruse selbst sechs Künstler dabei sein, die alle bereits in der „Galerie im Rathaus“ ausgestellt haben. Eröffnet wird die Ausstellung von Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, die Einführung hält Jeannette Gräfin Beissel von Gymnich. Musikalisch umrahmt wird das Ganze von Eifeltroubadour Günter Hochgürtel.
pp/Agentur ProfiPress