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Krim-Linden werden “aufgeastet”

Krim-Linden werden “aufgeastet”
Bürger und Verwaltung fanden auf einer Versammlung in Hostel einen Kompromiss: Die Bäume rund um den Dorfanger von Hostel sollen lediglich im unteren Bereich beschnitten werden, damit sie mehr Licht durchlassen
Mechernich-Hostel – Über die traditionelle Lindenbepflanzung auf dem Dorfanger in Hostel haben sich einige Anwohner in den letzten Monaten immer wieder beschwert, da sie angeblich zu wenig Licht in die Häuser lassen. Andere wiederum hielten die Bäume für absolut schützenswert, was immer wieder zu Auseinandersetzungen führte. Um die Angelegenheit mit den Bürgern zu besprechen wurde jetzt in Hostel eine Bürgerversammlung einberufen, an der auch Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick teilnahm, der sich vor Ort um Vermittlung bemühte.
“Zufrieden mit dem Ausgang der Bürgerversammlung zeigte sich am Montagabend der Hosteler Ortsvorsteher Achim Wagner”, resümiert Claudia Hoffmann jetzt im “Kölner Stadt-Anzeiger”. Christof Marx, Landschaftsarchitekt der Stadt Mechernich, habe den rund 40 Teilnehmern der Bürgerversammlung noch einmal die Chronologie der Ereignisse vorgelegt: “Vor 30 Jahren waren im Zuge einer Dorfverschönerungsmaßnahme die so genannten »Krim-Linden« gemeinschaftlich ausgewählt und angepflanzt worden. Im Vergleich, etwa zur heimischen Sommer- und Winterlinde, hat diese Baumart die Eigenschaft, dass die Astpartien eher nach unten wachsen und damit für eine starke Verschattung der anliegenden Wohnhäuser sorgen”, so Hoffmann weiter. Beschwerden, unter anderem über große Laubmengen und die enorme Menge Blütenstaub, seien bereits 2002 im Mechernicher Ausschuss thematisiert und verworfen worden.
Einzig bedenkenswert sei, so Marx, in der Tat eine Beeinträchtigung durch geringen Lichteinfall. Arbeiten und Lesen, so schilderten es einige Anwohner, sei nur bei eingeschaltetem Licht möglich. Dass Handlungsbedarf geboten war, zeigten dann nicht nur die anschließende Ortsbegehung, sondern auch zwei Lichtmessungen der Kreis-Energie-Versorgung (KEV) im September 2009, die jeweils eine zu geringe Lichtintensität auswiesen. Der Kreis Euskirchen und die Bezirksregierung Köln überließen die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise der Stadt Mechernich.
Die Verwaltung wollte jedoch keine Entscheidung ohne Ratsbeschluss treffen. Ein Kompromiss sah vor, jeden zweiten Lindenbaum vor den Wohnhäusern am Frankenring 9 bis 13 zu entfernen. Gegen diesen Beschluss regte sich allerdings Unmut. Eine Bürgergruppe wollte die Bäume erhalten, die andere meinte, alle Bäume gehörten abgeholzt.
Marx stellte jedoch während der Bürgerversammlung fest, dass das komplette Abholzen der Bäume auf keinen Fall in Frage komme. Aus den Reihen der Bürger kam schließlich der Kompromissvorschlag, die bestehenden Linden so weit wie möglich “aufzuasten”, also die unteren Äste zu beseitigen, um das Lichtraumprofil frei zu halten, den Sommer abzuwarten und das Beschneiden dem Wachstum der Bäume künftig anzupassen.
“Als Beispiel für das Gelingen eines solchen Projekts wurde der Spielplatz an der Mechernicher Glück-Auf-Straße angeführt. »Bäume wegmachen« könne man immer noch, so der Tenor der Versammlung. Der Sommerschnitt an den Hosteler Linden soll in Kürze vorgenommen werden”, so der “Kölner Stadt-Anzeiger” abschließend.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

25.05.2010