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Kommern gedenkt mit Stein und Baum

Gunter Demnig verlegt „Stolpersteine“ am 9. März – Originaler „Anne Frank-Baum“ wird am 7. Mai eingeweiht – Initiativkreis „Forschen – Gedenken – Handeln“ lädt ein und bittet um Spenden gegen das Vergessen

Mechernich-Kommern – Am Donnerstag, 9. März, verlegt der Künstler Gunter Demnig um 16.30 Uhr sechs „Stolpersteine“ vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Schwarz in Kommern (Gielsgasse 5, 53894 Mechernich).

Die Familie bestand aus Familienvater Isidor, der mit Ida Levano verheiratet war. Zusammen hatten sie vier Kinder: Ernst, Josef, Gerta und Kurt. Die gesamte Familie ist entkommen, die Eltern, Ernst und Kurt nach England, Josef und Gerta in die USA.

Am Donnerstag, 9. März, verlegt der bekannte Künstler Gunter Demnig wieder „Stolpersteine“ in der Kommerner Gielsgasse in Gedenken an die jüdische Familie Schwarz. Auch ein originaler „Anne Frank-Baum“ wird am Sonntag, 7. Mai, der Öffentlichkeit präsentiert. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Am Donnerstag, 9. März, verlegt der bekannte Künstler Gunter Demnig wieder „Stolpersteine“ in der Kommerner Gielsgasse in Gedenken an die jüdische Familie Schwarz. Auch ein originaler „Anne Frank-Baum“ wird am Sonntag, 7. Mai, der Öffentlichkeit präsentiert. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

„Ich werde die schöne Zeit hier nie vergessen. Ich kann aber auch nicht vergessen, was damals passierte“, sagte Kurt Schwarz dem Kölner Stadt-Anzeiger, als er im September 1985 seinen Heimatort Kommern, anlässlich der Aufstellung eines Gedenksteins für die jüdischen Familien, besuchte. Nur er kam, von den eingeladenen ehemals jüdischen Mitbürgern Kommerns, zu dieser Feier.

Nun soll mit den neuen „Stolpersteinen“ an ihn und seine Familie bleibend erinnert werden. Der Initiativkreis „Forschen – Gedenken – Handeln“ lädt daher herzlich zur Verlegung der Stolpersteine und zur Erinnerung an die Familie Schwarz ein. Spenden für weitere Gedenkmöglichkeiten sind erbeten.

„Anne Frank-Baum“ zweiter Generation

Doch das ist noch nicht alles. Am Sonntag, 7. Mai, werde man gegen 11.30 Uhr auch einen Ableger des echten „Anne Frank-Baumes“ (Kastanie) aus Amsterdam der Öffentlichkeit vorstellen. Dieser ist bereits gepflanzt und wartet nur auf das Frühjahr, um richtig losblühen zu können. Wo genau möchte man noch nicht sagen. Dies werde aber kurz vorher kundgetan.

Gestiftet hatte ihn der „Heimatverein Uedelhoven“, aus dem gleichnamigen Ortsteil von Blankenheim. Ein Zweck des gemeinnützig anerkannten Vereins ist das Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus sowie der Einsatz für Frieden, Demokratie und Freiheit. Er betreut beispielsweise die denkmalgeschützte Ehrenanlage für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in Uedelhoven. Dort wurde vor einiger Zeit eine Skulptur („Friedenssatellit“) und ein weiterer Ableger des „Anne Frank-Baumes“ gepflanzt.

Organisiert wird die Aktion vom Initiativkreis „Forschen – Gedenken – Handeln“, der aus (v. l.) Gisela Freier, Elke Höver und Rainer Schulz besteht. Der „Heimatverein Uedelhoven“ hat indes den „Anne Frank-Baum“ gestiftet. Archivfoto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress
Organisiert wird die Aktion vom Initiativkreis „Forschen – Gedenken – Handeln“, der aus (v. l.) Gisela Freier, Elke Höver und Rainer Schulz besteht. Der „Heimatverein Uedelhoven“ hat indes den „Anne Frank-Baum“ gestiftet. Archivfoto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Der kostenintensive Baum-Nachkomme wurde in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz, dem „Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge“, der Kirche und der Gemeinde Blankenheim unter großer Beteiligung aus Politik und Gesellschaft in die Erde gebracht und eingesegnet.

Wie Erwin Stein für den Verein berichtete, hatte Ursula Gerke vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) aus Houverath im Vorfeld aus Zweigen der Kastanie einige Sprösslinge gezogen. Der Kommerner Ableger ist also ein originaler „Anne Frank-Baum“ der zweiten Generation. Die Kastanie ist zertifiziert und gechipt, die Echtheit mittels einer Urkunde belegt.

Der Heimatverein Uedelhoven möchte mit der Schenkung der Ableger an Institutionen, Vereine oder Schulen das Thema „Frieden und Freiheit“ weiter in die Öffentlichkeit bringen. Denn: „Gegenseitiger Austausch und Unterstützung kann helfen, die Bevölkerung intensiver für einen Einsatz für Gerechtigkeit zu sensibilisieren“, so der „Heimatverein Uedelhoven“.

pp/Agentur ProfiPress