Köpfe, Kunst, Emotionen
Vernissage der beiden „Künstler der Eifel“ Christof Janik und Ulrike Kübler hat in der Mechernicher Rathausgalerie stattgefunden – Viele Gäste mit dabei – Gesichter als wiederkehrendes Symbol – Oft dunklere Motive
Mechernich – „Köpfe zeigen Vielfalt und Möglichkeiten. Viele Köpfe bedeuten viele Sinne. Man kann sich Dinge durch den Kopf gehen lassen, aber auch mal ein Brett vor dem Kopf haben“, betonte der Mechernicher Künstler und Kurator Franz Kruse schmunzelnd bei Eröffnung der Vernissage zur neuen Ausstellung zweier „Künstler der Eifel“ in der Mechernicher Rathausgalerie: Christof Janik und Ulrike Kübler.
Mit von der Partie waren, neben zahlreichen kunstinteressierten Besuchern, auch der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Gabriele Schumacher von der Stadtverwaltung, die den Abend mitorganisiert hatte, der stellvertretende Bürgermeister Günter Kornell sowie der Ex-Oberkreisdirektor und ehemalige NRW-Innen- und -sportminister Dr. Ingo Wolf.
Für musikalische Pausen sorgten derweil Uli van Staa (Piano), Pete Bauchwitz (Gitarre und Gesang) und Peter Hensen (Drums). Sie spielten viele bekannte Hits in sehr hoher musikalischer Qualität, von Blues über Jazz bis hin zu Rock´n´Roll, teils sogar Medleys.
„Bereitet Menschen Freude“
Zu Beginn begrüßten Kruse, Bürgermeister Dr. Schick und Dr. Wolf die Anwesenden, dankten für die gute Organisation sowie der Jugend der GdG St. Barbara Mechernich, die den Gäste Wasser, Orangensaft und Sekt servierten.
Bürgermeister Dr. Schick freute sich, dass die Galerie mittlerweile stets gut besucht und „weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt“ sei. Dabei möge er besonders, dass „jeder mit Kunst seine eigenen Kunst Assoziationen“ verbinde.
Dr. Ingo Wolf stimmte ihm zu: „Ich finde es toll, dass eine Künstlerlegende wie Franz Kruse angestoßen hat, eine Kunstgalerie in einem kommunalen Gebäude zu eröffnen. Das bereitet den Menschen Freude. Sie kommen her, um die Kunst zu genießen und genau dieses Zusammenkommen brauchen wir heutzutage.“
Das Rathaus könne man dank der Galerie auch als Treffpunkt wahrnehmen, zwanglos, nicht wie in einem Museum. Darüber hinaus seien die Ausstellungen immer anders, sprechen einen an. Nicht zuletzt darum habe er hier auch schon selbst Bilder erworben.
Keine Kunst ohne Emotionen
Dann waren endlich die beiden Künstler dran, ohne die es den Abend gar nicht gegeben hätte. Erst dankte Christof Janik den Anwesenden für ihr zahlreiches Erscheinen, dann wandte er sich seiner Kunst zu. „Bei meinen Gemälden habe ich keine konkreten Leute im Kopf gehabt, sondern mit viel Fantasie versucht, meine spontanen Ideen in meinem Stil widerzugeben. Das ist manchmal abstrakt, manchmal realistisch“, so Janik. Auch an Installationen finde er aufgrund ihrer Diversität viel Freude.
Er führte aus: „Für mich steht der Mensch und Fantasiewelten im Vordergrund. Wichtig ist mir dabei aber auch, dass man nicht direkt auf den ersten Blick erkennt, was ein Bild aussagen soll.“ Eines dürfe dabei nicht fehlen: Emotionen. Denn ohne sie gebe es keine Kunst. Auch auf verschiedene Materialien und Themen lege er Wert, sogar politische Botschaften wie die Wasserknappheit durch den Aufkauf von Wasserquellen durch Firmen wie „Nestlé“ thematisiert er.
Schon seit seiner Kindheit in Polen zeichne er gerne. Seine eigene Kunstgalerie stellt meistens die Werke anderer Künstler aus, im vergangenen Jahr gleich drei Mal. Janik gehört der „Gesellschaft für bildende Kunst“ an.
„Arbeit nach Plan“? Nein danke!
Die zweite im Bunde, Ulrike Kübler, ist in einem Künstlerhaushalt aufgewachsen. Sie erklärte: „Schon als Kind hat mir Kunst großen Spaß bereitet. Mein Vater hat dabei zum Glück nie wirklich Einfluss auf meinen Stil genommen. So hatte ich immer eine eigene Ecke um mich zu verwirklichen.“
Eine konkrete Vorstellung habe sie bei ihren Werken meist nicht, sondern lasse sich spontan inspirieren. Denn: Sie lehne „Arbeit nach Plan“ ab. Diese sei „hinderlich“ und verbaue „Blicke auf mögliche Seitenstraßen, Wege oder Sackgassen“. „Oftmals halte ich auch einen Dialog mit meinen Bildern“, so Kübler. Dass sie auf ein gleichnamiges Gemälde das Gesicht ihrer Jugendliebe Johannes gemalt hatte, fiel ihr beispielsweise erst durch eine Freundin auf.
Generell hält sich die Ausstellung der beiden „Künstler der Eifel“ in dunkleren Tönen, natürlich gibt es auch Ausnahmen. Dies ermöglicht dem Betrachter viele Möglichkeiten zur Interpretation und kann bei jedem Besucher etwas anderes auslösen. Laufen soll das Ganze noch bis Ende März, alle Bilder stehen zum Verkauf.
pp/Agentur ProfiPress