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AllgemeinRotes Kreuz im Kreis Euskirchen

Kinder lernen, sich selbst zu behaupten

Im Gemünder Rotkreuz-Familienzentrum am Kreuzberg läuft zweimonatiger Präventionskurs – Spielerische Methoden für Kindergartenkinder ab fünf Jahren – Selbstwahrnehmung, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen werden geschult

Schleiden-Gemünd – Eine bedrohliche Situation wird nachgestellt. Ein Mann mit dunkler Kapuze nähert sich dem kleinen Mädchen. „Nein, ich will das nicht!“, schreit das Mädchen mit ausgestrecktem Arm, macht einen bestimmenden Schritt nach vorne und nimmt eine deutliche Abwehrhaltung ein. „So ist es richtig. Schreit es raus“, fordert Erzieherin Monika Müllejans von der Euskirchener Organisation „Wellenbrecher“, die sich unter anderem für Gewaltprävention einsetzt. Sie und der Sozialpädagoge Jörg Harder leiten im Gemünder Rotkreuz-Familienzentrum am Kreuzberg den Präventionskurs „Dolly und Wolli und die Gefühlsforscher“. Es geht um die effektive Selbstbehauptung und Wutmanagement für Kindergartenkinder ab fünf Jahren.

Die Kinder des Rotkreuz-Kindergartens lernen spielerisch, wie sie sich unter anderem in bedrohlichen Situationen durchsetzen und Gehör verschaffen können. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress
Die Kinder des Rotkreuz-Kindergartens lernen spielerisch, wie sie sich unter anderem in bedrohlichen Situationen durchsetzen und Gehör verschaffen können. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

Wie Müllejans und Harder erklären, hat die Präventionsarbeit viele Facetten. Vor allen Dingen aber soll sie Kinder in ihrer Selbstwirksamkeit fördern, sie für Gewalt und Grenzüberschreitung sensibilisieren und handlungsfähig machen – am besten, bevor es zu Gewalt kommt.

Der zweimonatige Präventionskurs ist so aufgebaut, dass die Kinder ab fünf Jahren zunächst lernen, mit ihren eigenen Gefühlen, wie Wut, umzugehen. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress
Der zweimonatige Präventionskurs ist so aufgebaut, dass die Kinder ab fünf Jahren zunächst lernen, mit ihren eigenen Gefühlen, wie Wut, umzugehen. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

In den acht Treffen mit der Gruppe geht es Wutmanagement, das Erkennen und Benennen der eigenen Gefühle, das Einfühlen in andere Personen und den Umgang mit alltäglichen Konflikten. „Je sicherer Kinder im Umgang mit alltäglichen Auseinandersetzungen sind, je mehr Selbstvertrauen sie in ihrem Handeln besitzen, desto größer ist die Chance für Kinder, sich in für sie kritischen Situationen sowohl selbstschützend als auch konstruktiv zu verhalten“, wissen die beiden Anti-Gewalttrainer. Umgesetzt wird das Thema mit spielerischen Methoden.

Jedes Kind bekommt seine Teilnahme an dem Präventionskurs mit einem farbigen Stempel in seinem „Forscherausweis“ dokumentiert. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress
Jedes Kind bekommt seine Teilnahme an dem Präventionskurs mit einem farbigen Stempel in seinem „Forscherausweis“ dokumentiert. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

Der Euskirchener Verein „Wellenbrecher e.V.“ orientiert sich an den Kindern und der Gesamtdynamik der Gruppe, so dass die Gewichtung der Schwerpunktthemen auf die Gruppe abgestimmt wird. „Wellenbrecher“ ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe mit 20 Jahren Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Die Abteilung Gewaltprävention führt in vielen Schulen der Kreise Euskirchen und Düren Gewaltpräventionsseminare für Schüler, Fortbildungen für Lehrer und pädagogische Fachkräfte durch.

Mithilfe von Stofftieren sensibilisiert Sozialpädagoge Jörg Harder die Kinder für ihre eigenen Gefühle. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress
Mithilfe von Stofftieren sensibilisiert Sozialpädagoge Jörg Harder die Kinder für ihre eigenen Gefühle. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

Judith Lünebach, Erzieherin im Gemünder Rotkreuz-Kindergarten, ist von dem zweimonatigen Kurst begeistert: „Ich kann ihn nur weiterempfehlen. Bei den Kindern sind deutliche Fortschritte zu erkennen.“ Und auch die Leiterin der Einrichtung, Andrea Wollgarten, ist von dem erstmaligen Angebot für die Gemünder Kinder sehr angetan. „Ein absoluter Gewinn für unsere Einrichtung“, sagt sie.

„Nein, ich will das nicht“, schreit das Mädchen, während sich Erzieherin Monika Müllejans von der Euskirchener Organisation „Wellenbrecher“ ihr bedrohlich nähert. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress
„Nein, ich will das nicht“, schreit das Mädchen, während sich Erzieherin Monika Müllejans von der Euskirchener Organisation „Wellenbrecher“ ihr bedrohlich nähert. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

Nach der 45-minütigen Einheit sind die Kinder in der Turnhalle ebenfalls begeistert und freuen sich riesig über einen weiteren Teilnahme-Stempel in ihrem „Forscherausweis“, ehe es wieder gesittet in die Gruppenräume zurück geht.

pp/Agentur ProfiPress