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AllgemeinCommunio in ChristoStadt Mechernich

„Keine Idee, sondern unumstößliche Tatsache“

Interview der Eheleute Dijkstra aus dem Konvent der Mechernicher Communio in Christo mit dem früheren Valkenburger Bürgermeister Constant Nuytens auf Falcon Radio – Sinngemäße Wiedergabe, keine wörtliche Übersetzung – Nuytens war seinerzeit auch in Mechernich und wurde von Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick im Rathaus empfangen

Mechernich/Valkenburg – In einem Rundfunkinterview befragte Constant Nuytens, der frühere Bürgermeister des limburgischen Städtchens Valkenburg, Marie-Therese und Edo Dijkstra, die als verheiratete Eheleute und Laien dem Orden Communio in Christo angehören und mit Schwestern und Priestern im Mechernicher Mutterhaus ihre Mahlzeiten und Gebetszeiten gemeinsam verbringen.

Herr Nuytens: Hier ist Valkenburg aktuell. Im Studio zu Gast sind Marie-Thérèse Dijkstra und ihr Mann Edo. Wir wollen miteinander über Mutter Marie Therese reden, die als Fieny Linssen1927 in Oud-Valkenburg geboren wurde und die lange in der Kerkstraat in Valkenburg lebte.

1965 zog sie nach Deutschland und gründete dort in Mechernich mehrere geistliche Zusammenschlüsse und sozial-karitative Einrichtungen, unter anderem den Orden Communio in Christo und das Hospiz Stella Maris.

Was war die in Oud-Valkenburg geborene Fieny Linssen für eine Frau?

Frau Dijkstra: Sie war eine von Gott berufene Mystikerin und Charismatikerin, um den Orden Communio in Christo ins Leben zu rufen zur Verwirklichung des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Mutter Marie Therese wurde geboren und getauft in Oud-Valkenburg. Dort bekam sie den Namen Josephina Theresia Linssen. Sie stammte aus einem frommen und gläubigen Elternhaus. Ihre Kindheit war erfüllt von Offenheit, Aufrichtigkeit, Liebe für andere und einer großen Ehrfurcht vor Gott und Maria.

Die spätere Mutter Marie Therese war außergewöhnlich intelligent, eine prägnante Persönlichkeit mit starkem Willen und großem Durchsetzungsvermögen. Dabei strahlte sie für alle, die ihr begegneten eine Liebe aus, die ihren Ursprung in Gott hatte.

Herr Nuytens: Verstehe ich das richtig, dass sie sich schon in sehr jungen Jahren von Gott gerufen fühlte, bestimmte Dinge für ihn in der Welt zu tun?

Frau Dijkstra: Richtig, das ist wirklich wahr, Herr Nuytens.

Herr Nuytens: Wie haben ihre Altersgenossen darauf reagiert?

Frau Dijkstra: Sie unterschied sich stark von anderen Kindern, und ich vermute auch, dass ihre Altersgenossen sie kaum verstehen konnten. So zum Beispiel, wenn sie sich schon ganz früh mit dem Problem arm und reich auseinandersetzte. Linssens waren nicht wirklich reich, aber sie nahm zum Beispiel Schulkinder im Winter mit nach Hause, damit sie sich am Herd wärmen konnten, und sie lud Bettler von der Straße zu einer warmen Mahlzeit ein. Ebenfalls schon als junges Mädchen in Valkenburg fragte sich Josephina Theresia Linssen: Wie kommt es, dass gerade unter Christen so viel Lieblosigkeit besteht? Das konnte sie nicht verstehen!

Marie-Therese und Edo Dijkstra gaben dem früheren Valkenburger Bürgermeister Constant Nuytens auf Radio Falcon ein Interview. Archivfoto: pp/Agentur ProfiPress
Marie-Therese und Edo Dijkstra gaben dem früheren Valkenburger Bürgermeister Constant Nuytens auf Radio Falcon ein Interview. Archivfoto: pp/Agentur ProfiPress

Herr Nuytens: Das sind Fragen und Probleme, die sich Kindern in dem Alter normalerweise nicht stellen. Ich würde sagen, sie hatte eine besondere Gabe . . .

Frau Dijkstra: Das ist wohl so. Man konnte während ihrer ganzen Jugend das Phänomen spüren, wie Gott ihren späteren Weg als Gründerin bereits in ihrer Jugend vorbereitete. Mit zwölf Jahren hatte sie – völlig ungewöhnlich für ein Mädchen in diesem Alter – in der Nikolaas- und Barbarakirche in der Kerkstaat in Valkenburg während der Wandlung eine mystische Erfahrung, die ihr die lebendige Wirklichkeit und die untrennbare Verbundenheit von Eucharistie und sakramentalem Priestertum vor Augen führte.

Herr Nuytens: Hat man ihr denn zu Hause oder in der Schule geglaubt, wenn sie darüber sprach?

Frau Dijkstra: Sie hat nicht darüber gesprochen. Ich fürchte, weil sie ahnte, dass ihr möglicherweise keiner geglaubt hätte. Weil Fieny sonst einen heiteren Charakter hatte und meistens fröhlich war, fielen ihre plötzliche Verschwiegenheit und ihr In-sich-eingekehrt-Sein den Eltern auf. Sie fragten: „Fieny, was ist denn los mit Dir, Du bist so still, Du bist so anders, müssen wir einen Arzt holen?“ Dann haben sie einen der Priester in Valkenburg kommen lassen, zu denen die Familie regen Kontakt pflegte. Dem offenbarte sich Fieny. Als der Priester sie fragte, was los sei, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen: „Wenn Sie wüssten, was Sie besitzen, würden Sie tot umfallen“.

Herr Nuytens: Warum zog die spätere Mutter Marie Therese, also Fieny Linssen aus Valkenburg 1965 nach Deutschland?

Frau Dijkstra: Sie zog nach Deutschland, weil Gott es wollte. Es war keine menschliche Initiative, sie fühlte sich mit Deutschland in ein Land gezogen, in dem die Not am größten war. Damit meinte sie aber nicht die wirtschaftlichen Verhältnisse, sondern die geistige Not.

Herr Nuytens: Herr Dijkstra, die Umstände könnte man auch als Flucht aus Valkenburg interpretieren?

Herr Dijkstra: Nein, Fieny Linssen fühlte sich von innen heraus gerufen. Sie hat gesagt, in Deutschland sei die Not noch viel größer als in den unterentwickelten Ländern, weil der Glaube in Deutschland immer mehr schwinde und die Menschen unter der Not des geistigen Vakuums litten . . .

Herr Nuytens: Nochmal zurück in ihre Schulzeit in Valkenburg. Wir haben eben gehört, dass sie von den anderen als anders empfunden wurde, vielleicht abgehoben, wie jemand, der mit dem Kopf in den Wolken umherläuft . . . Wie war das in Deutschland, wurde sie dort mit offenen Armen empfangen?

Frau Dijkstra: Nein, auch dort hat sie viel Widerstand erfahren. Die Leute empörten sich: „Was bildet sie sich ein, dass sie ein außerordentliches Charisma besäße? Und dazu noch als Frau? Und als Ausländerin?“ Mutter Marie Therese wurde in Deutschland sehr gedemütigt und lächerlich gemacht, vor allem in der Presse, obwohl sie nach Überzeugung derjenigen, die mit ihr unterwegs waren und die ihr unvoreingenommen begegneten, einfach nur Liebe ausstrahlte.

Herr Nuytens: Und wie haben sich die Geistlichen ihr gegenüber verhalten?

Frau Dijkstra: Unterschiedlich. Es haben sich ja vier Priester ihrer ersten Gründung angeschlossen und bis heute sind Dutzende Mitglieder im Orden Communio in Christo geworden. Aber gleichzeitig wurde Mutter Marie Therese gerade von Priestern nicht verstanden, missinterpretiert und verfolgt. Dabei hatte sie ihr Leben als 19-jähriges Mädchen vor der Statue „Sterre der Zee“ in Maastricht gerade für die Heiligung der Priester aufgeopfert. Sie ahnte schon damals, wie die Bedeutung und die Anerkennung für den Priesterberuf in der Zukunft schwinden würde – also in der Zeit, in der wir jetzt und heute leben. Wer glaubt eigentlich noch daran, dass durch den Priester Leben und Heiligkeit in die Hostie gebracht wird? Für viele ist das nur noch ein Symbol – und die Priester selbst sind so wenige geworden, dass sie vor lauter administrativen Aufgaben und Terminstress kaum noch zur Spiritualität ihrer Berufung vordringen. Bei vielen ist aus der Berufung ein Job geworden.

Herr Nuytens: Und das sah Mutter Marie Therese voraus?

Frau Dijkstra: Das sah sie voraus.

Herr Nuytens: Wie setzte sie sich trotz des Widerstandes durch? Wie hat sie in Deutschland, in Mechernich Fuß gefasst?

Herr Dijkstra: Sie hat gegründet, es gab insgesamt fünf Gründungen. Als erstes eine Gemeinschaft für Priester, Schwestern und Laien …

Frau Dijkstra: „Als ein Volk unterwegs“, kann man sagen.

Herr Dijkstra: Ja, als ein Volk unterwegs.

Frau Dijkstra: Sie gründete jeweils mit dem Oberbegriff „Unio“ auch eigene Vereinigungen für die Jugend und die Kranken.

Herr Nuytens: Und schließlich einen Orden?

Herr Dijkstra: Ja, aus den einzelnen „Uniones“ ist schlussendlich ein Orden geworden.

Frau Dijkstra: Der Orden war das Krönungswerk aller Unio-Gründungen, die sie gründete.

Herr Nuytens: Der Orden heißt Communio in Christo? So heißt auch aktuell die gesamte Organisation, für die Sie beide sich einsetzen? Es handelt sich, glaube ich, nicht nur um Gründungen auf dem Papier, sie hat Taten, etwas Konkretes, ein Sozialwerk folgen lassen?

Herr Dijkstra: Sie hat vor allem für alte und gebrechliche Menschen, für Pflegebedürftige und Schwerstpflegebedürftige Pflegeeinrichtungen und für Sterbende ein Hospiz geschaffen. Darin werden auch Menschen aufgenommen, die das gar nicht selbst bezahlen könnten. In der Langzeitpflegeeinrichtung mit 153 Betten werden vor allem solche Kranken aufgenommen und liebevoll gepflegt, denen die Akutkrankenhäuser nicht mehr weiter helfen können.

Frau Dijkstra: Die Intention der Pflegeeinrichtungen und des Hospizes von Mutter Marie Therese für die schwerkranken und sterbenden Menschen, die spüren, dass ihr Weg dem Ende zuläuft und die dann konfrontiert werden mit ihrem eigenen Leben, Schuld- und Schamgefühlen, lautet: „Auf Euch wartet ein Gott, der barmherzig ist, der vergibt. Der Gott, der für Euch da ist, ist kein strafender Gott.“ Mutter Marie Therese und ihre Nachfolger in Pflege und Hospiz, die Priester und Schwestern und die heutzutage 300 Beschäftigten der Communio in Christo, stellen den Menschen Gott als ihren Freund vor, der sie auch in ihrer letzten Lebensphase nicht verlässt, sondern zum ewigen Leben begleitet. Das war für Mutter Marie Therese keine theologische Idee, sondern eine unumstößliche Tatsache.

Herr Nuytens: Unter der Regie von Mutter Marie Therese ist in Mechernich ein großer Komplex entstanden? An dem Standort alleine mit 220 Mitarbeitern – da muss man doch fast davon ausgehen, dass die deutsche Bevölkerung sehr zufrieden war, als Mutter Marie Therese ihr Sozialwerk in Angriff nahm?

Frau Dijkstra: Als ihre Pläne öffentlich wurden, eine AIDS-Klinik einzurichten, entbrannte enorm viel Widerstand.

Herr Dijkstra: Es gab Bürgerversammlungen und eine Pressekampagne.

Frau Dijkstra: Die Leute wollten diese Art von Kranken nicht.

Herr Dijkstra: Weil sie sich vor AIDS fürchteten. Es war zu dieser Zeit Mitte der 80-er Jahre, als AIDS eigentlich gerade erst bekannt war.

Frau Dijkstra: Ich erinnere mich noch sehr gut an ein Ereignis aus dieser Zeit in Blankenheim. AIDS war gerade bekannt geworden. Mutter Marie Therese kam in Blankenheim in Kontakt mit einem AIDS-Patienten, der nichts mehr an seinem Glauben getan hatte, seit 30 Jahren nicht mehr, aber sie ging auf ihn zu und umarmte ihn . . . Die meisten anderen reagierten damals noch ängstlich oder sogar hysterisch, wenn sie mit einem Aidskranken in Berührung kamen . . .

Herr Nuytens: Ja? Das war sehr provokativ zu der Zeit, nicht wahr?

Frau Dijkstra: Ja. Mutter Marie Therese ging über die Grenzen hinaus mit ihrer Liebe, mit ihrer Liebe zu Gott und zu den Menschen. Ihre Liebe gehörte auch diesem Aidskranken. Das spürte dieser Mann und er kam durch das Erfühlen dieser Liebe wieder zurück zu Gott, in die Kirche, er ging wieder zur heiligen Messe.

Mutter Marie Therese reagierte auch auf Widerstand mit Liebe. Die Ursache ihres Handelns war immer Gott. Der Wille Gottes und das Glück der Mitmenschen lagen ihr am Herzen. Ihr eigenes Leben hatte Mutter Marie Therese ganz in Gottes Hand gelegt.

Herr Nuytens: Im Rundbrief der Communio in Christo lesen wir alle paar Monate von dieser Haltung Gott und den Menschen gegenüber. In einer der jüngsten Ausgaben ging es um die Mitarbeiter und Beschäftigten in Hospiz und Pflegeeinrichtungen. Da hat sich auch Dr. Hans-Peter Schick, der Bürgermeister von Mechernich, in einem Interview voller Respekt und Lob über die Arbeit der Communio in Christo geäußert. Das sieht doch sehr nach Rückhalt und Unterstützung aus?

Frau Dijkstra: So ist es heute. Hospiz und Pflegeeinrichtungen der Communio in Christo genießen großen Rückhalt und Anerkennung in der Gesellschaft. Widerstand und aufgebauschte Verleumdungen, die sich alle als unwahr erwiesen, gehören längst der Vergangenheit an. Selbst ehemalige Gegner äußern sich positiv, andere sind verstummt. Dazu muss man wissen, dass es vehemente Gegner waren. In Mechernich herrschten der Hass und die Verleumdung. Viele wollten Mutter Marie Therese aus der Stadt forthaben. Ich vermute, dass sie Gott im Menschen nicht sehen wollten. Sie wollten die Botschaft Mutter Marie Thereses nicht, weil das ihr Gewissen angesprochen hätte. Und weil das eine Konsequenz gefordert hätte, nämlich die Erkenntnis: „Ich muss mich ändern.“

Mutter Marie Therese war wirklich ein Gewissen auf Beinen, das kann man echt so sagen. Und mit Autorität, aber diese Autorität bestand aus Liebe und Konsequenz.

Herr Nuytens: Mutter Marie Therese hat auch Bücher geschrieben?

Frau Dijkstra: 26 Bücher, um genau zu sein. Sie handeln von ihrem Leben und ihren mystischen Erfahrungen. Sie basieren auf Ereignissen, die sie durch Gott als Berufene selbst erfahren hat. Es sind Betrachtungen und Gebete. Sie hat zwar nie Theologie studiert, aber Theologen finden in ihren Schriften keinen Widerspruch oder Bruch zur Lehre der Kirche. Es sind theologische Betrachtungen, die sie aufgeschrieben hat.

Herr Nuytens: Wie kann das denn sein?

Frau Dijkstra: Mystische Erfahrungen machen von Gott selbst begnadete, aber auch hart geprüfte Menschen wie Mutter Marie Therese, deren eigener Wille und eigenes Wollen ganz verschwinden, um Platz für Gottes Geist und Willen zu machen. Ihnen geht dann ein, was Gottes Wollen ist. Oder, um es anders auszudrücken, es wird ihnen von Gott eingegeben, das kann man wirklich sagen. Es sind keine menschlichen Worte.

Herr Nuytens: Gibt es nur Experten, die zustimmen, oder auch solche, die das bezweifeln oder zu schmälern versuchen?

Frau Dijkstra: Professor Benedict M. Lemeer, Professor für Dogmatik am Angelicum in Rom zu dieser Zeit, war Niederländer, stammte aus Meerssen. Seit 1977 war er theologischer Berater von Mutter Marie Therese. Damals sagte Generalsuperior Haus, der Obere der Communio in Christo, dem Professor, als die Bücher erschienen: „Sie können ruhig aus der theologischen Kenntnis heraus jedes Wort in den Büchern von Mutter Marie Therese auf Echtheit und auf Konformität mit der katholischen Lehre verifizieren.“

Professor Lemeer kannte Mutter Marie Therese schon seit ihrer Jugendzeit und sagte wörtlich: „Es ist nicht nur so, dass die Worte mit der katholischen Lehre zu hundert Prozent übereinstimmen, es ist sogar so, dass ich diese Schriften von Mutter Marie Therese für meine Studenten am Angelicum in Rom verwende, um ihnen damit mehr theologischen Tiefgang zu geben.“

Herr Nuytens: Ist die Communio in Christo eine speziell deutsche Angelegenheit geworden?

Frau Dijkstra: Nein, man kann wirklich sagen, dass es in der ganzen Welt Mitglieder und Sympathisanten gibt. Ihr Name und Orden sind in allen Kontinenten bekannt, nicht nur bei Priestern und Schwestern, sondern auch bei Laien. Viele Menschen aus aller Welt, darunter zahlreiche kirchliche Würdenträger, besuchen das Mutterhaus der Communio in Christo in Mechernich und lernen dort Mutter Marie Therese und ihr Sozialwerk kennen.

Der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (l.) und sein damaliger Valkenburger Amtskollege Constant Nuytens im Januar 2006 mit Bildern, die unter anderem Taufbrunnen und Taufkirche Mutter Marie Thereses in Oud-Valkenburg zeigen. Jetzt führte Constant Nuytens auf Radio Falcon ein Interview mit den Eheleuten Marie-Therese und Edo Dijkstra über Mutter Marie Therese und die Communio in Christo. Archivfoto: Communio in Christo/pp/Agentur ProfiPress
Der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (l.) und sein damaliger Valkenburger Amtskollege Constant Nuytens im Januar 2006 mit Bildern, die unter anderem Taufbrunnen und Taufkirche Mutter Marie Thereses in Oud-Valkenburg zeigen. Jetzt führte Constant Nuytens auf Radio Falcon ein Interview mit den Eheleuten Marie-Therese und Edo Dijkstra über Mutter Marie Therese und die Communio in Christo. Archivfoto: Communio in Christo/pp/Agentur ProfiPress

Herr Nuytens: Aus welchen Ländern kommen diese Interessierten und Gläubigen?

Frau Dijkstra: Da kommt ganz schön was zusammen: Polen, Indien, Mexiko, US-Amerika, Tansania, Sambia . . .

Herr Nuytens: Und was ist mit den Niederlanden?

Herr Dijkstra: In den Niederlanden gab es eine Gruppe von Menschen, mit denen wir regelmäßig Kontakt hatten.

Frau Dijkstra: Eine niederländische Stiftung in Oud-Valkenburg bei Pfarrer Lambert van den Hoven damals.

Herr Nuytens: Pfarrer van den Hoven ist ebenfalls nach Deutschland umgezogen, wie ich hörte. Er ist noch eine Zeit lang bei Ihnen gepflegt worden, als er krank war?

Frau Dijkstra: Er war neun Monate bei uns.

Herr Nuytens: Kommen auch regelmäßig Menschen aus Valkenburg nach Mechernich?

Frau Dijkstra: Ja. Es gibt auch neue Kontakte. Der Chor Vivace hat bei uns konzertiert. Im April 2013 war das Gnadenbild „Onze Lieve Vrouw Sterre der Zee“ aus Maastricht bei uns in Mechernich zu Besuch, begleitet von der 30köpfigen Bruderschaft um Pierre Marx und der Trägergilde aus der Maas-Metropole. Prälat Dr. A. Kurris, der Pfarrer der Wallfahrtskirche von Maastricht, hat zusammen mit Bischof Mar Stephanos aus Indien und Pfarrer Karl-Heinz Haus, dem Generalsuperior der Communio in Christo, zelebriert.

Herr Nuytens: Und die wissen alle, dass die Gründerin dieses ganzen Sozialwerks aus Valkenburg stammt?

Frau Dijkstra: Ja und sie sind auch stolz darauf. Jan Schurgers aus Valkenburg hat vor kurzem einen biografischen Artikel über Mutter Marie Therese im Magazin „Kijk op Valkenburg“ geschrieben. Wir haben ihn ins Deutsche übersetzt und am Ordensgedenktag als Sonderdruck an die Gäste verteilt.

Herr Nuytens: Hat Mutter Marie Therese ihre Bücher in niederländischer Sprache geschrieben oder auch in Englisch oder Deutsch? Wie ist aus der Gründung in Mechernich eine internationale Entwicklung geworden?

Frau Dijkstra: Sie hat die Betrachtungen und Gebete ihrer Bücher jeweils aus mystischen Erfahrungen heraus unmittelbar in Deutsch niedergeschrieben. Ihre Werke sind nach und nach in viele Sprachen übersetzt worden und inzwischen in Deutsch, Englisch, Polnisch und Malayalam, der Sprache der indischen Thomaschristen von Kerala, erschienen.

Die von Mutter Marie Therese geschriebene Ordensregel unter dem Titel „Die Nachfolge Christi als Regel“ ist das Grundgesetz der Communio in Christo. Sie ist keine Ordensregel im herkömmlichen Sinne, sondern eine Art Handbuch für jeden Christen. Diese Regel ist seit kurzem auch in der niederländischen Sprache erhältlich. Wir haben sie bereits an alle niederländischen Bischöfe gesendet, die auch alle darauf schriftlich reagiert haben. Sie erhalten übrigens auch stets unseren deutschen Rundbrief.

Herr Nuytens: Eine sehr persönliche Frage: Wie sind Sie beide am Orden Communio in Christo beteiligt?

Herr Dijkstra: Wir sind verheiratet, haben zwei Söhne und hatten nie den Plan, in ein Kloster einzutreten. Dann haben wir in Mutter Marie Therese entdeckt, dass es für uns eine Einladung gab, aber keine menschliche Einladung, sondern dass es Gott selbst war, der uns rief. So wurde es dann eine Selbstverständlichkeit für uns als Mann und Frau, und später als Familie, uns der Communio in Christo anzuschließen und die Gelübde der Demut, des Gehorsams und der Nächstenliebe abzulegen.

Herr Nuytens: Sie sind ein Teil der Gemeinschaft und leben auch in der Gemeinschaft des Mutterhauses?

Herr Dijkstra: Wir beten und essen und tun alles gemeinsam mit den Schwestern und Priestern und den Gästen aus aller Welt. Wir haben zurzeit auch vier indische Schwestern dauerhaft in unserer Kommunität. Die Mutter Oberin der Samaritanischen Kongregation aus Indien, die die Communio in Christo auch kennengelernt hat, hat diese Schwestern entsandt. Sie leben dauerhaft bei uns, beten und essen gemeinsam mit uns. Das ist sehr schön zusammen.

Herr Nuytens: Es wird den Zuhörern zweifellos deutlich geworden sein, dass Sie sich beide vollkommen für die Communio in Christo einsetzen. Zum Schluss unseres Interviews haben Sie das letzte Wort, Frau Dijkstra…

Frau Dijkstra: Vielen Dank, Herr Nuytens. Immerhin liegen die Wurzeln der mystischen Berufung und auch der Ordensgründung ​​von Mutter Marie Therese hier in Valkenburg, einem Ort, der einst bekannt werden wird aufgrund der Existenz einer Mystikerin und Ordensgründerin, die hier geboren wurde und mehr als 30 Jahre gelebt hat.

Bei jeder Gründung eines Ordens ist der Geburtsort des Gründers von großer Bedeutung. Kein Mensch kommt auf die Idee, einen Orden zu gründen, wenn er nicht von der Absicht Gottes berührt wurde und von Gott den Auftrag dazu bekommt. Wir wünschen Ihnen, liebe Zuhörer, dass viele von Ihnen dieses außergewöhnliche Charisma von Mutter Marie Therese entdecken und daraus Kraft schöpfen in dieser Zeit, in der wir mit Verunsicherung, Brutalität, Rassenhass und Christenverfolgung konfrontiert werden.

Wir sind Ihnen, Herr Nuytens als ehemaliger Bürgermeister von Valkenburg sehr dankbar, dass Sie uns heute die Gelegenheit gegeben haben, Sie, liebe Zuhörer, über Mutter Marie Therese und die weltweite Bedeutung ihres Sozialwerkes zu informieren. Informationen über Communio in Christo finden Sie in unserem Rundbrief und auf der Website www.communio-in-christo.de

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