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Katzveyerin ist die erste deutsch-belgische Bäckermeisterin

Katzveyerin ist die erste deutsch-belgische Bäckermeisterin
Viele junge Leute schrecken die Arbeitszeiten eines Bäckers ab, doch die 29-jährige Melanie Klose versteht das nicht: “Wenn andere noch arbeiten, liege ich schon in der Sonne”
Mechernich-Katzvey – Die ehemalige Rechtsanwaltsfachgehilfin Melanie Klose aus Katzvey hat ihrem Leben vor gut drei Jahren eine ganz neue berufliche Wendung gegeben. “Da sie bis dahin schon häufiger neben ihrem Bürojob in der Bäckerei Reinartz in Mechernich ausgeholfen hatte, fing sie im August 2007 dort eine Lehre an. Nicht einmal anderthalb Jahre dauerte es, da hatte sie ihren Gesellenbrief in der Tasche”, berichtet jetzt Bernhard Romanowski im “Kölner Stadt-Anzeiger”.
Doch die junge Frau wollte sich damit noch nicht begnügen. Nochmals eineinhalb Jahre später machte sie daher ihren Meisterbrief. Damit ist sie die erste Frau seit 15 Jahren, die ihre Prüfung zur Bäckermeisterin vor der Handwerkskammer Aachen abgelegt hat. Romanowski: “Damit nicht genug, hat sie zudem einen Doppeltitel erworben, weil sie ihre Prüfung auch vor den belgischen Gremien ablegte und bestand. Damit ist Melanie Klose die erste deutsch-belgische Bäckermeisterin.”
Leicht war der Weg allerdings nicht. Als Gesellin arbeitete sie in der Bäckerei Claßen in Stockheim und musste für die Meisterausbildung einmal die Woche ins belgische Eupen. Die Hobbys mussten erst einmal hintangestellt werden. Früher war sie Spielerin der “Germania” in Pesch-Harzheim. Heute hält sie es eher mit dem Laufen.
“Da das Bäckerhandwerk zu wenig Nachwuchs hat, bilden die benachbarten Handwerkskammern die Meisterschüler mittlerweile grenzüberschreitend aus”, informiert Romanowski. In Belgien werde das Bäckerhandwerk auch nicht vom Konditorhandwerk getrennt. Im Gespräch mit Melanie Klose sagte diese, dass Deutschland das Land des Brotes und der besten Bäcker sei, in Belgien aber fände man die besten Konditoren. Jetzt hofft sie, dass ihr belgischer Titel bald in Deutschland anerkannt wird.
Viele junge Leute schreckt die Arbeitszeit eines Bäckers schlichtweg ab. Nicht so Melanie Klose. Die 29-Jährige: ” “Wenn andere nachmittags noch arbeiten, liege ich schon in der Sonne.” Nach der Arbeit wird nach Möglichkeit drei Stunden geschlafen. “Mittlerweile arbeitet sie in der Bäckerei Heinen in Nettersheim-Marmagen. Dort hofft sie, viel lernen zu können, denn Bäcker Karl Heinz Heinen setzt auf traditionelles »Slow-Baking«. Das bedeutet unter anderem den Verzicht auf Fertigmischungen. Auch kommen nur natürliche Rohstoffe und eigene Rezepturen zum Einsatz”, so Romanowski.
“Jetzt nach bestandener Prüfung hofft sie, dass sie doch wieder etwas mehr Freizeit hat. Nichtsdestotrotz ist Melanie Klose dankbar für die große Unterstützung, die sie während der anstrengenden Jahre von ihren Kollegen und ihren Chefs erhalten hat”, berichtet Ronald Larmann in der “Kölnischen Rundschau”. Klose sagt zu ihm: “Ohne diese Menschen wäre mir der Weg um ein Vielfaches schwerer gefallen.”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

30.08.2010