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Katastrophenschutz verbessern

Maßnahmenkatalog im Landtag vorgelegt – Ehrenamt stärken, Kompetenzen bündeln – Selbstschutzfähigkeiten der Bevölkerung erhöhen

Mechernich/Kreis Euskirchen – Die NRW-Koalition aus CDU und FDP hat heute einen Antrag auf verbesserten Katastrophenschutz im Landtag vorgelegt. „Wir haben die vergangenen sechs Monate nach der Hochwasserkatastrophe genutzt, um in vielen Gesprächen und nachbereitenden Einsatzanalysen neue Erfahrungen in Konzepten zusammenzutragen und zu bündeln“, so Klaus Voussem, MdL aus dem Kreis Euskirchen. So hätten beispielsweise die Feuerwehren und anerkannten Hilfsorganisationen im Land sowie die kommunalen Spitzenverbände etliche Rückschlüsse auf kommende Einsatzlagen aus der Flutkatastrophe im Juli gezogen.

Neue Software und Handlungsempfehlungen

Auf Grundlage der Auswertungen wurde nun dem Landtag ein Maßnahmenkatalog zum Katastrophenschutz vorgelegt. So solle etwa die Einführung einer landeseinheitlichen Stabs- und Leitstellensoftware erreicht werden, um so Lagebilder in Echtzeit und mit allen erforderlichen Inhalten erstellen zu können.

Bilder wie dieses sollen dank einem im Landtag vorgelegten Maßnahmenkatalog in Zukunft der Vergangenheit angehören: Das verheerende Julihochwasser des letzten Jahres in Lückerath. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Auch sollen Handlungsempfehlungen erarbeitet werden, um möglichst viele Menschen im Katastrophenfall schnell erreichen zu können. „Dazu zählen Sirenen, Handy-Apps oder Hinweise im Radio“, so Voussem, „im Zweifel auch Glockengeläut, damit wirklich alle Menschen erreicht werden können“. Ein weiterer Ansatz sei, die Bevölkerung für die verschiedenen Notlagen zu sensibilisieren, etwa mit Anleitungen für die eigene Notfallvorsorge.

Jugend fördern und Kompetenzen verteilen

Wichtig sei auch die Stärkung des Ehrenamtes. Voussem: „Unsere zahlreichen Ehrenamtler sind im Notfall als erste vor Ort und benötigen daher bestmögliche Arbeitsmittel sowie »Knowhow«.“ Die vielen Neueintritte in Feuerwehr, Rettungsdienst und THW nach der Flutkatastrophe hätten zudem gezeigt, dass bei der Jugend ein Interesse am Katastrophenschutz vorhanden ist. Darauf gelte es mit Blick auf die Nachwuchsförderung aufzubauen.

Der Landtag wolle die Landesregierung auch beauftragen, zu prüfen, wie im Katastrophenfall Kompetenzen gebündelt werden könnten. Ein Vorschlag sei, sie durch Ausrufung des Katastrophenfalls zeitlich begrenzt von den Kommunen auf das Land zu übertragen. Unterstützend könnten dabei Nachbarkommunen zur Seite stehen.

Ein eigenes „Referat 32“ ist nun für die staatliche Krisenvorsorge, das Krisenmanagement der Landesregierung, den Schutz kritischer Infrastruktur und für zivile Verteidigung eingerichtet worden. „Damit wurde der Grundstein für eine noch umfassendere Befassung mit dem Thema Katastrophenschutz gelegt“, so Voussem.

pp/Agentur ProfiPress