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Kastanienallee bereitet Sorgen

Pilz und Bakterium breiten sich aus – 20 Bäume müssen schnellstmöglich gefällt werden

Mechernich-Wachendorf – Sorgen bereitet Christof Marx, Diplomingenieur für Landespflege bei der Stadt Mechernich, und dem zuständigen Fachbereichsleiter Helmut Schmitz die Kastanienallee in Wachendorf. Hat die Stadt Mechernich mit tatkräftiger Unterstützung der Bevölkerung das Miniermotten-Problem in den vergangenen Jahren in den Griff bekommen, so sind es nun die Bakterienerkrankung „Pseudomonas syringae pv. aesculi“ und die Pilzerkrankung „Phytophthora“, die einigen der Bäume so zugesetzt haben, dass sie gefällt werden müssen.

„Bei Fachleuten ist das ein bekanntes Problem der Kastanie. Langfristig wird sicherlich ein Großteil der Kastanien in der Allee absterben“, bedauert Marx. Bei den regelmäßigen Besichtigungen sind beispielsweise die typischen schwarzen Leckstellen am Stamm aufgefallen. An manchen Bäumen sind Teile der Krone abgestorben. „Alle Bäume sind im Baumkataster eingetragen und werden dort verwaltet, so dass die zuständigen Mitarbeiter stets über den aktuellen Zustand der Allee im Bilde sind“, erklärt Christof Marx.

Helmut Schmitz (l.) und Christof Marx vor der prächtigen Kastanienallee in Wachendorf. Doch 20 der insgesamt zurka 280 Bäume sind so krank, dass sie umgehend gefällt werden müssen. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Das Bakterium wurde in den 1970er Jahren in Indien auf der Indischen Rosskastanie nachgewiesen. „An der Indischen Rosskastanie werden jedoch lediglich Schäden an den Blättern verursacht. In Europa hingegen befällt das Bakterium die Rinde der heimischen Rosskastanien“, so der städtische Landespfleger. Am Stamm und in der Krone fließt rostbrauner bis schwarzer Ausfluss aus der Rinde. In diesen Bereichen haben die Organismen die Rinde zum Absterben gebracht. Ist die Rinde abgestorben, haben holzzerstörende Pilze ein leichtes Spiel, in den Baum einzudringen.

Zwanzig Bäume der Wachendorfer Kastanienallee sind so stark betroffen, dass sie wegen der bestehenden Unfallgefahr schnellstmöglich gefällt werden müssen. Mit den Arbeiten soll nach Pfingsten begonnen werden. „Laut der Experten vom Hamburger Institut für Baumpflege stehen derzeit keine Bekämpfungsmöglichkeiten beziehungsweise chemischen Mittel zur Verfügung“, so Marx und Schmitz.

An allen sechs Eingängen zur Kastanienallee stehen seit Tagen Sperren. Aus Sicherheitsgründen ist ein Betreten nicht erlaubt. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Da es sich um eine vierreihige Kastanienallee handelt, stellt das Fällen der kranken Bäume eine besondere Herausforderung dar. „Da die gesunden Bäume unbedingt zu schonen sind, kann man die Bäume nicht einfach umfallen lassen, so dass an einigen Stellen Steiger zum Einsatz kommen müssen“, sagt Helmut Schmitz. Wenn die zwanzig Bäume, die nicht mehr zu retten sind, gefällt sind, werden noch umfangreiche Schnittarbeiten an anderen Bäumen durchgeführt.

„Sicherlich ist die Frage berechtigt, wie die Zukunft der Allee aussieht“, so Marx. Dazu sollen Gespräche mit der Unteren Landschaftsbehörde geführt werden. Da es sich bei der Allee um einen geschützten Landschaftsbestandteil handelt, ist der Kreis Euskirchen eingebunden.

Christof Marx (l.) und Helmut Schmitz vor einem Baum mit abgestorbener Krone. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Bei der Allee handelt es sich um insgesamt zirka 280 Bäume unterschiedlichsten Alters. „Weitere Maßnahmen müssen gut durchdacht sein“, betont Marx. Zu „Kurzschlussaktionen“ wie etwa dem kompletten Entfernen soll es auf keinen Fall kommen. Marx: „So etwa wäre nur aus rein forstwirtschaftlicher Sicht angezeigt, ist hier aber ausgeschlossen.“

pp/Agentur ProfiPress