Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

Allgemein

Jerome braucht dringend Stammzellen

Dreijähriger aus Euskirchen ist lebensgefährlich an Leukämie erkrankt – Hilfsgruppe Eifel organisiert große Typisierungsaktion

Landrat Günter Rosenke, DKMS-Mitarbeiterin Nicola Wenderoth und Willi Greuel aus Lückerath (v. l.), Vorsitzender der Hilfsgruppe Eifel, appellieren auch die Mechernicher Bevölkerung, sich typisieren zu lassen, um einen Stammzellenspender für den lebensgefährlich erkrankten dreijährigen Jerome aus Euskirchen zu finden. Fotos: Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich/Kreis Euskirchen – Der Appell von Landrat Günter Rosenke bei der Presskonferenz im  Kreishaus war eindeutig. „Helft bitte alle mit“, lautete die Botschaft an die Kreis Euskirchener Bevölkerung und damit auch an die im Stadtgebiet Mechernich lebenden Bürger, sich am Sonntag, 13. Oktober, in der Zeit von 10 bis 18 Uhr, in der Euskirchener Marienschule typisieren zu lassen. Zum neunten Mal innerhalb von 20 Jahren veranstaltet die Hilfsgruppe Eifel eine große Typisierungsaktion, um einen Stammzellenspender für einen leukämiekranken Menschen aus dem Kreis Euskirchen zu finden.

Bei den bisherigen acht Aktionen der Hilfsgruppe haben sich bereits rund 20.000 Kreisbürger typisieren lassen. Wie Willi Greuel aus Lückerath, der Vorsitzende der Hilfsgruppe, berichtete, sind aus diesen Aktionen 248 Spender hervorgegangen, deren Stammzellen in 31 Ländern der Ländern der Erde kranken Menschen eine Chance auf ein zweites Leben gegeben hätten.

Diesmal geht es um das Leben des dreijährigen Jerome aus Euskirchen,  der an der heimtückischen Leukämie erkrankt ist und derzeit in der Bonner Kinderkrebsklinik behandelt wird. Nur eine Stammzellenübertragung kann den kleinen Jungen vor dem sicheren Tod retten. Landrat Günter Rosenke hat die Schirmherrschaft über die Aktion übernommen, zu der der „Finanzminister“ der Hilfsgruppe, Helmut Lanio, wieder rund 2.000 hilfsbereite Spendenwillige erwartet.

„Es läuft mir kalt den Rücken herunter, wenn ich das Foto des kleinen kranken Jungen sehe. Dem muss man doch einfach helfen“ gab Rosenke, der sich schon vor vielen Jahren hat typisieren lassen,  bei der Pressekonferenz seine Gefühle wieder. Obwohl er am 13. Oktober in den Urlaub startet, werde er vormittags in Euskirchen dabei sein. Er sei stolz auf die Arbeit der Hilfsgruppe Eifel und auch auf die vielen Menschen im Kreis Euskirchen, die sich bislang hätten typisieren lassen oder gar einem Menschen das Leben gerettet hätten.

Wie Willi Greuel im Kreishaus berichtete, hat sich die verzweifelte Familie an die Hilfsgruppe gewandt und um Unterstützung bei der Suche nach einem Stammzellenspender für den kleinen Jerome gebeten. „Wir haben unsere Hilfe sofort zugesagt“, so Greuel. Mit der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) seien umgehend organisatorische Fragen abgeklärt worden, die Stadt Euskirchen habe mit der Bereitstelllung der Marienschule sofort unbürokratische Hilfe und Unterstützung zugesagt.

Jede Typisierung kostet die Hilfsgruppe 50 Euro. ilfsgruppe 50 Euro Hilfsgruppe 50 Euro. H„Wir wissen nicht welche Kosten auf uns zukommen, aber am Geld darf eine solche Aktion nicht scheitern“, so der Chef der Hilfsgruppe, der weiß, dass er sich auf die Unterstützung der Eifeler Bevölkerung verlassen kann.

Über 500.000 Euro hat die Hilfsgruppe für die bisherigen acht Aktionen aufgebracht. Und Schatzmeister Helmut Lanio ist sich sicher, dass  die Eifeler die Hilfsgruppe auch diesmal nicht im Stich lassen. Erfahrungsgemäß lassen sich auch immer wieder spendenwillige Menschen typisieren und zahlen anschließend die anfallenden Laborkosten von 50 Euro.

Nicola Wenderoth, im Kölner Büro der DKMS für die Spenderneugewinnung zuständig, erklärte, dass jeder gesunde Mensch im Alter zwischen 18 und 55 Jahren für einen kranken Menschen Stammzellen spenden kann. Typisieren lassen können sich auch schon 17-Jährige, die nach einjähriger Wartezeit in die Datei aufgenommen werden. Spenden können Menschen bis zu einem Alter von 60 Jahren.

In der Datei der DKMS, so Nicola Wenderoth seien inzwischen 3,6 Millionen potenzielle Spender registriert, 37.000 davon hätten bereits Stammzellen für einen kranken Menschen irgendwo auf der Welt gespendet. Die DKMS sei angeschlossen an die weltweite Spender-Datei, in der 22-Millionen typisierte Menschen registriert seien.

Die DKMS-Mitarbeiterin berichtete, dass die Hilfsgruppe für die Typisierungsaktionen stets einen großen Aufwand zu betreiben haben, den die DKMS nicht leisten könne. Deshalb sei man dem Kaller Förderkreis unendlich dankbar, zumal der jedes Mal sofort auf Hilferufe reagiere. Wenderoth: „Die Hilfsgruppe verfügt auf diesem Gebiet über wahnsinnig viel Erfahrung.“ Dabei sei sie mit inzwischen 248 Lebensrettern auch überaus erfolgreich.

Als Landrat Günter Rosenke der Presse seinen DKMS-Ausweis mit einer niedrigen Spender-Nummer präsentierte, erfuhr er von Nicola Wenderoth, dass er als über 60-Jähriger nicht mehr als Spender infrage komme. Spontan zückte Rosenke einen 50-Euro-Schein, den er Willi Greuel übergab. Mit  diesem Geld, so der Landrat, finanziere er dann eben eine Typisierung für einen Nachfolger.

Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress