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Innenschau im Felsenkeller

Wie im Animals-Hit „Inside Looking Out“: Der in Shanghai und Bürvenich lebende und wirkende Künstler Rolf A. Kluenter setzt Menschen und Lebenseinsichten in Szene beim Kunstprojekt „Kleiner Kosmos Felsenkeller“ – Wurzeln in der Stadt Mechernich (Schützendorf) – Heilpädagogisches Zentrum (HPZ) Lebenshilfe stellt den Rahmen für Foto- und Filmkunst zur Verfügung – Rolf Emmerich unterstützt das Vorhaben, das während der Landesgartenschau Zülpich im Pendelbusbetrieb zugänglich gemacht wird – Vorsitzende der Bürvenicher Ortsvereine dokumentieren damit auch 40 Jahre gemeinsames Sommerfest mit dem heilpädagogischen Zentrum Lebenshilfe, das in diesem Jahr von Freitag, 30. August, bis Sonntag, 1. September, stattfindet

Rolf Kluenter, selbstständiger Künstler aus China mit Wurzeln auch in der Stadt Mechernich (Schützendorf), arbeitete akribisch mit den Protagonisten des Fotoprojekts. Detailgetreu machte er sich beim Fotografieren und Anfertigen von Filmsequenzen an die Arbeit. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Zülpich-Bürvenich – Die Eifel braucht sich in Sachen Kunst nicht zu verstecken. Der aus Bürvenich und Schützendorf stammende Wahl-Shanghaier Rolf A. Kluenter hat zurzeit ein großangelegtes Kunstprojekt im Felsenkeller des Heilpädagogischen Zentrums Haus Lebenshilfe in der Mache, das prominente Modells, die Bürvenicher Dorfbevölkerung und die Schützlinge vom „Haus Lebenshilfe“ aktiv mit einbezieht.

Hatte Kluenter unlängst das ehemalige James-Bond-Girl Christina Ladas-Hennig vor der Kamera, so waren es jetzt die Vorsitzenden der Bürvenicher Ortsvereine, die der Künstler, Fotograf und Filmer in den Steinhallen des Bürvenicher Felsenkellers in Szene setzte. Die Ergebnisse seiner umfangreichen Arbeiten sollen zur nordrhein-westfälischen Landesgartenschau 2014 als Video-Installationen zugänglich gemacht werden.

Kluenter und Rolf Emmerich, der Geschäftsführer des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) der Lebenshilfe, planen einen Pendelbusverkehr zwischen dem Laga-Gelände rings um den Zülpicher Wassersportsee und dem Felsenkeller in Bürvenich. Außerdem wollen Rolf A. Kluenter und die Lebenshilfe mit einem gemeinsamen Pavillon für HPZ Lebenshilfe und Kunstprojekt vertreten sein.

Die „Laga 2014“ hat den Untertitel „Zülpicher Jahrtausendgärten – Von der Römerzeit bis ins 21. Jahrhundert“. Der Hauptbeitrag der „Lebenshilfe“ zur NRW-Landesgartenschau ist das große Kunstprojekt mit dem Namen „Kleiner Kosmos Felsenkeller“. Dies Projekt wird federführend von Rolf A. Kluenter, einem selbstständigen und frei schaffenden Künstler aus Shanghai, übernommen, der seine familiären Wurzeln in Eifel und Voreifel, in Bürvenich und Schützendorf, nicht nur besessen, sondern auch behalten hat.

Wenn Kluenter seine Akteure in Positur bringt und ihnen Mut und Selbstvertrauen zuspricht, bedient er sich zuweilen seiner rheinischen Mundart, die ihm im Gegensatz zum englisch akzentuierten Hochdeutsch rein und unverfälscht über die Lippen kommt. Natürlich kennt er seine Modells, die Vorsitzenden der Ortsvereine und Lebenshilfe-Geschäftsführer Rolf Emmerich, alle mit Namen und Vornamen. Rolf A. Kluenter lebt zwar den größten Teil des Jahres in China, verfügt aber auch über ein Atelier in Bürvenich auf dem früheren elterlichen Hof.

Als Protagonisten mit von der Partie waren Ortsvorsteher Jörg Körtgen, Patrick Müller, der Sprecher und Vorsitzende der Bürvenicher Ortsvereine, Doris Cremer vom Frauenverein, Feuerwehrchef Richard Cremer, Markus Frings, der Präsident der Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft Bürvenich, Jürgen Hoscheid, der Vorsitzende des Karnevalsvereins Bürvenich, Helmut Strick, der Vorsitzende des Tambour-Corps Blau-Weiß Bürvenich, Andreas Tschauner, der Vorsitzende des Sportclubs 1925, sowie Rolf Emmerich, der Geschäftsführer des Heilpädagogischen Zentrums Lebenshilfe.

Natürlich kamen die Charaktere aus Bürvenich/Eppenich in ihren Uniformen und Kostümen. Außerdem hatte Rolf A. Kluenter sie gebeten, spezielle Accessoires mitzubringen. Das waren unter anderem  Regenschirme, Handschuhe und Trittleitern. Auch die Messdiener der örtlichen St.-Stephanus-Gemeinde, Schornsteinfegerinnen, Schützen und Karnevalisten hat der Künstler bereits im Felsenkeller in Szene gesetzt – weitere „Soziale Gruppen Bürvenich-Eppenich“ sollen folgen.

Kluenters künstlerische Arbeit vor Ort und in Zusammenarbeit mit dem Heilpädagogischen Zentrum Lebenshilfe ist aber nicht nur auf die Landesgartenschau ausgerichtet. Manche Teile, wie die Anlegung eines „kollektiven Gedächtnisses“, einer Art alles und vor allem die Fotografie vergangener Epochen umfassenden Dorfarchivs, ist weit über die Landesgartenschau hinaus und auf Dauer angelegt.

Das jüngste Film- und Fotoshooting mit den Chefs der Ortsvereine und Rolf Emmerich diente neben der Vorbereitung der Laga-Kunstaktion auch der künstlerischen Fotodokumentation von 40 Jahren Sommerfest, das Dorf und Lebenshilfe, Nicht-Gehandicapte  und Behinderte seit 40 Jahren gemeinsam feiern. In diesem Jahr findet es statt von Freitag, 30. August, bis Montag, 2.September.

Kluenter sagte bei der Einweisung seiner Modells aus dem Dorf: „40 Jahre gibt es das Sommerfest nun, und ich will mit Ihnen allen den repräsentativen Moment für diese vergangenen 40 Jahre herausarbeiten.“ Und, so fuhr der Künstler fort: „Bitte versuchen Sie sich in Ihrer eigenen Rolle als Schauspieler zu sehen – spielen Sie sich selbst!“

Bei seinen Aufnahmen, die er an drei verschiedenen Plätzen des geräumigen Felsenkellergewölbes anfertigte, bat er die anwesenden Protagonisten um „Ausdrucksstärke und Stolz“. Kluenter begann mit der Aufnahme von Bildern und Sequenzen in der so genannten „kleinen Kaverne“. Dort entstanden sehr originelle und ausdrucksstarke situative Gruppen- und Einzelfotos sowie Filmsequenzen. Dann setzte er seine Arbeit mit den Akteuren in der „großen Kaverne“ und im „Stollen“ fort.

Dabei setzte er die ortsansässigen Darsteller wieder situativ in Szene. Bei seinen Aufnahmen setzte der in China lebende Künstler auch die von den Ortsansässigen mitgebrachten Gegenstände wie etwa Leitern und Regenschirme ein, um verschiedene Motive, wie beispielsweise Lebenslagen zu metaphorisieren. So symbolisierten Leitern bei einigen Aufnahmen das Auf- und Ab im Leben eines jeden Protagonisten.

Die vielfältigen Aufnahmen werden im Rahmen der kommenden Ausstellung zum Gesamtprojekt „Kleiner Kosmos Felsenkeller“ zu sehen sein. Auch beim diesjährigen Jubiläums-Sommerfest vom 30. August bis einschließlich 1. September gibt es für Kunstinteressierte die Möglichkeit, einmal in die Kunst rund um den Felsenkeller hineinzuschauen.

Den Ort des Geschehens wählte Rolf Kluenter „vor allem wegen seiner Geschichtsträchtigkeit“. „Schon zu Kriegszeiten bot der Felsenkeller Schutz für die Bevölkerung. Er steht unter anderem deshalb repräsentativ für die lange Geschichte von Bürvenich-Eppenich und seiner Anwohner“. Zum Dank an alle Beteiligten schenkte Rolf Kluenter seinen Protagonisten am Ende Champagner ein: „Das gehört zum Ritual.“

sl/pp/Agentur ProfiPress