Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

AllgemeinSalvatorianerkloster Steinfeld

In der Eifel neue Algen entdeckt

12. „Steinfelder Abend“ am Hermann-Josef-Kolleg: Der Kaller Biologe Dr. Karl-Heinz Linne von Berg sprach über Algen – Unter anderem in Urft neue Arten entdeckt – Faszinierende Aufnahmen

Eifel/Kall-Steinfeld – Wer hätte gedacht, welch faszinierende Welten sich hinter „Algen“ verbergen? Beeindruckend dokumentiert hat dies Dr. Karl-Heinz Linne von Berg beim 12. „Steinfelder Abend“ im Hermann-Josef Kolleg (HJK) des Salvatorianer-Klosters Steinfeld. Der Biologe arbeitet sowohl als Dozent als auch in der Forschung an der Uni Köln. Sein besonderes Fachgebiet sind die Algen. „In die Algen“, sagt er schmunzelnd, „bin ich irgendwie so reingewachsen.“

In der Eifel, etwa in Steinfeld und Urft, hat Dr. Linne von Berg neue Algenarten entdeckt. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
In der Eifel, etwa in Steinfeld und Urft, hat Dr. Linne von Berg neue Algenarten entdeckt. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Dem Steinfelder Gymnasium ist er seit vielen Jahren verbunden: „Unsere drei Kinder haben hier ihr Abitur gemacht“, berichtete der gebürtige Neusser, der seit 20 Jahren in Kall lebt. Auch botanische Führungen für Eltern, Lehrer und Ehemalige am Hermann-Josef-Kolleg hat Dr. Linne von Berg bereits häufiger angeboten. Mit dem ehemaligen Lehrer Werner Löhnertz, der die „Steinfelder Abende“ ins Leben gerufen hat und immer noch organisiert, verbindet ihn die Liebe zu Irland. Eine von Löhnertz organisierte Irland-Tour hatte Dr. Linne von Berg nicht zuletzt auch dazu genutzt, seiner großen Leidenschaft zu frönen – den Algen. Denn denen ist Dr. Linne von Berg auf der Spur, wo auch immer er sich befindet.

Neben der Ökologie kommt den Algen auch wirtschaftlich große Bedeutung zu, etwa in der Kosmetik. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Neben der Ökologie kommt den Algen auch wirtschaftlich große Bedeutung zu, etwa in der Kosmetik. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Wer sich auf diese zunächst fremde, etwas wundersame Welt einließ, die der Experte beschrieb, konnte entdecken, dass es in der Tat eine faszinierende Welt ist. Und zudem eine, die wahre Kunstwerke hervorbringt, wie Dr. Linne von Berg anhand von rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen dokumentierte. Wundersame Gebilde und bizarre Formen offenbaren sich in der extremen Vergrößerung. Viele der Bilder hat er selbst gemacht, die Algen stammen teils aus Irland, teils aus anderen Teilen der Welt – und aus der Eifel. Im Rahmen eines aktuellen Forschungsprojekts hat der Biologe sogar auch ganz neue Algen entdeckt. Eine davon in Urft und Steinfeld, andere im Schafbachtal bei Schleiden und in Dahlem. Das Projekt beschäftigt sich mit der Algengattung „Vaucheria“, für die Dr. Linne von Berg einer der weltweit nur ganz wenigen Experten ist. Daher kommt es immer wieder vor, dass er – selbst vor der eigenen Haustüre – neue Arten entdeckt. Die verschiedenen Unterarten der „Vaucheria“, berichtete Dr. Linne von Berg, unterscheiden sich nur durch die Anordnung der Geschlechtsorgane.

Dr. Karl-Heinz Linne von Berg dokumentierte beim 12. „Steinfelder Abend“ im Hermann-Josef Kolleg beeindruckend die phantastische Welt der Algen. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Dr. Karl-Heinz Linne von Berg dokumentierte beim 12. „Steinfelder Abend“ im Hermann-Josef Kolleg beeindruckend die phantastische Welt der Algen. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Übrigens: Nicht nur in feuchten Gebieten wachsen Algen, wie Dr. Linne von Berg berichtete. Auch auf Schnee und sogar auf Wüstensand gedeihen die wundersamen Pflanzen, die fast alle mehrere Millionen Jahre alt sind. Was manch einer vielleicht nicht weiß: Für das ökologische Gleichgewicht auf der Welt sind Algen von immenser Bedeutung. „50 Prozent des Sauerstoffs heute stammt von den Algen“, so Dr. Linne von Berg. Der Rest komme von den so genannten Höheren Pflanzen. Da die aber, so der Experte, nichts anderes seien, als Organismen, die irgendwann einmal Blaualgen aufgenommen haben, gingen eigentlich 100 Prozent aufs Konto der Algen. Die Blaualgen selbst, die etwa 3,5 Millionen Jahre alt sind, sollen zudem die Photosynthese erfunden haben. Neben der Ökologie sind die Algen auch wirtschaftlich von großer Bedeutung, etwa in der Kosmetik.

pp/Agentur ProfiPress