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Im Zentrum steht die Liebe

Im Zentrum steht die Liebe
Thema des 27. Ordensgedenktages der Communio in Christo war die Neuevangelisierung – 33 Geistliche aus drei Kontinenten und eine menschengefüllte Pfarr- und Gründungskirche St. Lambertus in Holzheim
Mechernich-Holzheim – Mit einem festlichen Gottesdienst in einer reich mit Menschen gefüllten Kirche beging die Communio in Christo am Samstag den 27. Jahrestag ihrer Gründung am 8. Dezember 1984 in Mechernich.
Hauptzelebrant war Weihbischof Dr. Philipos Mar Stephanos (59) aus dem indischen Idukky. An seiner Seite konzelebrierten Generalsuperior Karl-Heinz Haus von der Communio, Monsignore Lambert van den Hoven, der frühere Pfarrer an der Taufkirche der Communio-Gründerin Mutter Marie Therese, Dr. Nicolaus Urs Buhlmann vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung aus Rom und Antoni Baczkowski, der Regens des Priesterseminars in Pelplin.
In der Kirche saßen Gläubige aus aller Welt, größtenteils Mitglieder und Freunde der Communio in Christo und ihrer Einrichtungen, aber auch Vertreter öffentlicher Hände wie Mechernichs Vize-Bürgermeister Robert Ohlerth und die Euskirchener Vize-Landrätin Dr. Sabine Dierholt. Musikalisch untermalt wurde der Gottesdienst von dem 23-köpfigen Chor aus dem Priesterseminar im polnischen Pelplin unter der Leitung von Dr. Tomasz Rakowski.
Die Feier zur Wiederkehr des 27. Gründungstages stand ganz im Zeichen der Neuevangelisierung. “Die Neue Evangelisierung bedarf neuer Strategien, neuer Wege und einer neuen Haltung: Die Liebe Gottes demütig weiterzugeben”, sagte Pfarrer Karl-Heinz Haus, der Generalsuperior der Communio, in seinem einleitenden Begrüßungswort. “Die Liebe Gottes hat uns heute hier zusammen geführt. Wir alle sollen Botschafter dieser Liebe Gottes sein in einer Welt, in der Gott in Vergessenheit geraten und ein Fremder geworden ist, dessen Schicksal aber Mutter Marie Therese als Gründerin der Communio geteilt hat.”
Bischof Mar Stephanos ging in seiner Predigt auf die Liebe Jesu ein, die er als “zentrale Glaubenserfahrung” bezeichnete. “Die Liebe Jesu ist die motivierende Kraft für die Liebe zum Nächsten”, so der 59-jährige Moraltheologe vom indischen Subkontinent, wo die Ordensregel der Communio in Christo und die Schriften Mutter Marie Thereses Verbreitung finden.
Zwei indische Angehörige des Ordens der Samaritan-Schwestern und der Priester Jaison Thazathil leben und wirken bereits auf Zeit im Mechernicher Konvent der Communio in Christo. Demütig und liebevoll dem Mitmenschen zu dienen und sich in Zuwendung, Fürsorge und Geschwisterlichkeit zu begegnen, wie das in den Pflegeinrichtungen der Communio in Christo getan werde, seien die Gebote der Stunde, so Bischof Mar Stephanos.
Neuevangelisierung habe unmittelbar etwas mit Gotteserfahrung zu tun. Man müsse den Menschen in der säkularisierten Welt wieder Begegnungsmöglichkeiten mit dem Gott verschaffen, der selbst die Liebe ist, und der jeden einzelnen auf höchst individuelle Art und Weise annimmt und liebt.
Nach dem Gottesdienst gab es eine Talkrunde zum Thema “Neuevangelisierung” mit Communio-Generalsuperior Haus, Chorherrn Dr. Nicolaus Buhlmann, Pater Rudolf Ammann (Schönstatt) und Bischof Mar Stephanos. Es ging um die Frage, wie die Frohe Botschaft Christi in einer weitgehend säkularisierten und sogar entchristlichten westlichen Welt wieder neu, lebendig und überzeugend verkündet werden kann.
Und es ging auch um die Frage, welche Rolle dabei die Communio in Christo spielt, die in der gelebten Nächstenliebe die Verwirklichung christlichen Lebens und gleichzeitig eine überzeugende Vermittlungsform des Evangeliums sieht.
Bischof Mar Stephanos bezeichnete das als “Banner der Liebe”, mit dem die christliche Botschaft überzeugend vorgelebt werde. Pater Rudolf Ammann wies auf die Wichtigkeit psychologischer Gesichtspunkte hin, wenn man moderne Menschen auf ihrem Weg zu Glauben, Spiritualität und Sinnfindung begleite.
“Drei Dinge sind unabdingbar bei der Neuevangelisierung”, konstatierte Dr. Nicolaus Urs Buhlmann aus Sicht des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung: Orthodoxie und Orthopraxie, rechter Glaube und rechtes Handeln, dazu gehöre als dritte Komponente unbedingt auch die Vermittlung religiösen Wissens. Gerade im Dreiklang dieser Bestandteile der Neuevangelisierung sehe er vielfältige Chancen und Möglichkeiten für die Mitarbeit der Communio in Christo.
In Indien erlebe er, dass Tausende Menschen aus dem Westen auf der Suche nach Transzendenz in sein Land kämen, so Bischof Mar Stephanos: “Gerade wir als Christen müssen diesen Menschen ein offenes Haus und ein offenes Herz anbieten!” “Es gibt die Sehnsucht der Menschen nach Glück”, stimmte Pater Rudolf Ammann, Theologe, Schönstatt-Priester und Chefredakteur der Zeitschrift “basis”, seinem Vorredner zu. Er bemerkte aber auch, dass die Menschen in einer säkularisierten westlichen Welt dieses Glück nicht mehr bei der Kirche suchen würden.
Nach Pontifikalamt und der von dem Mechernicher Journalisten und Diakon Manfred Lang geleiteten Talkrunde in der Holzheimer St.-Lambertus-Pfarrkirche wurde in der Caféteria der Communio in Christo in der Mechernicher Bruchgasse weiter gefeiert. Es gab eine Filmvorführung, einen Basar von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Hospizes zugunsten des Hospizes “Stella Maris” mit vielem Selbstgemachten, Gelegenheit zum Besuch des Grabs der Gründerin Mutter Marie Therese auf dem Mechernicher Friedhof – und natürlich ein leckeres Buffet.
Herr Dr. Nicolaus Urs Buhlmann nutzte als Vertreter Roms seinen Besuch in Mechernich, um auf die bekannten Schwierigkeiten im kirchlichen Anerkennungsverfahren hinzuweisen, die aus dem Begriff “Orden” erwachsen. Den hatte die Gründerin der Communio in Christo aber nicht kirchenrechtlich im Sinne des kanonischen Kirchenrechts verstanden, sondern als vom Geist empfangene Aufgabe ihrer Gründung.
“Nämlich in der gelebten Nächstenliebe die Erfüllung dessen als gottgegeben zu sehen und zu bezeugen, was das Zweite Vatikanische Konzil in seinen Dekreten und Dokumenten festgelegt hat”, so Generalsuperior Karl-Heinz Haus unter dem spontanen Applaus des Talkrunden-Auditoriums.
Der von der Communio seit zweieinhalb Jahrzehnten gefeierte Ordensgedenktag fand mit einer feierlichen Vesper in der Hauskapelle der Communio in Christo seinen Abschluss.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

02.12.2011