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Im Osten was Neues

Der Bau einer östlichen Anbindung an den Kernort Mechernich wird konkreter – Möglicher Trassenverlauf wurde im Ausschuss für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz vorgestellt – Unterführung ist noch nicht ganz vom Tisch – Politik leitet mit der Aufstellung eines Bebauungsplans die nächsten Schritte ein 

Mechernich – Oben am Bördeblick wäre der Anfang. Angebunden an einen Kreisverkehr würde sich die Straße entlang eines vorhandenen Weges sanft den Hügel hinunterwinden. Dann haben die Ingenieure einen weiten Bogen eingezeichnet, der ausreichend Abstand zur 1000-jährigen Eiche einhält.

In etwa hinter dem Tierheim trifft dieser Bogen auf die Bahnstrecke, verläuft dann etliche Meter parallel zu den Schienen, bevor es über eine Brücke gehen soll. Schließlich trifft die Straße auf die Kreuzung am Mechernicher Lidl und ist damit angebunden an das bestehende Netz.

Es geht voran beim Thema „Östliche Anbindung an den Kernort Mechernich“: Der Erste Beigeordnete Thomas Hambach präsentierte eine mögliche Trassenführung und erhielt den Auftrag, weiter zu planen. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

So könnte einmal die östliche Anbindung an den Kernort Mechernich aussehen, nachdem das Büro Gotthard und Knipper diese Trassenführung als diejenige ermittelt hat, die aufgrund von Topografie und Höhenlinien als optimal erscheint. Im Ausschuss für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz standen die Pläne jetzt auf der Tagesordnung – und die Politik leitete mit der Aufstellung eines Bebauungsplans die nächsten Schritte ein. Allerdings ist damit noch keine Vorfestlegung für einen tatsächlichen Trassenverlauf verbunden. Auch eine Unterführung bei Burgfey wird im Verfahren, in dem es auch eine Bürgerbeteiligung geben wird, noch einmal geprüft.

Mehr Züge auf der Strecke

Doch warum kommt nach jahrzehntelanger Hängepartie nun wieder Bewegung in das Thema östliche Anbindung? „Weil im Zuge der Elektrifizierung der Eifelstrecke deutlich mehr Züge auf den Schienen unterwegs sein werden“, erläutert Thomas Hambach. Damit gehe einher, dass die Bahnübergänge im Kernort deutlich öfter geschlossen sein werden, so der Erste Beigeordnete der Stadt Mechernich. Die schon jetzt schwierige Lage an den Bahnübergängen, insbesondere an der Weierstraße, würde sich noch einmal deutlich verschärfen.

Auf diesem Tablet schauten sich Ausschussmitglieder den möglichen Trassenverlauf an, den die Ingenieure von Gotthard und Knipper aufgrund von Topografie und Höhenlinien als optimal erachten. Im weiteren Verlauf der Planungen wird aber auch noch einmal eine Unterführung bei Burgfey geprüft. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Auf diesem Tablet schauten sich Ausschussmitglieder den möglichen Trassenverlauf an, den die Ingenieure von Gotthard und Knipper aufgrund von Topografie und Höhenlinien als optimal erachten. Im weiteren Verlauf der Planungen wird aber auch noch einmal eine Unterführung bei Burgfey geprüft. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Daher besteht inzwischen überwiegend Konsens, dass es neben der Unterführung im Westen, nun auch im Osten mit einer Querung, die ohne Bahnschranken auskommt, etwas Neues braucht. Nach der Einschätzung der von der Stadt beauftragten Ingenieure macht dafür lediglich eine Brückenlösung Sinn. Von einem Tunnel bei Burgfey raten sie wegen den „sehr starken Steigungsverhältnissen und dem Queren von Zuleitungskanälen Richtung Kläranlage“ ab. „Wir werden das im weiteren Verfahren aber noch einmal prüfen“, so Thomas Hambach, der im Ausschuss auch erste Kostenschätzungen präsentierte.

Für den Straßenbau inklusive der Nebenkosten haben die Experten Kosten von rund 3,7 Millionen Euro errechnet. Die Brücke soll 7,15 Millionen Euro kosten, der Kreisverkehr an der Lidl-Kreuzung könnte nochmal mit 0,65 Millionen Euro zu Buche schlagen. Eine Unterführung wäre mit voraussichtlich 5,5 Millionen Euro zwar günstiger, als die Brücke. Allerdings ist nicht klar, wie die schwierigen Geländegegebenheiten den Bau einer Straße zur Unterführung hin verteuern würden.

Zwei Finanzierungs-Arten

„Zur Finanzierung haben wir zwei Möglichkeiten“, berichtete Thomas Hambach im Ausschuss. Einerseits käme eine Straßenbauförderung in Betracht. Dann müsste die Stadt Mechernich noch 30 Prozent der Maßnahme aus eigener Tasche bezahlen.

Egal, wie die östliche Anbindung am Ende konkret aussehen soll, ist in allen Varianten an der Lidl-Kreuzung der Bau eines Kreisverkehres vorgesehen. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Egal, wie die östliche Anbindung am Ende konkret aussehen soll, ist in allen Varianten an der Lidl-Kreuzung der Bau eines Kreisverkehres vorgesehen. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Die zweite Variante wäre für den städtischen Geldbeutel deutlich günstiger. „Denn das Eisenbahnkreuzungsgesetz hat zum Ziel, dass möglichst viele Bahnübergänge verschwinden“, so der Erste Beigeordnete. Würde also der ein oder andere Bahnübergang im Kernort verschwinden, könnten die Mechernicher auf Förderung von Bund, Land und DB Netz hoffen. Wie viele verschwinden müssten? Unklar. Die Details dazu müssten noch abschließend geklärt werden.

So oder so hält Thomas Hambach die schienenfreie Anbindung im Osten Mechernichs für „äußerst wichtig und zukunftsweisend“. Nach dem positiven Beschluss im Ausschuss, der explizit ohne eine konkrete Trassenführung gefasst wurde, geht die Arbeit nun weiter. Denn es sind noch etliche Hürden zu nehmen. „Jetzt muss das Planverfahren angestoßen werden, es braucht Boden-, Lärmschutz- und Artenschutzgutachten und auch eine Betrachtung, wie der Eingriff in die Landschaft adäquat ausgeglichen werden soll“, sagt Thomas Hambach. Mechernichs Erster Beigeordneter rechnet damit, dass sich die zahlreichen Verfahrensschritte etwa ein Jahr hinziehen werden.

pp/Agentur ProfiPress