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AllgemeinRotes Kreuz im Kreis Euskirchen

Humor vs. Hölle der Depression

Beim gemeinsamen Jahresausklang der Familienbildung und Bildungsakademie des Roten Kreuz im Kreis Euskirchen ging es auch um Auftanken und Achtsamkeit – Willibert Pauels erzählte von seiner schweren Zeit

Euskirchen – Trommelschläge klingen aus dem Rotkreuzzentum – rhythmisch, kraftvoll, im Takt. Pape Samory Seck, ursprünglich aus dem Senegal, hatte für alle Gäste des Jahresausklangs eine Trommel, sogenannte Djembés, mitgebracht. Die Hände wirbeln auf dem Fell der Bechertrommel. Man spürt die Kraft, die von dem Moment ausging. Auftanken war angesagt.

Beim Jahresausklang der Familienbildung und Bildungsakademie des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen wurde mit den Djembé-Trommeln positive Energie freigesetzt. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Beim gemeinsamen Jahresausklang der Familienbildung und Bildungsakademie schöpfte man bewusst Energie für 2019. Auch das neue Kursprogramm des Roten Kreuz im Kreis Euskirchen wurde vorgestellt. Doch ebenso gab es besinnliche Töne: Willibert Pauels, bekannt als „Ne bergische Jung“ im Karneval, plauderte von dem Rettungsanker Humor und der „Hölle“, der Depression, die er selbst leidvoll im Leben erfahren musste.

Liebe allein hilft nicht

„Du kannst Dich über nichts mehr freuen“, beschreibt er den Zustand dieser, seiner Krankheit. Er erzählte von seinem Weg in die Psychiatrie und der Genesung. Er machte Mut und dabei deutlich, dass nur professionelle Hilfe und nicht allein Liebe helfen kann. „Einem Menschen mit einem Herzinfarkt heilt man auch nicht allein mit Liebe“, sagt er.

Schlug lustige wie leise Töne an, brachte Humor mit und erzählte von seiner Krankheit Depression: Willibert Pauels, bekannt als „Ne bergische Jung“. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Über 200 Auftritte hätte er einst im Karneval gemeistert. Daher warnte er  aus Erfahrung: „Stress ist noch keine Depression, aber der Königsweg dahin!“  Von Psychiatrien hätte man ein falsches Bild: „Das sind keine Klappsen“, sagte er salopp.

Gleichsam mischte er rheinische Geschichten und karnevalistische Witze mit einem Augenzwinkern hinzu, als Balsam für die Seele. Er  macht praktisch deutlich: Humor lässt Dich über Dingen stehen und ist der Dung im Garten des Lebens. Humor zieht Dich raus aus der Geissel der Menschheit, der Angst, die Dich so sehr gefangen nehmen kann. Martin Luther habe das Gefühl der Depression treffend als „Satansbad“ bezeichnet. Das sei ein gutes Bild, meinte Pauels, denn Depression sei wie unter Wasser eingetaucht. Nichts dringe durch.

Inseln der Entspannung

„Stressfrei ins neue Jahr“, lautete daher auch das Credo, das über dem Jahresausklang stand. „Wir schauen nicht weg, was ihre Gesundheit angeht, sondern kümmern uns“, machte Rolf Klöcker deutlich, Kreisgeschäftsführer der Roten Kreuz im Kreis Euskirchen.

Heike Iven, Leiterin der Familienbildung (Bild), wie auch Ilona Raabe, Leiterin der Bildungsakademie, stellten Inhalte des neuen Programms 2019 beim Jahresausklang vor. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Im neuen Programm des Roten Kreuz im Kreis Euskirchen bringt man deshalb auch Ideen ein für Inseln der Entspannung oder für Zeitfenster, in denen man zur Ruhe kommen kann, wie Ilona Raabe, Leiterin Bildungsakademie, und Heike Iven, Leiterin der Familienbildung vorstellten.

Die Referenten der Kurse gaben den Anwesenden gleich einen praktischen und erfahrbaren Einblick in die Kursinhalte – von Theme wie „Achtsamkeitstraining“ bis hin zu „Wege aus dem familiären Alltagsstress.

Positive Energie für 2019

Referentin Sabine Schleinat zeigte auf, dass die Zeit gefühlt rast: „Weil wir immer vorausdenken, uns fehlt der Blick für den Moment.“ Bewusster genießen sei wichtig, um Stress zu vermindern. „Stress können wir nicht gänzlich vermeiden, wichtig ist, eine Balance zu schaffen zwischen guten und stressigen Zeiten.“ Mit Atemübungen und Deeskalationsstrategien zeigte sie Lösungen auf.

„Stressfrei ins neue Jahr“, lautete daher auch das Credo, das über dem Jahresausklang stand. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Ralf Dissemond riet dazu, mit Meditation den Geist zu beruhigen und damit gleichzeitig viele Körperfunktionen zu entspannen. „Die meisten Menschen leben heute  oft im Überlebensmodus.“ Das sei nicht gut. Dem müsse man entgegenwirken.

Mit den Bechertrommeln zum Abschluss gab man allen Beteiligten viel mit auf den Weg. War man bei den ersten Klängen der Bechertrommeln noch zögerlich mit der Bewegung der Hände auf dem Trommelfell, merkte man, wie eine unglaubliche Dynamik Oberhand gewann, und dieser Augenblick viel glückliche Freude und immense innere Kraft nach wenigen Sekunden vermittelte.

Man konnte den Eindruck gewinnen, die befreiende und heilende Wirkung, die freigesetzte positive Energie, die Pape Samory Seck mit den Trommeln freisetzte, wird bei den Teilnehmern nachhaltig nachklingen. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Man konnte den Eindruck gewinnen, die befreiende und heilende Wirkung, die freigesetzte positive Energie wird nachhaltig nachklingen. Patrick Dost brachte es auf den Punkt: „Das war ein besonderes Erlebnis!“

pp/Agentur ProfiPress