Hoher diplomatischer Besuch in Kommern
Hoher diplomatischer Besuch in Kommern
Landschaftsverband Rheinland und die slowakische Kulturregion Koice gehen einen Partnerschaftsvertrag ein
Kommern/Köln Hohen Besuch aus der Slowakei bekam am späten Dienstagnachmittag das Rheinische Freilichtmuseum in Kommern. Die Ehrengäste, unter anderem Ondrej Bernát, Vizedirektor des Selbstverwaltungsbezirkes Koice, Dr. Milan Matlák, der Leiter der
Außenstelle der Botschaft der Slowakischen Republik in Bonn, und Zdenko Trebula, der Präsident des Selbstverwaltungsbezirkes Koice, besuchten den Kahlenbusch, die “Wir-Rheinländer”-Ausstellung und die unlängst eröffnete Sonderausstellung “Slowakei zwischen Donau und Tatra”.
Begrüßt und locker durchs Museum geführt wurden sie dabei vom kommissarischen Museumsleiter Dr. Michael Faber und Dr. Norbert Kühn, dem Leiter des Kulturamtes des Landschaftsverbandes Rheinland. Auch Klaus Brausch, der Vizepräsident der Auslandsgesellschaft Deutschland, war mit von der Partie. Die Slowaken waren vom Kommerner Museum und seinen Sonderausstellungen absolut begeistert auch von der Eifeler Kaffeetafel, die ihnen in einem Fachwerkhaus gegenüber dem “Gasthof zur Post” serviert wurde.
Die slowakische Delegation war zuvor in Köln im Landeshaus empfangen worden, wo Udo Molsberger, der Direktor des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), und Zdenko Trebul`a, der Präsident des slowakischen Bezirks Koice, einen Partnerschaftsvertrag unterzeichneten. Kern des Vertrages ist die Zusammenarbeit in den Bereichen Verwaltung, Schule, Soziales, Gesundheit und Kultur.
Die Stadt Koice ist mit 242.000 Einwohnern nach Bratislava die zweitgrößte Stadt der Slowakei. Der Bezirk Koice hat 767.000 Einwohner und ist in elf Kreise gegliedert. Dr. Jürgen Wilhelm, der Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, sagte anlässlich der Vertragsunterzeichnung: “Der offene Dialog mit Koice eröffnet uns neue Möglichkeiten, noch stärker über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Wenn Menschen aus verschiedenen Ländern ihre Erfahrungen und Erkenntnisse einbringen, lernen wir nicht nur schneller, wir werden auch kreativer und offener. Genau das ist, was uns weiterbringt.”
Wilhelm machte auch deutlich, dass die Zusammenarbeit zwischen den Regionen ein lebendiges Europa stärke. Es sei spannend, die kulturelle und gesellschaftliche Vielfalt der Regionen zu entdecken. “Wir müssen diese Unterschiede immer wieder farbenfroh heraus arbeiten, statt mit Einheitsgrau alles zu übertünchen.”
Koice ist ein bedeutendes kirchliches Zentrum. Sie ist griechisch-katholischer sowie evangelischer Bischofssitz und seit 1995 Sitz des römisch-katholischen Erzbistums der Ostslowakei. Außerdem ist Koice reich an Kultur; allein die Museen und Galerien verwalten und pflegen ein mannigfaltiges Erbe, das die Vergangenheit in so üppiger Form hinterließ. Hinzu kommt die Pflege der klassischen Musik.
LVR/PP
Manfred Lang
12.09.2007