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„Hier stand ich – und da die Kirche“

Mechernicher Diakon, Autor und „Eifel-Gängster“ Manfred Lang (63) eröffnete im Forum St. Matthias in Euskirchen Gesprächsreihe „Glaubst Du noch, oder gehst Du schon?“

Mechernich/Euskirchen Ich möchte heute weniger referieren, als vielmehr mit Ihnen über den Glauben ins Gespräch kommen – das heißt natürlich auch über Ihren Glauben, Ihre Zweifel, Ihre Fragen, Ihre Skepsis“, sagte der gelernte Tageszeitungsredakteur und praktizierende katholische Mechernicher Diakon Manfred Lang im Forum St. Matthias in der Euskirchener Südstadt.

Dort hatten ihn Dr. Hans-Josef Bastian und seine Mitstreiter aus dem Pfarrgemeinderat Euskirchen eingeladen, um eine neue Gesprächsreihe unter dem Motto „Glaubst Du noch, oder gehst Du schon?“ einzuleiten. Lang, der beim Ordo Communionis in Christo mit Mutterhaus in Mechernich auch Stellvertreter des aus Indien stammenden Generalsuperiors Jaison Thazhathil ist: „Um die Antwort vorwegzunehmen: Ich bleibe! Und ich kann auch gar nicht anders…“ Warum nicht, darüber gab der 63-Jährige Geistliche an dem Abend bereitwillig Auskunft.

Über 40 Zuhörer/innen kamen zu einem vom Euskirchener Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Dr. Hans-Josef Bastian (r.) moderierten Gesprächsabend „Glaubst Du noch, oder gehst Du schon?“ ins Forum St. Matthias in Euskirchen. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Über 40 Zuhörer/innen kamen zu einem vom Euskirchener Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Dr. Hans-Josef Bastian (r.) moderierten Gesprächsabend „Glaubst Du noch, oder gehst Du schon?“ ins Forum St. Matthias in Euskirchen. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Ich bin ganz normal katholisch aufgewachsen – auf einem Bauernhof in Bleibuir zwischen Mechernich und Heimbach unter auf selbstverständliche Art religiösen Menschen. Der Glaube war so relevant wie Essen, Trinken, Arbeiten, Beten, Schlafen gehen und morgens wieder aufstehen…“

Später ging er als junger Erwachsener auf Distanz: „Hier stand ich – und da die Kirche, an der ich selbstverständlich eine ganze Menge auszusetzen hatte. Mitte der achtziger Jahre war ich soweit – ich hätte auch – rein theoretisch – genauso gut austreten können. Ich glaubte an Gott, aber mit der amtlich und hierarchisch verfassten Kirche hatte ich nicht mehr viel am Hut.“

Inzwischen ein Tageszeitungsredakteur bei der „Kölnischen Rundschau“ ging Lang vor Pfingsten 1989 mit der St.-Matthias-Bruderschaft Mönchengladbach-Stadt auf Fußwallfahrt zum Grab des Heiligen Apostels Matthias in Trier. Und zwar, um darüber eine Reportage für die Zeitung zu schreiben, wie das Pilgern so geht.

„Plötzlich steckte ich mitten drin!“

„Und da geschah es“, so Lang im Forum St. Matthias vor mehr als 40 Zuhörern: „Schon am zweiten Tag ließ ich den Notizblock stecken, am dritten die Kamera, mit einem Mal spürte ich: Das ist keine Geschichte für die Zeitung. Das ist meine Geschichte. Und ich spürte: Ich stecke mitten in der Kirche Christi.“

Der heutige Diakon machte damals eine einschneidende Erfahrung: „Das ist die Kirche: Eine Gruppe Menschen, die gemeinsam unterwegs ist – nicht nur zum Apostelgrab – zu Gott. Da war keine Trennung mehr: Dort die Kirche und hier bin ich. Seither fühle ich mich nicht mehr der Kirche gegenüber, sondern mitten in ihr drin. Ich gehöre dazu – ich kann gar nicht »austreten«“.

„Ich bin ganz normal katholisch aufgewachsen auf einem Bauernhof in Bleibuir zwischen Mechernich und Heimbach unter auf selbstverständliche Art religiösen Menschen“, sagte der Mechernicher Diakon und stellvertretende Generalsuperior Manni Lang: „Der Glaube war bei uns so relevant und selbstverständlich wie Essen, Trinken, Arbeiten, Beten, Schlafen gehen und morgens wieder aufstehen…“ Foto: Elisabeth Bachem/pp/Agentur ProfiPress
„Ich bin ganz normal katholisch aufgewachsen auf einem Bauernhof in Bleibuir zwischen Mechernich und Heimbach unter auf selbstverständliche Art religiösen Menschen“, sagte der Mechernicher Diakon und stellvertretende Generalsuperior Manni Lang: „Der Glaube war bei uns so relevant und selbstverständlich wie Essen, Trinken, Arbeiten, Beten, Schlafen gehen und morgens wieder aufstehen…“ Foto: Elisabeth Bachem/pp/Agentur ProfiPress

Seinem Wunsch entsprechend teilten die Frauen und Männer, die zum Auftakt der neuen Gesprächsreihe über den Glauben gekommen waren, ihre persönlichen Erfahrungen mit der Kirche und mit dem Glauben. Dabei trat sehr viel Zuversicht und Glaubensenergie zutage, keineswegs nur Kritik an der „Institution Kirche“, sondern auch sehr viel Solidarität, Gemeinschaftsgefühl und Verbundenheit.

Immer wieder bündelte Dr. Hans-Josef Bastian als Moderator die Redebeiträge und steuerte eigene Impulse und auch prägende Kindheitserinnerung als junger Heimbach-Fußwallfahrer bei. Die große Resonanz und rege Diskussionsteilnahme ließ den Pfarrgemeinderatsvorsitzenden von Euskirchen hoffen, dass die neue Reihe „Glaubst Du noch, oder gehst Du schon?“ weiterhin gut besucht wird.

Über Termine und Impulsgeber/Gesprächspartner will er rechtzeitig informieren. Gremienintern ist ein Gespräch mit dem Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, das im April geführt werden soll. Dr. Hans-Josef Bastian hatte das Kölner Diözesanoberhaupt nach Ende seiner von Papst Franziskus 2021 verordneten Auszeit im Mai 2022 mit einer ganzen Reihe von kritischen Fragen angeschrieben.

pp/Agentur ProfiPress