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Gotteserkenntnis per WhatsApp

Gedenkfeier zum 100. Todestag des Ordensgründers Pater Franziskus Jordan – Hermann-Josef-Kolleg gestaltet Gottesdienst in der Steinfelder Basilika – Verbindung zu Ort und Pfarrei zum Ausdruck gebracht

Kall-Steinfeld – Applaus am Ende einer Messe – das gibt es auch in der Steinfelder Basilika nicht alle Tage. Doch beim Gottesdienst, mit dem des 100. Todestages von Pater Franziskus Jordan, dem Gründer des Salvatorianer-Ordens, gedacht wurde, ist genau das passiert. Hauptzelebrant Pater Paul Cyrys kam deshalb zu dem Schluss: „So etwas kann man wiederholen.“

Die Folk-AG des Hermann-Josef-Kollegs bereicherte den Gottesdienst musikalisch und stimmgewaltig. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Die Besonderheit: Die seit rund 35 Jahren bestehende Folk-AG des auf dem Klostergelände untergebrachten Hermann-Josef-Kollegs hatte den Gottesdienst mit rund 30 Sängern und Musikern unterstützt und ihm so eine ganz außergewöhnliche Atmosphäre verliehen. Populäre, nicht ausschließlich sakrale Musik, trifft auf eine katholische Messe – und das hat gepasst. Kirchenmusik mit Gitarren, Streichern, Bass, Klavier und Schlagzeug – das ist modern und zeitgemäß. Es muss nicht immer Kirchenorgel sein.

„Das war auch für uns etwas Besonderes“, sagte der stellvertretende Schulleiter Willi Frauenrath. Natürlich begleiten die Folk-AG und die HJK-Schüler Schulgottesdienste oder spezielle Messen an Aschermittwoch oder vor Weihnachten. Bei einer „normalen“, also nicht schulbezogenen Messe, wirkt das Hermann-Josef-Kolleg eher selten mit. Doch der Gedenktag für Pater Jordan sei auch für das Gymnasium etwas Außergewöhnliches, wie Frauenrath anmerkt. „Wir möchten die Verbindung unserer Schule mit dem Ort, der Pfarrei und vor allem mit den Salvatorianern zum Ausdruck bringen“, so Frauenrath weiter.

Der Schüler Moritz Herzwurm und Pater Paul Cyrys führten ein Zwiegespräch, bei dem der Salvatorianer in die Rolle des Ordensgründers schlüpfte und demonstrierte, wie sich Pater Jordans Gedanken auf die heutige Welt übertragen lassen. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Auch die Fürbitten trugen Schüler und Lehrer des HJK vor, außerdem gab es ein Zwiegespräch zwischen dem Schüler Moritz Herzwurm aus der Q2 und Pater Paul, der dafür in die Rolle von Pater Jordan schlüpfte. Willi Frauenrath selbst trug statt einer Lesung Gedanken von Pater Franziskus Jordan aus dessen Geistlichem Tagebuch vor.

„Sie müssen nur kräftig mitsingen“

Schon vor der Messe, noch bevor die Kirchenglocken ertönten, spielten die aktuellen und ehemaligen Schüler, die der von Gerd Weimbs geleiteten Folk-AG angehören, Musikstücke, wie Joan Osbornes Pop-Song „One of Us“. Zwar war die AG stimmgewaltig, dennoch bat Gerd Weimbs um die Mithilfe der Gottesdienst-Besucher in der fast komplett gefüllten Basilika. „Sie müssen nur kräftig mitsingen, schön muss es noch nicht mal sein“, sagte Weimbs.

Der stellvertretende Schulleiter Willi Frauenrath trug statt einer Lesung Passagen aus dem Geistlichen Tagebuch Pater Jordans vor. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Doch wer war Pater Franziskus Jordan überhaupt? Geboren wurde er am 16. Juni 1848 als Johann Baptist Jordan im südlichsten Zipfel Baden-Württembergs, in Gurtweil, unweit der Schweizer Grenze. Der angehende Priester, der aus ärmlichen Verhältnissen stammt, hat schon als Student mit den Aufzeichnungen in seinem Geistlichen Tagebuch begonnen, die er bis zu seinem Tod fortsetzen sollte.

Nach der Priesterweihe im Alter von 30 Jahren wuchs in ihm der Wunsch nach einem neuen apostolischen Werk für alle – für Akademiker und Handwerker, für Frauen und Männer, Laien und Priester. Er gründete am 8. Dezember 1881 die Apostolische Lehrgesellschaft, die später die Gesellschaft vom Göttlichen Heiland (Salvatorianer) wurde, exakt sieben Jahre später war er Mitbegründer des Salvatorianerinnen-Ordens. Pater Franziskus Maria vom Kreuze Jordan starb am 8. September 1918.

Seit 35 Jahren existiert die von Gerd Weimbs (r.) geleitete Folk-AG am Hermann-Josef-Kolleg in Steinfeld. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Wie Pater Paul und Moritz Herzwurm in ihrem Zwiegespräch bewiesen, kann man auch aktuelle Probleme und Missstände durchaus mit Pater Jordans Gedanken aus dem Tagebuch beantworten. Es sind Gedanken über Gott als Freund, dessen Liebe für die Menschen auch durch die Verfehlungen der Kirche nicht gemindert wird. Vielmehr sollen die Menschen die Kirche als Mitglied von innen heilen. „Die Gotteserkenntnis soll mit den Menschen geteilt werden wie mit WhatsApp.“

pp/Agentur ProfiPress