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“Gottes Spuren in der Schöpfung”

“Gottes Spuren in der Schöpfung”
Ausstellung mit Werken von Peter P.J. Hodiamont im Clara-Fey-Gymnasium – Vortrag über “Gott und Evolution” – Witwe des bekannten Malers führt durch die Exposition
Schleiden/Baelen (B) – “Gottes Spuren in der Schöpfung” lautet der Titel einer Festwoche, die das Schleidener Clara-Fey-Gymnasium (CFG) von Freitag, 12. September, bis Freitag, 19. September, veranstaltet. Dabei werden auch Bilder des Malers Peter P.J. Hodiamont (1925 bis 2004) gezeigt.
“Peter Hodiamont hatte eine unglaubliche Abneigung gegen Gewalt”, berichtet Bruno Müller, Schulseelsorger am Schleidener Clara-Fey-Gymnasium, über den Maler. Am Morgen nach der Pogromnacht 1938 ging er mit seinem Vater durch Aachen. Dabei erlebte der damals 13-Jährige hautnah, wie “die braunen Horden der Nazis”, wie Hodiamont einmal schrieb, das Uhrengeschäft des befreundeten Juden Salo Kösten plünderten und den Uhrmacher und seine Familie auf die Straße zerrten und blutig schlugen.
Bei der 2001 eröffneten Ausstellung “Wir haben einen Traum” gegen Rassismus, Menschenfeindlichkeit, Krieg und Gewalt in der Kirche St. Marien, Würselen, sagte Hodiamont: “Ich glaube, im November 1938 habe ich aufgehört, die Menschen zu lieben.” Erst durch seine Malerei hat der 1925 geborene Künstler seine Liebe zu den Menschen wieder gewonnen. Aus gewaschenen Zuckersäcken fertigte er sich in der Nachkriegszeit seine ersten Leinwände an. Darauf malte er Bilder, die von Tod und Gewalt, aber auch von Hoffnung und Auferstehung sprechen.
Der Maler verarbeitete dabei auch seine Erlebnisse im Herbst 1944, als er in die “Organisation Todt” eingezogen wurde und nach Bombenabgriffen Leichenstücke in Sargkisten einsammeln musste.
Seinen Glauben hat Peter Hodiamont nie verloren. “Nächtelang haben wir über Gott gesprochen”, erinnert sich Bruno Müller. Allerdings habe sich der ehemalige Klosterschüler, der die Priesterlaufbahn abbrach, sein Leben lang offensiv und sogar aggressiv mit der Kirche auseinandergesetzt und Doppelmoral schwer gegeißelt. Müller: “Er war sehr gläubig, aber kritisch gläubig. Seine Kunst war davon durchdrungen.”
Maria Delhey-Hodiamont, die Witwe des Künstlers, ergänzt: “Alle seine Werke haben etwas mit Glauben und Schöpfung zu tun, damit trieb er auch auf seine ganz eigene Weise die Schöpfung weiter.” Im Künstlerhaus “Maison Soleil” (Haus Sonne) in der belgischen Stadt Baelen wird nicht nur Hodiamonts Tradition, Künstler zu fördern, weitergeführt. Das Haus ist auch zugleich Museum und Ausstellungshaus. Der Garten ist ein Rundgang zu Skulpturen und Brunnen des Künstlers und auch seine letzte Stätte – Peter Hodiamont ist direkt neben seiner Werkstatt beerdigt. Er starb, wie er es sich gewünscht hatte, während seiner Arbeit.
Einige der beeindruckenden und oft betroffen machenden Werke werden von Freitag, 12. September, bis Freitag, 19. September, unter dem Titel “Gottes Spuren in der Schöpfung” im Bischöflichen Clara-Fey-Gymnasium Schleiden gezeigt. Am 12. September um 10 Uhr hält der Essener Professor Dr. Ralf Miggelbrink einen Vortrag über “Gott und Evolution”. “Viele, auch junge Menschen, sehen da einen Widerspruch”, sagt Schulseelsorger und Pastoralreferent Müller. Deshalb widme sich der Theologieprofessor Miggelbrink der Frage, wie man als aufgeklärter Christ der heutigen Zeit Schöpfung verstehen und deuten könne.
Bei der offiziellen Ausstellungseröffnung wird Maria Delhey-Hodiamont nicht nur einführende Worte sprechen, sondern steht auch beim anschließenden Rundgang Rede und Antwort zu den Werken ihres Mannes. “Sie kann ganze Romane über die Bilder erzählen – nicht nur was die Techniken angeht, sondern auch zur Entstehung und den Hintergründen”, weiß Bruno Müller.
Für den passenden musikalischen Rahmen konnte Müller den Komponisten Ludger Edelkötter (“Herr, gib uns Deinen Frieden”, “Kleines Senfkorn Hoffnung”) gewinnen, der neben seinen bekannten Stücken auch eigens ein neues Lied zur Ausstellung komponieren will.
Am Donnerstag, 18. September, sind der Schleidener Pfarrer Philipp Cuck und Maria Delhey-Hodiamont Gäste beim Schulgottesdienst um 7.40 Uhr zu Gast. Anschließend führt Delhey-Hodiamont, die selbst schaffende Künstlerin ist, durch die Exposition. Von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr findet dann eine regionale Lehrerfortbildung mit Ausstellungsführung statt.
Besucht werden kann die Ausstellung am Samstag von 11.30 Uhr bis 16 Uhr und am Sonntag von 11.30 Uhr bis 18 Uhr. Von Montag bis Freitag kann die Ausstellung von jeweils von 10.30 Uhr bis 16 Uhr, am Donnerstag sogar bis 19.30 Uhr besichtigt werden.
Weitere Informationen im Internet unter
www.cfg-schleiden.de
und
www.fondation-hodiamont.org

Manfred Lang

24.09.2008